Hattingen. Die Sieben von Ulrich Schwartz verabschiedet sich mit einer 27:33-Niederlage aus 2018. Das Spiel wird durch eine schwere Verletzung überschattet.
Die Handballer des TuS Hattingen haben sich mit einer Niederlage in die Weihnachtspause verabschiedet. Die Hattinger unterlagen beim VfL Eintracht Hagen II mit 27:33. Das Ergebnis ist allerdings eher nebensächlich. Das Spiel wurde nämlich von einer schweren Verletzung überschattet. TuS-Spieler Nils Johannes bekam bei einem Abwehrversuch gegen einen auf die Nahtstelle zustürmenden Hagener Angreifer unbeabsichtigt dessen Ellenbogen ins Gesicht. Das Auge schwoll sofort an. „Nils liegt im Krankenhaus. Er hat eine komplizierte Fraktur und eine Gehirnerschütterung erlitten“, berichtete Trainer Uli Schwartz am Sonntagvormittag von einer ganz bitteren Diagnose.
Wenn man die beiden Langzeitverletzten Lars Wichmann und Jakob Jäger einmal außen vor lässt, fehlte dem TuS in Hagen dennoch ein ganzes Quartett. Nach Sven Schmitz, Tom Gusewski und Peer Oberste-Lehn meldete sich kurzfristig auch noch der erkrankte Kai Werthebach ab. Dennoch kamen die Gäste ganz gut ins Spiel. Wenngleich die letzte Konsequenz in der Deckung fehlte, deckte das Team in einer 6:0-Formation ganz ordentlich. Auch im Angriff lief es durchaus ansprechend. 15 bis zur Pause erzielte Tore belegen eine gute Quote. Die TuSler hatten den Schock der heftigen Verletzung von Nils Johannes Mitte der ersten Halbzeit erstaunlich gut weggesteckt.
Rote Karte, Zeitstrafe und Disqualifikation auf einmal
So haben sie gespielt
VfL Eintracht Hagen II – TuS Hattingen 33:27
„Spielfilm“: 1:0, 4:2, 9:5, 11:10, 15:15 (Hz.), 21:17, 24:20, 29:24, 30:27, 33:27
TuS: Bieber, Frorath; Johannes, Gräf (7), Bayer (2), Grossmann (8), Bothmann (1), Kilfitt (5/4); Pemöller, Delgado, Stecken (4), Cammann.
Mit einer harten Rote Karte gegen David Bayer, einer gleichzeitigen Zeitstrafe für Linus Grossmann (30.) und einer Disqualifikation nach drei Zeitstrafen für David Delgado (37.) starteten die Hattinger denkbar ungünstig in die zweite Halbzeit. Trotz heftiger Gegenwehr mit enormem Kampfgeist und großer Moral gerieten die Jungs von Uli Schwartz mit fünf Toren ins Hintertreffen (24:39). Obwohl außer dem Torwart nur noch ein Auswechselspieler zur Verfügung stand, kam der TuS drei Minuten vor Schluss noch einmal auf 27:30 heran.
Dass es zu mehr nicht reichte war sicherlich in erster Linie ein Verdienst des ausgezeichneten Hagener Torhüters, der zahlreiche gute Möglichkeiten der Hattinger sowohl nach Gegenstößen als auch aus dem Spiel heraus vereitelte. Zudem bekam die Abwehr der Rot-Weißen Hagens jungen Draufgänger Lukas Meier (zehn Tore) einfach nicht in den Griff. Mit großer Dynamik und nach Meinung der Hattinger auch viel zu vielen Schritten düpierte der Eintracht-Torjäger immer wieder die Defensive. „Er war ein regelrechter Schrittkönig, der allerdings weitgehend ungestraft schalten und walten konnte“, hätte sich Uli Schwartz in zahlreichen Situationen ein Einschreiten der Schiedsrichter gewünscht.
TuS Hattingen steht nun bei 11:11 Punkten
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Nun geht der TuS Hattingen mit 11:11-Punkten in die heiß ersehnte Weihnachtspause. „Die Jungs müssen sich auskurieren, erholen und neue Kräfte sammeln. Angesichts des Umbruchs und der vielen verletzungs- und krankheitsbedingten Ausfälle sind wir beim Punktestand im Soll. Das heißt allerdings keineswegs, dass wir schon auf der sicheren Seite sind. Wir haben unseren Tiefpunkt zwar überwunden, unterliegen aber noch zu vielen Schwankungen“, zog Uli Schwartz einen Schlussstrich unter die ersten elf Spiele dieser Saison. „Am wichtigsten ist es aber, dass es Nils Johannes schnell wieder besser geht“, wünscht Uli Schwartz dem Außenspieler alles Gute für eine baldige Genesung.