Hattingen. Die Elf von Jürgen Margref kann doch noch gewinnen. Gegen den SC Velbert gibt’s einen 3:2-Erfolg. Ein Rückkehrer macht das entscheidende Tor.
Der Jubel war groß, die Sportfreunde rissen vor Freude die Arme in die Höhe, die Spieler auf der Ersatzbank klatschten sich freudestrahlend ab und alle atmeten einmal ganz tief durch. Zum ersten Mal hat Niederwenigern in der Oberliga gewonnen. Im Abstiegsduell gegen den SC Velbert siegten die Wennischen in einem kampfbetonten und fußballerisch nicht glanzvollen Spiel am Ende knapp mit 3:2.
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„Es musste irgendwann so kommen, nachdem wir zuletzt oft unglücklich verloren haben. Die Jungs haben einen großen Willen bewiesen und sich den Sieg auch verdient“, lobte Trainer Jürgen Margref, der aber auch darauf hinwies, dass die Gegner noch viele Chancen hatten, das Ergebnis in die andere Richtung gestalten zu können.
In der Begegnung, die für beide Teams wichtig war, tasteten sich die Kontrahenten zunächst ab. Die Velberter agierten abwartend im Spielaufbau, stellten vorne aber schnell zu und waren flink, wenn es in Richtung gegnerisches Tor ging. Das zu verhindern, gelang den Sportfreunden in der Anfangsphase nicht gut. Zweimal standen die sehr unter Druck, die Verteidigung klärte aber. Insgesamt gesehen waren die Gastgeber immer noch zu höflich in den Zweikämpfen. Mehrmals riefen die Trainer Jürgen Margref und Marcel Kraushaar von außen: „Packt zu!“
Offensive mit vielen kleinen Fehlern
So haben sie gespielt
Sportfreunde Niederwenigern – SC Velbert 3:2
Tore: 1:0 David Moreno (34.), 1:1 (45.), 1:2 (51.), 2:2 Niklas Lümmer (63.), 3:2 Simon Bukowski (76.).
Sportfreunde Niederwenigern: Behler, Stahl, Esser, Feldmann, Ouahaalou (85. F. Lümmer), Eckert, Köfler, N. Lümmer (63. Gotzeina), Gipper (90. + 3 Kisin), Machtemes, Moreno (63. Bukowski).
Das Offensivspiel der Wennischen brauchte einige Zeit, um ins Laufen zu kommen. Wirklich gefährlich wurden die Sportfreunde erst spät, anfangs fehlte oft die Genauigkeit im Passspiel sowie die Abstimmung. Wenn es mal schnell nach vorne ging, dann oft über rechts, wo Frederick Gipper in Laufduelle geschickt wurde. Aber in der Regel glücklos.
Über die rechte Seite wurde dann aber die Führung der Sportfreunde herausgespielt. Nach einer geklärten Ecke brachte Fabian Feldmann den Ball wieder lang nach vorne. Über zwei Stationen landete die Kugel bei Amin Ouahaalou, der sie flach in den Strafraum hereingab. Dort schoss David Moreno den Ball an in die rechte obere Ecke. Die Freude war groß, wurde aber durch den Ausgleich kurz vor dem Pausenpfiff getrübt. SC-Offensivspieler Mike Lewicki, der den nicht immer ganz so sicheren SFN-Schlussmann Sebastian Behler zuvor schon zweimal geprüft hatte, legte den Ball nach außen, von wo aus eine Flanke folgte. Am zweiten Pfosten drosch Kapitän Adrian Jeglorz den Ball ins Netz.
Knieps schnauzt seine Elf an
Die Mannschaft von Trainer Patrick Knieps, der seine Mannschaft auf dem Platz im Kreis lautstark anschnauzte, ging dann durch Lewicki in Führung. Nach einem Seitenwechsel legte er sich den Ball an Ouahaalou vorbei und schloss zentral ab, genau in die linke untere Torecke. Auch in der Folge hatten die Velberter immer mal wieder eine Chance. Lewicki und Jeglorz vergaben diese aber. Behler parierte zwei gefährliche Bälle außerdem stark.
Auf der Gegenseite lief es nun mit mehr Wille aufs gegnerische Tor zu. Gipper und Florian Machtemes scheiterten am Torhüter und Steffen Köfler bekam im Getümmel den Ball nicht unter Kontrolle, als der Torwart ihn fallen ließ und die Abwehr in Not zur Ecke klärte. Die wuchtete Niklas Lümmer dann ins Tor.
Sportfreunde müssen in hitziger Schlussphase zittern
Und der eingewechselte Simon Bukowski, der Niederwenigern lange verletzt fehlte, setzte noch einen drauf: als die Velberter weit aufgerückt den Ball verloren, schaltete Machtemes schnell um und bediente seinen Kollegen mit einem überlegten Pass. Bukowski schob den Ball am herauslaufenden Keeper vorbei ins Tor. Danach mussten die Sportfreunde in der hitzigen Schlussphase noch zittern, ehe sie nach langen vier Minuten Nachspielzeit endlich jubeln durften.