Sprockhövel. Am Freitag kommt die SC Westfalia in den Baumhof. Die Elf von Trainer Christian Knappmann ist zu einem ganz unangenehmen Pressing erzogen worden.

Flutlichtspiel in der Baumhof-Arena. Das gibt es am heutigen Abend in Sprockhövel, wenn die TSG in der Oberliga den Reviernachbarn SC Westfalia Herne erwartet. (Anstoß: 19.30 Uhr). Die Vereine haben die Partie um zwei Tage nach vorne verlegt, erhoffen sich viele Zuschauer.

Die Tabellennachbarn stehen punktgleich im Mittelfeld der Tabelle, auf Platz zwölf und 13 und weisen jeweils ein Torverhältnis von minus drei auf. Die Sprockhöveler haben 16 mal getroffen und 19 Gegentore kassiert, die Herner 15 mal getroffen und 18 Gegentreffer bekommen. Die Bilanz mit je vier Siegen und Niederlagen sowie drei Unentschieden ist komplett gleich. Nachdem der Westfalia zu Beginn der Saison noch der letzte Wille fehlte, Spiele für sich zu entscheiden, sind die Spieler mittlerweile von Trainer Christian Knappmann angetrieben worden und können richtig unangenehm werden – mit kuriosen Mitteln, um Druck auszuüben.

Kurioses Pressing gegen den FC Gütersloh

Im Spiel gegen den FC Gütersloh etwa schlug Herne den Ball nach dem Anstoß ins Seitenaus kurz vor der Eckfahne, um dann die Gegner direkt zuzustellen und ihnen keine Luft zum Atmen zu lassen. Ebenso beim Abstoß, wo sie in Manndeckung jedem Gegenspieler auf dem Fuß standen. Dagegen gilt es für die TSG, ein Mittel zu finden. Das hatte zuletzt der ASC Dortmund geschafft und dann für Gefahr gesorgt.

Gegen den SV Schermbeck hatte die TSG-Verteidigung um Johannes Sabah (r.) und Noah Karthaus (l.) Probleme.
Gegen den SV Schermbeck hatte die TSG-Verteidigung um Johannes Sabah (r.) und Noah Karthaus (l.) Probleme. © FUNKE Foto Services | Jochen Emde

Ob es der TSG ebenfalls gelingen wird, bleibt abzuwarten. Die überzeugte zuletzt immer gegen die vermeintlich guten Teams und tat sich mit denjenigen schwer, die selbst zu den Überraschungsmannschaften zählen. Außerdem haben die Sprockhöveler zuletzt in der Defensive ordentlich gewackelt, nachdem mit Kapitän Ibrahim Bulut ein starker Innenverteidiger ausgefallen ist und bis nächstes Jahr fehlen wird.

Antwi-Adjej und Dytko als Option

Außer Bulut fehlt gegen Herne allerdings niemand. Christian Antwi-Adjej und Patrick Dytko sind in den vergangenen Tagen wieder im Training dabei gewesen. „Sie sind beide eine Option“, sagt Andrius Balaika. Der TSG-Trainer hat den Schwung der Westfalia nach dem holprigen Start mitbekommen. „Die Mannschaft ist zurzeit im Aufwind, wir haben zuletzt auch Spiele gesehen“, sagt Balaika. Dabei sei ersichtlich geworden, dass die Herner sehr auf unangenehmes Pressing aus sind. „Wir wollen uns aber nicht davon beeinflussen lassen“, betont Balaika.

Seine Mannschaft soll spielerische Mittel gegen die Herner finden, um im Räume zu stoßen und Lücken in der Abwehr zu finden. „Wir müssen den Ball laufen lassen, um uns zu lösen“, fordert Balaika, der dennoch abwarten möchte, wie sich das Spiel entwickelt. „Wir werden versuchen, unser Spiel durchzubringen“, so der Trainer. Wenn die Sprockhöveler Platz haben und saubere Bälle spielen, sind sie gefährlich. Das hatten sie zuletzt bewiesen.

TSG-Spieler kennen ihre Fehler

Hernes Trainer Knappmann, der auch mal für den ein oder anderen Spruch von der Außenlinie bekannt ist und seine Spieler antreibt, was auch Balaika weiß, denkt, dass es in Sprockhövel nur über Zweikämpfe gehen kann. Dabei hat sich die TSG im Schermbeck teilweise schwer getan, vor allem in der Verteidigung – und drei Tore kassiert. „Die Spieler wissen aber, dass diese Fehler auf diesem Niveau nicht passieren dürfen“, sagt Balaika.