Sprockhövel. Mit einem 2:1-Sieg haben die Sprockhöveler wichtige drei Punkte im Abstiegskampf gesammelt. Das Spiel war allerdings bis zum Ende offen.
Der Jubel war laut, der Applaus von den Fans nach dem Abpfiff lang. Die Mannschaft der TSG Sprockhövel riss die Arme vor der Tribüne in die Höhe, nachdem sie im Abstiegskampf beim Fluchtlichtspiel am Freitagabend 2:1 gegen den TuS Ennepetal gewonnen hatte.
Die TSG war von Beginn an wach und konzentriert. So suchte sie unmittelbar den Weg zum gegnerischen Tor. Beim dritten Angriff kam Alperen Sahin nach Zuspiel von Außen im Zentrum an den Ball und behauptet ihn im einfachen und ruhigen Dribbling gegen zwei Ennepetaler. Dann schickte er Felix Casalino in die Tiefe. Der war schneller als sein Gegenspieler und schloss aus spitzem Winkel ab, die Kugel rollte rechts an TuS-Torwart Marvin Weusthoff vorbei in die lange Torecke zur Führung (4.).
Staudt riskiert Ausflug aus seinem Tor
Die Gäste brauchten eine Weile um wirklich gefährlich vor das Sprockhöveler Tor zu gelangen. Und ihr Torjäger Nils Nettersheim war beruflich verhindert. Nachdem sich Bruno Staudt in der 18. Minute einen kleinen riskanten Ausflug aus dem TSG-Kasten erlaubte, brachte Ennepetals Dennis Drepper danach einen Schuss knapp über die Latte nach einem schnellen Einwurf. Sevag Kherlopian hatte bei einem Freistoß neben das TSG-Tor Pech. Doch dann glichen die Gäste aus. Nach einer Flanke von links tickte der Ball im Strafraum auf Höhe des zweiten Pfostens einmal auf, Marvin Matten nahm ihn mit der Brust an und schoss volley ins Tor.
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So war es mit der Zeit ein offenes Spiel, in dem die Sprockhöveler eine Überzahl nicht ausnutzen und Lewin D’Hone am Keeper scheiterte. Sahin und Antwi-Adjej hatten zudem bei ihren Versuchen etwas zu hoch gezielt. Doch dann spielte sich Patrick Dytko auf der linken Seite nach vorne. Casalino lief in der Mitte und gleichzeitig im Rücken der Abwehrreihe mit, die ihn bei der scharfen Hereingabe entweder nicht bemerkte oder von außen betrachtet auf Abseits stellte, was aber schief ging. Der Keeper machten einen Schritt aus seinem Tor, erreichte den Ball aber auch nicht, so dass Casalino locker einschieben konnte.
Derby mit vielen Chancen und Härte
So ging es auch nach dem Seitenwechsel weiter. Chancen auf der einen, Chancen auf der anderen Seite. Ennepetals Ibrahim Lahchaychi köpfte knapp neben das Tor, Kapitän Abdulah El Youbari drischte den Ball knapp über die Latte. Auf der anderen Seite hatte Dytko zwei Chancen, einmal per Freistoß und einmal nach einer Flanke, wo er aber nicht mehr gut rankam. Außerdem verpasste Casalino das Tor, als sein Schuss knapp am rechten Pfosten vorbeistrich.
Für die Zuschauer war es sicherlich ein interessantes Derby. Für Trainer Andrius Balaika mitunter nervenaufreibend. Und die Spieler nahmen zwischendurch auch die Härte an, die man aus Derbys kennt. Es blieb aber fair. Anfangs fiel Antwi-Adjej bei einem Zweikampf mit Laufduell unglücklich auf den linken Unterschenkel von Gegenspieler Deniz Yasar fiel, der sich dabei schwerer verletzt, wahrscheinlich am Schienbein, und mit dem Krankenwagen abgeholt wurde.
In der Nachspielzeit wird es noch einmal hektisch
In der Nachspielzeit wurde es dann nochmal hektisch und auch emotional. Die TSG-Innenverteidiger Johannes Sabah und Yannick Femia blieben aber wach und präsent, wehrten einige Bälle ab, teilweise mit viel Körpereinsatz und in harten Duellen. Konter der TSG verpufften, die eigene Abwehr stand zunehmend unter Druck. In den vergangenen zwei Spielen kassierte Sprockhövel so noch Tore. Doch nach fünf Niederlagen durfte die TSG am Freitag wieder jubeln.
So haben sie gespielt
TSG Sprockhövel – TuS Ennepetal 2:1
Tore: 1:0 Felix Casalino (4.), 1:1 Marvin Matten (34.), 2:1 Felix Casalino (44.).
TSG: Staudt (46. Alisic), Antwi-Adjej, Sabah, Femia, D’Hone, Mourtala, Sindermann, Hauswerth (80. Hauser), Sahin (86. Cosgun), Dytko (88. Restieri), Casalino.
„Wir wussten, dass es schwer wird, ein paar brenzlige Situationen mussten wir überstehen. Nach vorne haben wir es gut gemacht, die Tore waren daher auch berechtigt“, sagte TSG-Trainer Balaika nach dem Spiel. Sein Gegenüber, Alexander Thamm, war trotz der Niederlage zufrieden. „Wir haben gekämpft und uns auch Chancen erarbeitet. Die TSG war allerdings brandgefährlich“, resümierte der Ennepetaler Coach.