Sprockhövel..



Manchmal sehen Väter ihre Söhne nicht nur zu Hause, sondern auch beim Sport. So wie bei den Basketballern der TSG Sprockhövel. Dort spielen fünf Väter mit ihren Söhnen sogar gemeinsam in der Herrenmannschaft. Das gibt es wohl nur sehr selten.

Einige der älteren Spieler haben Ende 1979 die Basketballabteilung von Sprockhövels größtem Sportverein gegründet und sind seit diesem Zeitpunkt ununterbrochen am Ball. Aus dem ehemaligen Studenten und Auszubildenden sind heute Familienväter geworden.

Deren Söhne sind durch sie ebenfalls an die Mannschaftssportart herangeführt worden und dabeigeblieben. So ergeben sich bei der TSG die Paarungen Thomas und Christian Schneider, Jochen und Fabian Knorr, Manfred und Tobias Ockenfels, Bernd und Philipp Stuckmann und Thomas und Noah Faßbender. Noah Faßbender trainiert derzeit als jugendlicher Nachwuchsspieler mit den Herren. Ab der kommenden Saison erhält er auch eine Spielberechtigung.

Schon als Baby in Tragetasche dabei

Einige der Söhne sind schon lange Mitglied bei der TSG. Christian Schneider etwa hat als Baby schon in seiner Tragetasche auf dem Ballkäfig die Spiele seines Vaters verfolgt. Heute spielt er auf dem Flügel – er ist schneller als die meisten seiner älteren Mitspieler. Vater Thomas ist sehr groß und arbeitet daher als Center unter dem Korb. Nicht immer haben Vater und Sohn also dieselben Fähigkeiten.

Nicht alle Söhne haben aber seit jeher im Trikot der Niedersprockhöveler gespielt. Fabian Knorr hat Basketball bei den Hot Shots Haßlinghausen gelernt, weil es seinerzeit bei der TSG keine Jugendmannschaft gab. Zudem war Vater Jochen in Haßlinghausen Jugendtrainer, bei der TSG aber gleichzeitig Spieler. Als Fabian Knorr dann im Herrenbereich in Haßlinghausen nicht zu Zug kam, schloss er sich dem Team seines Vaters an.

Die Väter und Söhne fühlen sich wohl. Durch den Sport verbringen sie zusätzlich Zeit miteinander. „Ohne diese Verbindung würde ich wohl sportlich insgesamt weniger aktiv sein“, gibt Jochen Knorr zu. Die gegenseitige Motivation bringt alle nach vorne. Das ist auch für die restliche Mannschaft ein großer Vorteil. Auch wenn die Söhne mittlerweile teilweise ihr eigenes Leben führen, hält die Begeisterung für ihre Sportart, die durch den eigenen Vater geprägt wurde, noch an. „Es macht mir großen Spaß und wir sind eine tolle Truppe“, sagt Christian Schneider. Das freut die Väter ungemein.

Zuhause haben einige von ihnen früher auch auf dem Hof gespielt. „So haben wir Eins-gegen-eins-Situationen geübt“, erzählt Thomas Schneider. Heute unterhält er sich mit seinen Sohn privat auch über die Spiele und einige Situationen. Sie sprechen aber auch über andere Themen. Zum Beispiel über Motorräder, ein weiteres gemeinsames Interesse.

Natürlich frotzeln sowohl Väter wie auch Söhne auch schon mal, wenn dem Alten oder dem Jungen ein kleiner Fehler passiert. „Das gehört dazu“, so Schneider. Nach dem Training am Donnerstag sei das dann aber wieder vergessen – dann gehen die zwei Generationen nämlich gemeinsam beim Griechen essen.