Sprockhövel. Der Stürmer des SC Obersprockhövel ist immer für ein Tor gut und fester Bestandteil der Planungen. Das war bei der TSG Sprockhövel noch anders.
Er ist seit einem knappen Jahr zurück an alter Wirkungsstätte: Obersprockhövels Ismael Diaby ist wieder fester Bestandteil der Grün-Schwarzen. Und seine Formkurve zeigt wieder nach oben. Nach seinem Wechsel in die Oberliga zu Beginn der vergangenen Saison, begann für ihn zunächst ein düsteres Kapitel seiner Karriere.
Der inzwischen 23-Jährige entschied sich damals, ein Angebot der TSG Sprockhövel anzunehmen und den Schritt zwei Ligen höher zu wagen. „Der SCO wollte nicht, dass ich wechsel“, erinnert sich Diaby. „Aber ich wollte mich in der Oberliga weiterentwickeln. Ich hatte keine Angst vor dem Schritt. Ich wusste, wenn ich eine gute Vorbereitung hinlege, werde ich spielen.“ Doch es kam anders. Diaby fiel fast ein halbes Jahr mit einer Schulterverletzung aus und konnte bei seinem neuen Team keinen Fuß fassen. „Als ich wieder fit war, bekam ich trotzdem keine Einsätze“, so der dribbelstarke Angreifer.
SCO leitet eine Rückholaktion in die Wege
Im Winter leitete dann Jörg Niedergethmann, Sportlicher Leiter des SCO, eine Rückholaktion in die Wege. „Ich habe den Wechsel damals für falsch gehalten. Er hätte da nicht die Rolle gespielt, die er braucht. Er sollte dort lediglich ein Backup sein“, erinnert sich Niedergethmann. Der SCO-Verantwortliche kennt Diaby bereits viele Jahre. Er war es, der ihn in seiner Position im Jugendfußball bei der SG Wattenscheid damals auf dem Bolzplatz entdeckte und ihn in den Vereinsfußball brachte. „Ich habe ihn auf seinem Weg begleitet und wir waren immer in Kontakt. Deswegen haben wir heute ein besonderes Verhältnis“, so Niedergethmann.
Sogar bis in den Oberliga-Kader der SG schaffte es Diaby dann später, ehe der Wechsel zu Hedefspor folgte. Ein halbes Jahr später kam es zum Wiedersehen in Obersprockhövel, wo Diaby zwei starke Jahre spielte, ehe die TSG auf den schnellen Stürmer aufmerksam wurde. „Er ist wie ein Vater für mich. Ein sehr guter Mensch“, sagt Mann aus Guinea heute über Niedergethmann. Doch auch die Rückkehr an die alte Wirkungsstätte verlief nicht reibungslos.
Ein halbes Jahr ohne Spielpraxis
Das halbe Jahr ohne Spielpraxis hatte ihm sichtlich zugesetzt. „Er ist zuvor immer wie verrückt gelaufen und das war irgendwie weg. Er war nicht fit, als er wieder hier war“, erinnert sich Niedergethmann. Doch es wurde stetig besser. Der Mann, der sich in jungen Jahren einiges bei dem ehemaligen brasilianischen Nationalstürmer Ronaldo abschaute, blieb bis heute frei von Verletzungen. „Ich fühle mich gut und komme langsam wieder in meine alte Form“, sagt Diaby, der nicht nur schlechte Erfahrungen bei der TSG gesammelt hat.
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„Ich habe dort viel gelernt. Oberliga ist schon ein gewaltiger Unterschied“, so der Rückkehrer. Und bei seinem alten neuen Team fühlt sich Obersprockhövels Nummer sieben wieder richtig wohl. „In der Mannschaft sind viele gute Jungs und wir halten zusammen. Ich bin froh, hier zu sein“, so der Angreifer, der sein persönliches Ziel stets vor Augen hat. „Ich will mit dem SCO in die Westfalenliga“, formuliert er klar. „Mein Gefühl sagt, dass wir das schaffen.“
Verein und Spieler wollen gemeinsam in die Westfalenliga
Diesem Ziel schließt sich auch Mentor Niedergethmann an, der bei Diaby einen klaren Zeitplan verfolgt. „Es ist auf jeden Fall eine Entwicklung da. Aber es wird wohl noch zwei bis drei Wochen dauern, bis er wieder voll da ist. Spätestens in der Rückrunde soll er wieder ganz der Alte sein“, so Niedergethmann, der auch in Zukunft auf Diaby bauen will. „Wir sind alle froh, dass er zurück ist. Wir glauben an ihn und er tut das auch.“