Hattingen. Die Hattingerinnen Sarah Eckhardt und Hannah Schulte spielen American Football. Mit den Bochum Miners haben sie die Chance, aufzusteigen.
American Football ist nicht nur ein Sport für harte Männer. American Football ist ein Teamsport, in dem auch die Frauen eine leidenschaftliche Sportart finden, die fordert und auch sehr viel zurückgibt. Sarah Eckhardt (25) und Hannah Schulte (19), spielen bei den Bochum Miners in der zweiten Damen-Bundesliga. Die beiden Hattingerinnen haben sich einem Traditionsteam angeschlossen, welches in der Vergangenheit Potential hatte, um die deutsche Meisterschaft mitzuspielen.
„Wir haben die reguläre Saison mit dem ersten Platz in unserer Gruppe West abgeschlossen“, so Sarah Eckhardt, die als Wide Receiverin Pässe in die Endzone der Gegner bringt. Am kommenden Sonntag (18. August, 14 Uhr) geht es daher in den Play-Offs gegen die Braunschweig Lady Lions, um den Aufstieg in die Bundesliga. Wohin es für die Miners in dieser Saison gehen soll, ist jedoch offen. „Unser Coach, Lee Taylor, lässt uns nur auf den nächsten Gegner schauen“, so Eckhardt weiter. „In diesem Sport muss man fokussiert sein und sich individuell auf den Gegner einstellen.“ Nur so könne man erfolgreich American Football spielen.
Beide spielen seit 2015 im Bochumer Team
Da es in Deutschland ein absoluter Amateursport ist, könne laut Hannah Schulte jeder spielen. Die 19-Jährige steht selbst in der Offensiv Line, der ersten Reihe vor dem Spielmacher, Quarterback, zusammen mit drei weiteren Spielerinnen. „Ein Freund der Familie hat in Dortmund gespielt und mich zum Football gebracht“, so die Spielerin, die seit Herbst 2015 in Bochum aktiv auf dem Feld steht. „Der Teamgeist, die Variabilität im Spiel und die Action sind der Grund, warum ich mich dem Football angeschlossen habe“, erklärt Sarah Eckhardt, die ebenfalls 2015 zum Bochumer Team gestoßen ist. „Ich kam bereits im Februar dazu und konnte direkt in der ersten Saison mitspielen.“
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In den Tryouts, den Probetrainings für Interessierte, sind regelmäßig über 20 Frauen dabei. Hier wird vom Head Coach und Team bestimmt, wer mitspielen darf und an welcher Position. Dabei ist das physische und psychische Naturell einer Kandidatin entscheidend. Denn jede Körperstatur kann grundlegend spielen. Natürlich hat auch die Bewerberin ein Mitspracherecht, doch das letzte Wort hat der Coach. Hat es einen einmal gepackt, ins Team zu kommen, ist jedoch kein Platz für Einzelkämpfer. „Viele bleiben und merken schnell, wie der Teamgeist und die Fairness den Sport ausmachen“, erzählt Schulte.
Verein hat eine eigene Anlage
Zehn Spiele plus Play-Offs werden in der zweiten Damen-Bundesliga ausgetragen. Am Schultenhof in Bochum, an der Stadtgrenze zu Herne, wo die Bochum Miners beheimatet sind, könnte es in der Zukunft zudem einige Veränderungen geben. Im Herbst will der Sportausschuss der Stadt Bochum das Gelände modernisieren und aufwerten.
„Noch ist es zu früh, um über die Pläne zu sprechen“, sagt Jennifer Carius aus dem Miners-Vorstand. „Wir sind froh, dass wir einen eigenen Platz haben, was nur wenige Football-Vereine in Deutschland von sich behaupten können. Bei solchen Vorhaben sind wir auf die Politik angewiesen, wenn es um Gelder geht.“