Hattingen. Bei der NRW-Meisterschaft haben sich vier Schwimmer der SG Ruhr für Berlin qualifiziert. Einer nahm besonders große Anstrengungen auf sich.
Die Schwimmer der SG Ruhr haben am Wochenende bei der NRW-Meisterschaft starke Wettkämpfe geliefert – in der Jahrgangswertung und in der offenen Klasse. Michelle Pschuk, Silas Leowald, Mika Dumke und Nicolas Jochum haben sich sogar für die Deutschen Meisterschaften Anfang August qualifiziert.
Besonders erfolgreich war die 18-jährige Michelle Pschuk. Auf ihrer Paradedisziplin, den 100-Meter-Brust, holte sie neben dem Jahrgangstitel den zweiten Platz in der offenen Wertung (1:12,97 Minuten). Zudem erreichte sie das Finale über die 200-Meter- und 50-Meter-Brust. Diese Strecken brachten ihr einen weiteren Jahrgangstitel (50 Meter) sowie eine Silbermedaille ein. Abgerundet wurde Leistung von Michelle Pschuk durch eine weitere Finalteilnahme über die 100-Meter-Schmetterling.
Michelle Pschuk möchte sich auf 200 Metern Brust steigern
Medaillen im Jahrgang
In der Jahrgangswertung haben einige Schwimmer der SG Ruhr Medaillen gewonnen. Hier ist eine Übersicht:
Michelle Pschuk (2000/01): 1. Platz 50-Meter-Brust, 1. Platz 100-Meter-Brust , 2. Platz 200-Meter-Brust, 2. Platz 100-Meter-Schmetterling.
Silas Leowald (2002): 1. Platz 50-Meter-Brust, 1. Platz 100-Meter-Brust, 2. Platz 200-Meter-Brust.
Nicolas Jochum (2000/01): 2. Platz 200-Meter-Freistil, 2. Platz 400-Meter-Freistil, 3. Platz 200-Meter-Schmetterling.
Mika Dumke (2000/01): 2. Platz 50-Meter-Rücken.
Carla Pieper (2002): 3. Platz 100-Meter-Freistil.
Tabea Bremer (2003): 3. Platz 100-Meter-Freistil.
Letizia Michelle Körber (2004): 3. Platz 200-Meter-Brust.
Malin Binnebesel (2000/2001): 3. Platz 200-Meter-Brust.
Die Schwimmerin ist „recht zufrieden“ mit ihren Leistungen. „Meine Zeiten waren annähernd so wie erhofft. Ein Puffer nach oben ist aber sicherlich noch da“, sagte sie mit Blick auf die Deutschen Meisterschaften. Ihr Ziel: persönlichen Bestzeiten und eine Steigerung auf den 200 Metern Brust. Schade fand sie, dass bei den NRW-Meisterschaften viele Topschwimmer gar nicht am Start waren. Dies sei unter anderem bedingt durch die Jugendeuropameisterschaften, die parallel im russischen Kasan stattfanden.
Auch Christoph Kreutzenbeck, Trainer der SG-Ruhr, findet den Zeitpunkt der Landesmeisterschaften ungünstig. „Sie sind zum Abschluss der Saison an einem sehr späten Termin“, so Kreutzenbeck. Trotzdem ist er mit der Leistung seiner Mannschaft zufrieden. Besonderer Fokus habe dieses Jahr auf den Staffeln gelegen. Die Teams der SG Ruhr haben insgesamt vier Medaillen in der offenen Klasse gewonnen (4x100-Meter-Lagen Mixed, 2. Platz; 4x100-Meter-Freistil Mixed, 3. Platz; 4x100-Meter-Freistil Männer, 3. Platz; 4x100-Meter-Lagen Männer, 3. Platz).
Nicolas Jochum geht 15 Mal an den Start
Besonders lobt der Trainer zudem die Leistung von Nicolas Jochum. „Er hat wirklich einen sehr starken Wettkampf gemacht mit sehr vielen Starts und Finals – ein echtes Mammutprogramm.“ Der Schwimmer ist sehr zufrieden. Vor allem, weil er bei seinen insgesamt 15 Starts fast immer auf Bestzeit-Niveau gelegen habe. Über 200-Meter-Schmetterling schwamm er in der offenen Wertung zur Silbermedaille (2:10,45 Minuten). „In den Staffeln lief es außerdem gut. Es war ein sehr anstrengendes, aber erfolgreiches Wochenende“, sagte Jochum. Dadurch, dass er im Jahrgang 2001 mit den Konkurrenten aus dem Jahrgang 2000 gewertet wurde, war der Kampf um die Medaillen schwieriger.
Nur zwei Starts in Berlin
Jochum wird allerdings bei den Deutschen Meisterschaften nicht starten, ebensowenig wie Mika Dumke. Der Rückenspezialist gewann Platz drei über 50-Meter-Rücken in der offenen Wertung (27,66 Sekunden). „Ich bin sehr zufrieden, weil ich in der Woche zuvor noch in London auf Abschlussfahrt war“, sagte Mika Dumke. Das Training war dementsprechen nicht möglich. „Die Zeiten bei meinen Starts waren nicht die besten, aber ich bin froh, dass ich gerade über die 50-Meter-Rücken noch eine gute Leistung abrufen konnte“, so der Schwimmer. Er wird zum Zeitpunkt der Deutschen Meisterschaften in Frankreich sein und dort eine B-Lizenz zum Surflehrer machen. Seinen Saisonhöhepunkt hatte er bereits bei den Deutschen Jahrgangsmeisterschaften in Berlin.
Sein Bruder Lasse hat die Qualifikation zu den Deutschen Meisterschaften knapp verpasst – trotz Saisonbestleistung über 100-Meter-Rücken. „Ich bin unter einer Minute geblieben, was mich gefreut hat. Schade, dass es nicht gereicht hat“, sagte der Rückenschwimmer. In Berlin dabei sein wird neben Michelle Pschuk noch Silas Leowald, der zwar in der offenen Klasse keine Medaille mitgenommen, aber in der Jahrgangswertung abgeräumt hat.