Hattingen. Die dritte Elf der Sportfreunde Niederwenigern mischt die Kreisliga B auf und steht ganz oben. Dafür gibt es gleich mehrere Erfolgsfaktoren.
Während es für die erste Mannschaft der Sportfreunde Niederwenigern aktuell nicht so viel zum Feiern gibt, hat die dritte Mannschaft in der Kreisliga B eine sehr erfolgreiche Hinrunde hinter sich und steht als Herbstmeister ganz oben, mit sechs Punkten Vorsprung. Das kam für die Gelb-Schwarzen etwas unerwartet.
Als Philipp Höger die Mannschaft Anfang 2019 für die vergangene Rückrunde gemeinsam mit Christopher Weiß und Dirk Förster übernahm, lief es in einigen Spielen nicht so gut. „Da waren Spiele bei, die hätten wir auch gewinnen können“, erinnert sich der Trainer. Die Erwartungshaltung sei deshalb zu Beginn der neuen Spielzeit nicht so hoch gewesen – weder bei den Spielern, noch beim Trainerteam. „Mein Ziel war schon das obere Drittel, aber mit Platz eins und der Herbstmeisterschaft hätte ich nicht gerechnet“, gibt Höger zu.
Einige Spieler haben Landesligaerfahrung
Er und seine Kollegen werden vom Vorstand gelobt. „Sie leisten gute Arbeit“, sagt Fußball-Abteilungsleiter Manfred Lümmer. Das Vereinsumfeld nehme die aktuelle Entwicklung mehr als positiv auf. „Die Mischung aus jungen und erfahrenen Spielern ist ideal“, findet Lümmer. Und einige der Kicker haben sogar Landesligaerfahrung, weil sie früher in der ersten Mannschaft unter Jürgen Margref gespielt haben. Darunter sind etwa Routinier Florian Ebert, Konstantin Konrad, Tobias Tempel oder der schnelle Kapitän Sascha Friedrich, der zeitweise bei der SG Welper spielte und sich dann der Dritten der Wennischen anschloss.
„Der Mix passt gut und wir haben ein paar jüngere Spieler, die auch in der zweiten Mannschaft spielen könnten“, schätzt Friedrich, dem es gefällt, dass die Trainingsbeteiligung recht hoch ist. Auch bei den Spielen selbst funktioniert vieles gut. „Wir sprechen viel auf dem Platz, können den Jüngeren etwas beibringen, was sie auch schnell aufnehmen“, so Friedrich weiter, der in der laufenden Spielzeit bereits elfmal für die Wennischen getroffen hat. Kollege Nick Zarth steht als zurzeit bester SFN-Schütze bei 15 Treffern.
Offensive Spielweise ist Schlüssel zum Erfolg
In der dritten Mannschaft spielen oft die Fußballer, die den Spaß am Sport in den Vordergrund stellen. „Aber der Ehrgeiz ist bei jedem Einzelnen trotzdem sehr groß“, erzählt der Kapitän. Das freut den gesamten Verein. Auch, dass die Dritte die ernsthaften Konkurrenten allesamt geschlagen hat. Dazu zählen der SV Preußen Eiberg, der SV Isinger sowie die Reserve des Heisinger SV. „Fast keine Mannschaft kommt mit unserer offensiven Spielweise zurecht“, hat Trainer Höger beobachtet. Seine Devise: über 90 Minuten den Gegner unter Druck setzten, mit offensiver Ausrichtung.
„Wir schaffen es, die Leistung auch über 90 Minuten zu bringen. In der Vorbereitung haben wir dafür aber auch einiges an Kondition gebolzt“, verrät Höger, der auch den Zusammenhalt als einen der wichtigen Faktoren des Erfolgs sieht. „Nach dem Training sitzten die Jungs oft noch sehr lange zusammen und können sich kaum trennen.“ Die Einheit spüre man auf dem Platz.
Aufstieg ist noch kein Thema, wäre aber denkbar
Ob die Mannschaft aufsteigen will? Darüber hat sie noch nicht gesprochen. Vorstellen können sich aber Spieler und Trainer den Klassensprung – auch, wenn es dann in den Essener Norden gehen würde, in die Parallelstaffel der zweiten Mannschaft. Dann könnte es einen internen Konkurrenzkampf geben, wer besser abschneidet – ohne ihn zu ernst zu nehmen. Den Verein und das Dorf würde ein möglicher Aufstieg freuen. „Wir würden ihn genauso groß feiern wie den Oberliga-Aufstieg der ersten Mannschaft“, sagt Lümmer.