Sprockhövel. Gegen den SV Schermbeck muss Sprockhövel personell umstellen. Ohne Kapitän Ibrahim Bulut ihn wackelt die Abwehr beim 0:3. Wohl nicht nur diesmal.

Das waren gar keine guten Nachrichten, die Andrius Balaika im Vorfeld der Partie gegen den SV Schermbeck hören musste. Sein Kapitän und Stamm-Innenverteidiger Ibrahim Bulut fällt aufgrund einer Entzündung im Knie wohl bis zur Rückrunde aus. Ohne ihn fehlte es dem Abwehrgerüst der TSG in Schermbeck an Stabilität. Sprockhövel verlor 0:3.

Schon in der Anfangsphase machten sich die Umstellungen bemerkbar, die Trainer Balaika aufgrund der Ausfälle tätigen musste. Und zwar im negativen Sinne. Die Stütze Bulut wurde auf dem nassen Rasenplatz schmerzlich vermisst. Nach neun Minuten konnte ein gegnerischer Stürmer mit einfachen Mitteln durch die TSG-Abwehr brechen und die Führung erzielen. Fast identisch war das zweite Tor der Schermbecker, bei dem Johannes Sabah und Yannick Femia durch eine einfache Körpertäuschung ins Leere liefen und die Gastgeber auf 2:0 erhöhten.

Verhalten der Verteidiger ärgert Andrius Balaika

Den Trainer ärgerte das. „Auf so einem Niveau sieht man in dieser Liga nur ganz selten Mannschaften verteidigen“, nahm er kein Blatt vor den Mund. Die Niederlage sei nicht nur deshalb besonders bitter. „Wir hatten zuletzt einen guten Lauf“, bedauert Balaika. Seine Mannschaft war bemüht, manche weitere Angriffe vom Tor fernzuhalten. Noah Karthaus, der wieder für Christian Antwi-Adjej spielte, klärte etwa einen Diagonalball vor einem einlaufenden Gegner. Nach einer Ecke drosch Schermbeck den Ball dann knapp rechts vorbei.

So haben sie gespielt

SV Schermbeck – TSG Sprockhövel 3:0

Tore: 1:0 (10.), 2:0 (33.), 3:0 (90. + 2).

TSG: Alisic, Sabah, Mourtala (76. Karaca), Casalino, Sahin, Cosgun (46. D’Hone), Karthaus (87. Gökmen), Sindermann, Hauser, Femia, Britscho (73. Hauswerth).

Zuschauer: 40.

Auf der eigenen Seite erarbeitete sich die TSG allerdings auch einige Chancen. Felix Casalino lief dabei zweimal alleine auf den Torwart zu. Einen langen Ball von Malick Mourtala auf die Sturmspitze fing der SV-Torwart rechtzeitig ab. Alperen Sahin traf zweimal den Ball nicht gut, der in die Arme des Torhüters fiel und das Ziel verfehlte. Und nach einem Diagonalball auf den rechten Flügel verarbeitete Kaan Cosgun die Kugel, lief in den Sechzehner, sein Schuss blockte der Schlussmann aber per Fußabwehr. Auch in der zweiten Halbzeit wurde es nicht besser. „Unsere Chancenverwertung war einfach katastrophal“, brachte es Balaika auf den Punkt.

Torhüter haben einiges zu tun

Die Gegner scheiterten dann einmal an der Latte. Für Azmir Alisic, aber auch für sein Gegenüber Cedric Drobe wurde es im strömenden Regen nicht langweilig. „Wir hatten teilweise richtig gute Möglichkeiten, aber wir haben das Tor einfach nicht gemacht“, haderte der TSG-Coach und fügte an: „Die Niederlage haben wir uns daher selbst zuzuschreiben.“

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Zudem fehlte in einer längeren Phase die Genauigkeit bei den Angriffen und Torannäherungen der Sprockhöveler Truppe. In der 66. Minute verarbeitete Casalino den Ball nach einem Freistoß von Tom Sindermann nicht sauber, in der 68. Minute schlug Sindermann dann eine Flanke zu nah ans Tor. Nach 70 Minuten ergab sich dann mal ein schneller Gegenangriff für die TSG, wobei Sahin über die linke Seite flitzte und den freien, mitgelaufenen Casalino in der Mitte bedienen wollte. Der Ball segelte in Richtung Torhüter. Auch eine Flanke von Femia fand in der 74. Minute keinen Abnehmer im Strafraum.

Was aus dem Spiel heraus nicht klappte, gelang auch per Freistoß nicht. Sindermann setzte einen Versuch weit über das Tor. Auch hierbei fehlte Bulut als möglicher kopfballstarker Abnehmer.