Sprockhövel. Der Fußball-Landesligist hat sich noch vor dem Ligaspiel am Sonntag von seinem Trainer getrennt. Der spricht sehr offen über die Gründe.
Es kommt nicht wirklich überraschend, aber doch plötzlich: der SC Obersprockhövel hat sich von seinem Trainer Markus Dönninghaus getrennt. Der Vorstand hat sich, wie am Sonntag nun bekannt wurde, bereits am Freitagabend vor dem Abschlusstraining vor dem Spiel gegen den SV Hüsten von ihm getrennt.
Es lief sportlich zuletzt in die falsche Richtung. Nachdem der SCO erst noch den bis dato unbesiegten Spitzenreiter Hagen 11 mit 2:1 geschlagen hatte, setzte es gegen den SC Drolshagen eine 0:1-Niederlage und gegen Rot-Weiß Hünsborn eine 1:3-Pleite. Trainer und Spieler hinterfragten sich zuletzt selbst. Der Vorstand sah in erster Linie die Fußballer in der Pflicht.
Niedergehtmann und Mack übernehmen interimsweise
„Es kann nicht sein, dass wir gegen den Tabellenführer gewinnen und uns dann zwei Niederlagen einfangen“, sagte der Sportliche Leiter Jörg Niedergethmann in der Vorwoche noch. Er hat nun gemeinsam mit Nicklas Mack die Mannschaft beim 5:0-Sieg gegen Hüsten betreut und wird dies bis zur Winterpause tun. „Wir sprechen nun mit verschiedenen Kandidaten, das erste Gespräch ist am Mittwoch“, sagt Niedergethmann.
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Dönninghaus ist ein offener Mensch und sagt im Nachhinein sogar: „Ich habe mir meine Kündigung selbst ausgesprochen.“ Nach der Niederlage gegen Drolshagen suchte er bereits das Gespräch mit dem Vorstand, der ihm volle Rückendeckung gegeben haben soll. Nach der zweiten Niederlage in Folge, sendete Dönninghaus eine Sprachnachricht an Niedergehtmann.
Dönninghaus meldet sich per Sprachnachricht
„Darin habe ich deutlich gesagt, dass sich der Vorstand nun Gedanken machen sollte, wie es weitergeht. Im Winter muss eine Lösung her. Eine davon wäre ein neuer Trainer mit neuen Impulsen“, verrät Dönninghaus im Nachhinein. Darauf reagierte der Vorstand, kurz vor dem Spiel am Sonntag. Die Trennung sei somit einvernehmlich gelaufen, bestätigt auch Niedergethmann und erklärt: „Hätte es die Sprachnotiz nicht gegeben, hätten wir von uns aus nicht den Stöpsel gezogen und bis zur Winterpause weitergemacht.“
Trainer hat Mannschaft nicht erreicht
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Dönninghaus wünscht dem SCO, dass er die Wende bekommt und den Aufstieg schafft. „Der Verein ist toll geführt“, sagt er. Dennoch wirft er insgesamt auch einen etwas kritischen Blick auf die Qualität des Kaders – unabhängig von der Liste der Verletzten. Und zur Mannschafte habe der beste Draht gefehlt.
„Zwischen ihr und dem Trainer muss es passen. Ich habe es nicht geschafft, was mir noch nie widerfahren ist“, gesteht Dönninghaus, der nun erstmal das freie Wochenende nach 15 Jahren als Trainer verschiedener Stationen genossen hat. Ob es für ihn eine nächste Station geben wird, sei völlig offen.
Beim SCO soll dagegen Nicklas Mack in das neue Trainerteam eingebunden werden.