Hattingen/Bochum. 18 Schwimmer der SG Ruhr haben bei der NRW-Meisterschaft über die Kurzbahn 22 Medaillen gewonnen. Dabei fallen auch unerwartete Qualizeiten.
Die Ausbeute kann sich sehen lassen: 22 Mal hielten die Schwimmer der SG Ruhr am Wochenende ein Edelmetall in der Hand. Bei den NRW-Kurzbahnmeisterschaften in der Wuppertaler Schwimmoper haben die Hattinger damit ein Zeichen gesetzt und blicken nun dem Vergleich auf Bundesebene entgegen.
Besonders erfolgreich in seinem Jahrgang (2001) war Nicolas Jochum, er sicherte sich insgesamt sieben Medaillen, auf die er stolz ist. „Ich bin mit meinen Leistungen mehr als zufrieden. Zwar waren sie nicht durchgehend auf Bestzeitniveau, aber vereinzelt hat es gereicht. Das ist wohl auch den vielen Starts zu verschulden, die sich hatte“, sagt der Schwimmer, der elf Mal einzeln ins Becken gesprungen ist und dazu noch dreimal in der Staffelwertung. Bestzeiten erreichte er über 200- und 400-Meter-Freistil (1:52,86; 4:02,89 Minuten) sowie über 100-Meter-Lagen (58,11 Sekunden). „Es lief gut und hat Spaß gemacht, momentan bin ich sehr gut in Form“, so Jochum.
Direktes Duell zwischen den Dumke-Brüdern
Auch Mika Dumke hat sich zweimal zum NRW-Meister im Jahrgang 2001 gekürt, über 50-Meter-Rücken (26,87 Sekunden, PB) und 100-Meter-Rücken (59,43 Sekunden). Zudem gewann er Bronze über 200-Meter-Rücken (2:17,29 Minuten). „Es war schön, zweimal zu gewinnen. Allgemein bin ich aber eher unzufrieden, weil meine Zeiten nicht so gut waren, mit Ausnahme der 50-Meter-Rücken“, lautete sein Fazit.
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In der offenen Wertung startete er ebenfalls, über 50-Meter-Rücken sogar direkt neben der Bahn, auf der sein großer Bruder Lasse startete. „Das war ganz witzig, weil man sich dann gegenseitig pushen kann. Mit wurde natürlich hinterher vorgehalten, dass Lasse im Finale schneller war. Ich konnte aber dagegenhalten, dass ich im Vorlauf schneller war“, erzählt der Rückenspezialist.
Erster Wettkampf für Rückenspezialsten
Lasse Dumke war in der offenen Wertung am Start und sicherte sich am Ende zweimal Bronze (100- und 200-Meter-Rücken). Für den Student war es der erste Wettkampf in der Saison. „Ich hatte vorher, als das Training begonnen hat, ein paar Meter weniger gemacht. Dafür lief es gut. Wäre es schwächer gewesen, hätte ich das auch akzeptiert“, gibt der Rückenschwimmer zu. Auf den 200 Metern tat er sich noch etwas schwer, was er schade fand.
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Ebenfalls in der offenen Wertung war Michelle Pschuk erfolgreich, mit zweimal Silber (50- und 100-Meter-Brust) und einmal überraschend Platz vier (100-Meter-Lagen). „Ich bin extrem zufrieden und habe nicht gedacht, dass ich wieder so nah an meine Bestzeiten herankomme“, fasste sie den Wettkampf zusammen. Sie war selbst überrascht, wie gut es lief, zumal ihre Starts nach Absprache mit Trainer Christoph Kreutzenbeck vor allem als Probe auf die Deutschen Kurzbahnmeisterschaften gedacht waren, wofür die 19-Jährige noch Qualizeiten schwamm. „Leider nicht über 100-Meter-Delphin, was ich mir vorgenommen hatte“, sagt Michelle Pschuk.
Eine Hundertstek entscheidet über Silber und Gold
Über 50-Meter-Brust hätte sie gerne gewonnen, nur eine Hundertstel lag zwischen ihr und der Siegerin. Ein knappes Rennen, wie jedes Jahr. Knapp war es auch im Finale über 100-Meter-Lagen, wo sie hinter der Dritten anschlug, sich aber mit 1:05,92 Minute nach Berlin katapultierte. „Der Finallauf war gar nicht eingeplant, dann haben wir aber gesehen, dass ich Chancen habe und ich habe alles investiert, obwohl nur ein Rennen Pause zwischen den Lagen und 200-Meter-Brust lag“, erzählt die Schwimmerin, die gespannt ist, welche Rolle sie in Berlin spielen kann.
Das ist auch Silas Leowald, der sich in den Jahrgangswertungen (2002) zweimal Gold (50- und 100-Meter-Brust) und einmal Silber (200-Meter-Brust) sicherte. In der Staffel schwamm er sogar auf Bestzeitniveau, aber nur beim Startschwimmer ist die Zeit offiziell. „Ich bin auf jeden Fall zufrieden, es war ein erfolgreicher Wettkampf“, findet er. Ebenso Til Schmidt, der zweimal Silber (800- und 1500-Meter-Freistil) und zweimal Bronze (400-Meter-Freistil und 400-Meter-Lagen) im Jahrgangs 2003 jeweils mit Bestzeiten gewann und sich jeweils für Berlin qualifizierte. „Ich freue mich und hoffe, dass dort noch etwas geht“, sagte er nach den starken Verbesserungen.
Trainer sind mit der Ausbeute sehr zufrieden
Das Fazit der Trainer fällt folglich sehr positiv aus. „Wir sind zufrieden. Alles, was in Bestzeit geschwommen wurde ist in jedem Fall gut. Es ist auch schön, dass sich noch einige unserer Schwimmer für die Deutschen Kurzbahnmeisterschaften qualifiziert haben“, sagte Kati Hämmerich. Sie freut sich, dass es kurz nach den anstrengenden Trainingslagern viele Medaillen gab. Dass nicht jeder eine Bestzeit geschafft hat, liege an dem hohen Trainingspensum der vergangenen Wochen. „Einige sind sicherlich noch etwas müde“, so Hämmerich.