Hattingen. Michelle Pschuk und Silas Leowald haben sich für Berlin qualifiziert. Dort wollen sie Bestzeiten schwimmen und wenn’s geht ganz vorne mitmischen.

Auch, wenn die Deutsche Meisterschaft im Schwimmen, parallel zu einigen anderen Meisterschaften in Berlin, später als üblich ausgetragen wird, freuen sich zwei Schwimmer darauf. Michelle Pschuk und Silas Leowald haben sich qualifiziert und steuern ab Donnerstag ihrem Saisonhöhepunkt entgegen – möglicherweise mit einer Finalteilnahme.

Über die NRW-Meisterschaft hatten beide Normen geknackt und dürfen so auf der großen Bühne in der Hauptstadt starten. Michelle Pschuk darf gleich über vier Strecken an den Start gehen: Zum ersten Mal 100-Meter-Delphin sowie wie zuletzt schon 50-, 100- und 200-Meter Brust. Was ihre stärkste Disziplin ist, vermag sie gar nicht zu sagen. „Das ist bei mir wirklich immer unterschiedlich. Meine Lieblingsdisziplin ist 50-Meter-Brust“, sagt sie. Sie hat dieses Jahr zum letzten Mal die Chance, in der Juniorenwertung eine Medaille zu gewinnen. Ihr Kollege Silas Leowald ist Brustschwimmer und hat sich über 50- und 100-Meter-Brust qualifiziert.

Bestzeiten zum Saisonabschluss

„Meine Erwartungen sind auf beiden Strecken neue Bestzeiten und somit die Saison mit einem guten Eindruck zu beenden“, sagt der Brustschwimmer. Sein Trainer Christoph Kreutzenbeck denkt, dass er „nach einer schwierigen Saison seine Ergebnisse noch einmal verbessern kann“. Sein Schützling selbst freut sich auf die Atmosphäre in Berlin. „Auf die zahlreichen guten Schwimmer, mit denen man sich misst“, so Silas Leowald. Laut Kreutzenbeck braucht er genau dieses Umfeld, um Spitzenzeiten zu schwimmen.

Diese Hattinger Schwimmer starten 2019 bei der DM in Berlin

Michelle Pschuk

Die Schwimmerin ist zum fünften Mal bei der Deutschen Meisterschaft in Berlin dabei und startet über 100 Meter Delphin, 50 Meter Brust, 100 Meter Brust und 200 Meter Brust. In der 4x100-Meter-Lagenstaffel übernimmt sie außerdem noch den Delphin-Part.

Silas Leowald

Der Schwimmer ist zum dritten Mal bei den Deutschen Meisterschaften in Berlin dabei. Er startet in den Einzeldisziplinen über 50 Meter Brust und 100 Meter Brust. In der 4x100-Meter-Lagenstaffel übernimmt er außerdem noch den Brust-Part.

Lasse Dumke

Der Schwimmer ist zum sechsten Mal bei den Deutschen Meisterschaften in Berlin dabei. Er hat die Qualifikation für eine Einzelstrecke bei der NRW-Meisterschaft ganz knapp verpasst. In der 4x100-Meter-Lagenstaffel übernimmt er den Rücken-Part.

Kathrin Kreutzenbeck

Die Schwimmerin ist zum ersten Mal bei den Deutschen Meisterschaften dabei. Sie ist Quereinsteigerin und Anfang 2019 zum ersten Mal für die SG Ruhr gestartet. Einzeln tritt sie nicht an. In der 4x100-Meter-Lagenstaffel übernimmt sie den Kraul-Part.

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Erst hieß es, dass viele der nationalen Eliteschwimmer gar nicht mehr bei den Deutschen Meisterschaften antreten wollen, da erst eine Woche vorher die Weltmeisterschaft in Südkorea anstand. Das ist für viele mit Reisestrapazen verbunden. Doch wie zu hören ist, sollen nun doch die meisten starten. Dies soll nach Informationen dieser Redaktion auf den Wunsch eines Sponsors vom Deutschen Schwimmverband zurückgehen. Die heimischen Schwimmer fänden es schade, wenn die deutsche Spitze fehlen würde.

Nervös werden die Schwimmer erst auf dem Startblock

Trainer Christoph Kreutzenbeck (l.) feuert seine Schützlinge Michelle Pschuk und Silas Leowald in Berlin an und hat ihnen noch eine Staffel organisiert.
Trainer Christoph Kreutzenbeck (l.) feuert seine Schützlinge Michelle Pschuk und Silas Leowald in Berlin an und hat ihnen noch eine Staffel organisiert. © FUNKE Foto Services | Kerstin Buchwieser

Aufgeregt sind die beiden SG-Ruhr-Schwimmer noch nicht, das komme erst später, wenn es an den Startblock geht. „Man ist dann natürlich in gewisser Weise immer aufgeregt. Andererseits freue ich mich auf das Rennen und eine gewisse Spannung hilft mir, das Bestmögliche aus dem Rennen zu holen“, gibt Silas Leowald einen Einblick in sein Inneres.

Michelle Pschuk verrät: „Vor den 200-Metern-Brust ist bei mir alles vorbei, das ist für mich echt eine harte Nuss, egal bei welchen Wettkämpfen. Die Strecke ist psychisch für mich sehr anspruchsvoll und jedes Jahr eine neue Herausforderung.“ Sonst habe sich ihre Nervosität durch die Routine bei den vergangenen Turnieren im Laufe der Zeit gelegt. Auch sie möchte an ihre Bestzeiten herankommen und sie womöglich knacken. „Ziel ist es, dieses Mal vielleicht in ein A-Finale zu kommen. Letztes Jahr war ich über alle drei Bruststrecken Neunte, also jeweils Erste im B-Finale. Das war schon deprimierend“, sagt die Schwimmerin.

Schwimmer bekommen Unterstützung in der Staffel

Sie freut sich, ebenso wie ihr Kollege, auf die Unterstützung, die aus dem Verein kommt. Außerdem gehen sie bei der 4x100-Meter-Lagenstaffel gemeinsam mit Lasse Dumke und Kathrin Kreutzenbeck an den Start. Besonders für Lasse Dumke ist das eine fröhliche Nachricht gewesen. Denn der Rückenspezialist hatte die Normen knapp verpasst. „Ich hatte nach den NRW-Meisterschaften versucht, damit abzuschließen. Dann kam die Idee, eine Staffel schwimmen zu lassen. Es ist schön, dass ich so einen Start habe. Es ist aber nicht mein Verdienst, dass es noch geklappt hat“, sagt er zurückhaltend.

Spaß machen werde die Staffel aber sicherlich, schätzt Dumke. Er hatte nicht damit gerechnet, eine Staffel zu schwimmen. „Das ist auf jeden Fall immer motivierend, wir wollen sie schnell schwimmen“, sagt Dumke.