Hattingen. Der jüngste Hattinger Träger des Sportjugendpreises „ENgagiert“ ist Felix Loreck. Er greift den Paddlern der SG Welper unter die Arme.
Eigentlich verlief der Tag von Felix Loreck nicht so gut. In der Schule musste er beim Sportunterricht im Regen einen Dauerlauf machen, danach verpasste er erst die S-Bahn und stand dann noch eine Dreiviertelstunde in einem überfüllten Bus. Er war genervt, schaffte es so gerade noch pünktlich zum Paddeltraining der SG Welper. Und wurde dort überrascht, mit dem Sportjugendpreis „ENgagiert“, den drei Hattinger vom Kreissportbund bekommen haben. Der 17-Jährige ist Gruppenhelfer und unterstützt er seine Vereinskollegen beim Jugendtraining.
Es begann alles mit einem Schlauchboot, was er zu einem Geburtstag bekam. Da er nicht weit von der Ruhr entfernt wohnte, probierte er sich aus und fand Freude daran, auf dem Wasser zu fahren. In einem Familienurlaub in Frankreich waren er und sein Bruder Philip auf der Ardèche mit Holzschalenbooten unterwegs, bis sich die Familie ein größeres Boot kaufte und auf einer Reise nach Slowenien auf der Soca einen Kajak-Kurs mitmachte.
Vorreiter bei Manövern für die Jüngeren
Längst war die komplette Familie zu dem Zeitpunkt schon Mitglied der SG Welper. Da Felix Loreck nach der Erfahrung mit dem Kajak im Kehrwasser (Strömung mit Hindernissen und Rückfluss) „Feuer und Flamme war“, nahm der Weg zum Helfer seinen Lauf: „Die Jüngeren wollten mir und meinem Bruder bei Manövern hinterherfahren und ebenfalls etwa die Bootsrutsche unter der Ruhrbrücke durchqueren“, erzählt er.
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Nun ist er Gruppenhelfer, die SG Welper hat durch mehrere Personen, die den Nachwuchs betreuen können, so dass kleinere Gruppen aufgeteilt werden können. Für den Geehrten ist es dabei „faszinierend zu sehen, wenn die Kinder eine schwierige Technik erlernen“. Dabei komme es oft auf die Überwindung an, auch schwierigere Stellen im Wasser zu passieren.
Auf dem Weg zur gefährlichsten Stelle der Ruhr
Felix Loreck hat die Jüngeren und Gleichaltrigen im Blick, lässt die Besseren selbst auch mal Manöver vorfahren, um sie einzubinden – auch, wenn gerade auf der Ruhr die Möglichkeiten begrenzt sind. Die Gruppe der Kanuten paddelt oft zusammen zur Bootsrutsche, dabei kann jeder für sich fahren und dann geht es in die Kleingruppen. Auch mal zur gefährlichsten Stelle der Ruhr: dem Isenbergschwall.
Preis für Jugendarbeit
Von 20 Bewerbern aus dem EN-Kreis haben zehn den Sportjugendpreis erhalten. Er wird an Personen unter 27 Jahren vergeben, die aktiv in der Jugendarbeit engagiert sind oder an Personen über 27 Jahre, die diese stark unterstützen.
Kriterien sind: Dauer des Engagements, Qualifizierungen, Projekte, Nachwuchsförderung.
Für den Abteilungsleiter der SG-Kanuten ist der Schüler eine verlässliche Hilfe: „Er organisiert das Training selbstständig, etwa die Bootsverteilung sowie die Ausgabe Sicherheitsausrüstung, die er am Steg noch einmal kontrolliert.“ Beim Training vermittelt er technische Fähigkeiten. Dazu zählt zum Beispiel das Demonstrieren und Anleiten der sogenannten Eskimorolle, mit der sich auf dem Wasser umgekippte Kanuten wieder selbstständig aufrichten können.
Übungsleiterschein ist eine Option für den Jugendlichen
Wenn er später die Zeit findet möchte er noch einen Übungsleiterschein machen. Retter ist er durch den Schulsanitätsdienst ebenfalls. Die Auszeichnung spornt ihn jedenfalls an. Und: „Sie hat meinen Tag gerettet“, gibt Felix Loreck zu.