Las Palmas. Die Judokämpferin Andrea Haarmann siegt bei der Europameisterschaft erst im Einzelkampf. Dann holt sie bei einer Premiere einen weiterer Titel.
Gelungene Premiere für die Judokämpferin Andrea Haarmann: bei der Europameisterschaft auf Gran Canaria hat sie in ihrer Altersklasse F6 (55 bis 59 Jahre) sowie mit der deutschen Mannschaft jeweils die Goldmedaille gewonnen.
Die Halle in Las Palmas, wo die Wettkämpfe ausgetragen wurden, war auf der kanarischen Insel gut temperiert. „Es war sehr angenehm, das habe ich auch schon anders erlebt, dass es richtig heiß war“, erzählt die Sprockhövelerin, die gegen vier Judoka antrat. Alle drei Kämpfe gewann sie souverän und vorzeitig. „Das hat mich selbst überrascht“, gibt sie zu. Durch eine Kontertechnik mit anschließendem Wurf gewann sie jeweils mit einem Ippon. So setzte sie sich die Krone in der Gewichtsklasse bis 70 Kilogramm auf, in der sie 2018 Zweite wurde.
Erster Einsatz für die deutsche Mannschaft
Normalerweise reist die Kampfsportlerin nach den Wettkämpfen wieder ab – zumal sie ihre Reisen komplett selbst zahlt. Aufgrund der kurzen Aufenthaltsdauer war sie vorher noch nie für das deutsche Team angetreten. „Ich bin schon öfter mal gefragt worden, ob ich antrete. Dieses mal war ich zum ersten Mal einen Tag später dabei“, erzählt die Siegerin.
Mit der Mannschaft kämpfte sie in der Gewichtsklasse bis 70 Kilogramm gegen Frankreich und danach im Finale gegen Italien, je an vierter von fünf Stellen. Außerdem war die Auswahl aus Großbritannien noch im Turnier. In beiden Auftritten gewann Andrea Haarmann ihren Kampf, im Finale musste die fünfte Kämpferin dann gar nicht mehr auf die Matte, weil Deutschland bereits als Sieger feststand. „Ich freue mich sehr über den Erfolg und die zwei Goldmedaillen“, sagte Haarmann nach den Kämpfen.
Danach genoss sie noch einige Tage die Insel, von der sie bis auf die angenehmen Temperaturen wenig begeistert war. Die kahle Landschaft sagte ihr bei Ausflügen nicht zu. Umso schöner war der sportliche Erfolg.