Sprockhövel. Die Sprockhöveler lernen extremes Pressing der Westfalia kennen. Zu selten lösen sie sich spielerisch und treffen nur woanders hin, als ins Tor.
Der Abend war für die TSG nach 80 Minuten gelaufen. Denn dann legte die Westfalia nach ihrer frühen Führung noch zwei Tore nach und drückte die Sprockhöveler endgültig mit 3:0 nieder. Die hatten zuvor versucht, gegen das Pressing Mittel zu finden, was aber kaum gelang.
Direkt zu Beginn der Partie demonstrierten die Gäste, welch druckvolles und gleichzeitig kurioses Angriffsspiel sie verfolgen. Ein langer Ball ging nahe der Grundlinie ins Seitenaus, alle Herner rannten nach vorne, um die TSG zuzustellen. Die löste das Problem mit einem langen Einwurf und behauptete die Kugel. Doch Sprockhövel stand unter Druck. Kurze Ecken an den ersten Pfosten mussten in den Griff gekriegt werden – falls TSG-Keeper Azmir Alisic sie nicht abfangen konnte.
Herner stellen bei Abstößen alles zu
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Und bei den Abstößen der TSG standen die Herner sehr hoch. Andrius Balaika beorderte seine Innenverteidiger Johannes Sabah und Yannick Femia daher ganz nah an die Grundlinie, damit sie im Fall des Zuspiels anlaufen und den Ball schnell zu sich bewegenden Mitspielern bringen können, was aber durch die flinken Herner Stürmer schwierig war.
So gehörten auch die ersten Chancen den Gästen, die oft lang nach vorne oder auf den Flügel spielten. Felix Fuchs traf den Außenpfosten (4.), Darius Stawski das Außennetz (9.). Dazwischen hatte sich Patrick Dytko über die linke TSG-Seite durchgesetzt und Hernes Schlussmann Ricardo Seifried geprüft. Und dann klingelte es im Sprockhöveler Tor, Nicolai Pakowski traf nach einer Ecke (22.).
Mannschaften führen harte Zweikämpfe
Als sich die Sprockhöveler dann wieder mal nach mehr als einer halben Stunde in Nähe des SC-Tores gespielt hatten, holten sie ebenfalls eine Ecke raus. Alperen Sahin vergab die Chance aber leichtfertig und zielte weit über das Tor. Kurz darauf musste er die Härte der Herner kennenlernen. „Die haben alle das Problem bei mir“, kommentierte Westfalia-Trainer Christian Knappmann die Szene.
Herne war auf intensive Zweikampfverhalten aus, was die TSG zunehmend annahm. Sie hatte Schwierigkeiten, sich spielerisch zu lösen, was Balaika von außen forderte. Und Co-Trainer Yakup Göksu holte sich die Spieler kurz vor Wiederanpfiff nach der Halbzeit noch einmal im Kreis zusammen und gab taktische Anweisungen.
Mehrere TSG-Chancen aus dem Spiel heraus
So haben sie gespielt
TSG Sprockhövel – SC Westfalia Herne 0:3
Tore: 0:1 Nicolai Pakowski (22.), 0:2 Darius Stawski (80.), 0:3 Kaniwar Uzun (85.).
TSG: Alisic, Antwi-Adjej, Sabah, Femia, Karthaus (79. D’Hone), Sindermann, Hauser (88. Gökmen), Mourtala (83. Karaca), Cosgun, D’Hone, Sahin (59. Casalino).
Dann versuchten es Sahin und Kaan Cosgun mal, durchs Dribbling Gegner abzuschütteln. Cosgun setzte einen Freistoß nur knapp über das rechte Toreck (53.). Als er etwas später nach einer Herner Kopfballabwehr Raum hatt, traf sein strammer Schuss den linken Innenpfosten, sprang aber zurück ins Feld (64.). Dann warf sich ein Verteidiger in seinen Schuss, nachdem Dytko durch die Schnittstelle Mourtala freigespielt hatte und der zurück zu Cosgun legte. Dytko scheiterte nach Zuspiel von Noah Karthaus (74.).
Doch die nächsten beiden Tore machte wieder Herne, als es nach vorne aufgerückt war. Stawski war einmal erfolgreich und der eingewechselte Kaniwar Uzun köpfte nach einer Ecke zum 3:0-Endstand aus Herner Sicht. Denn ein Freistoß von Dytko ging in den letzten zehn Minuten nur noch das Außennetz.