Berlin. Michelle Pschuk verpasst knapp eine Medaille in der Juniorenwertung. Mit der Staffel überzeugen die Schwimmer – und überraschen den Trainer.

Die Deutschen Meisterschaften im Schwimmen haben den Teilnehmern der SG Ruhr gut getan. Vier Schwimmer gingen an den Start und schwammen Saisonbestleistungen auf ihren Strecken. So wurde das Turnier in Berlin zu einem Höhepunkt für sie – auch, wenn es am Ende keine Medaillen gab.

Silas Leowald startete auf 50- und 100-Meter-Brust, schied dabei jeweils im Vorlauf aus. Beide Male schwamm er auf Platz 41, mit 30,78 Sekunden über 50 Meter und 1:08,37 Minute über 100 Meter. „Ich bin etwas enttäuscht, aber die Zeit ist an sich gut zum Abschluss der Saison“, sagte er. Sein Trainer ist zufrieden, sagt aber auch: „Er hätte eine noch schnelle Zeit schwimmen können und kam nicht ganz an das Ergebnis der Jahrgangsmeisterschaft.“

Diese Hattinger Schwimmer starten 2019 bei der DM in Berlin

Michelle Pschuk

Die Schwimmerin ist zum fünften Mal bei der Deutschen Meisterschaft in Berlin dabei und startet über 100 Meter Delphin, 50 Meter Brust, 100 Meter Brust und 200 Meter Brust. In der 4x100-Meter-Lagenstaffel übernimmt sie außerdem noch den Delphin-Part.

Silas Leowald

Der Schwimmer ist zum dritten Mal bei den Deutschen Meisterschaften in Berlin dabei. Er startet in den Einzeldisziplinen über 50 Meter Brust und 100 Meter Brust. In der 4x100-Meter-Lagenstaffel übernimmt er außerdem noch den Brust-Part.

Lasse Dumke

Der Schwimmer ist zum sechsten Mal bei den Deutschen Meisterschaften in Berlin dabei. Er hat die Qualifikation für eine Einzelstrecke bei der NRW-Meisterschaft ganz knapp verpasst. In der 4x100-Meter-Lagenstaffel übernimmt er den Rücken-Part.

Kathrin Kreutzenbeck

Die Schwimmerin ist zum ersten Mal bei den Deutschen Meisterschaften dabei. Sie ist Quereinsteigerin und Anfang 2019 zum ersten Mal für die SG Ruhr gestartet. Einzeln tritt sie nicht an. In der 4x100-Meter-Lagenstaffel übernimmt sie den Kraul-Part.

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Premiere über 100-Meter-Delphin

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Kollegin Michelle Pschuk trat auf vier Strecken an, erstmalig dabei über 100-Meter-Delphin. Mit 1:05,78 Minute landete sie auf Platz 27 und wurde 7. in der Juniorenwertung. „Ich dachte, ich schaffe noch die 1:04. Ich habe anfangs bisschen zu schnell geatmet, das hat sich dann hinten heraus bemerkbar gemacht. Aber dafür, dass ich es zum ersten Mal bei Deutschen Meisterschaften geschwommen habe, ist es ganz okay gewesen“, sagte sie.

Saisonbestleistungen gab es für sie über die drei Bruststrecken (50, 100 und 200 Meter), wo sie jeweils das B-Finale erreichte. Über 50 Meter schwamm Michelle Pschuk die zehntbeste Vorlaufzeit. Ärgerlich: Weil eine Schwimmerin das A-Finale absagte, rückte die Neunte als erste aus dem B-Finale nach. Die Starterin der SG Ruhr wurde am Ende Zwölfte in 33,38 Sekunden.

A-Finale knapp verpasst

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Über 100 Meter erreichte sie mit 1:12,32 Minute am Ende Platz 13. „Ich hatte gedacht, ich komme im Finale noch an meinen persönlichen Rekord dran, der liegt bei 1:11,11 Minute“, erzählt Michelle Pschuk. In der Juniorenwertung schrammte sie mit Platz vier knapp an einer Medaille vorbei, ebenso wie über 200-Meter-Brust. „Dort hat sie aber positiv überrascht und sich gesteigert“, lobte sie ihr Trainer.

Die 4x100-Meter-Lagenstaffel der SG Ruhr bei den Deutschen Meisterschaften in Berlin (v.l.): Silas Leowald, Lasse Dumke, Michelle Pschuk, Kathrin Kreutzenbeck.
Die 4x100-Meter-Lagenstaffel der SG Ruhr bei den Deutschen Meisterschaften in Berlin (v.l.): Silas Leowald, Lasse Dumke, Michelle Pschuk, Kathrin Kreutzenbeck. © SG Ruhr | Birgit Leowald

Der war auch mit dem elften Platz der 4x100-Meter-Lagenstaffel zufrieden, die in der Mixed-Wertung antrat. Die beiden Einzelstarter wurden von Lasse Dumke (Rücken) und Kathrin Kreutzenbeck (Kraul) ergänzt. „Alle haben dabei auf ihren Strecken eine Bestzeit geschwommen, die allerdings in der Staffel nicht offiziell zählt. So kam das Quartett der SG Ruhr auf eine Zeit von 4:19,72 Minuten (58,57 Sekunden Rücken, 1,06,03 Brust, 1:05,09 Delphin und 1:10,03 Kraul).

Staffel wechselt schneller als alle anderen

„Der Knaller waren die schnellen Wechselzeiten“, freute sich der Trainer. Im ganzen Feld war keine andere Mannschaft schneller. Michelle Pschuk erreichte eine Zeit von genau 0,00 Sekunden und Kathrin Kreutzenbeck reizte den Toleranzraum mit -0,01 Sekunden aus (erlaubt sind -0,03). „Bei den Staffeln müssen die Schwimmer antizipieren statt reagieren. Der vorherige Schwimmer muss also den Anschlag gut ausführen, damit der Nächste gut abspringen kann“, beschreibt Christoph Kreutzenbeck.