Sprockhövel. Nach vielen Siegen bei Veteranen-Welt- und Europameisterschaften belegt die Sprockhöveler Judo-Kämpferin diesmal den zweiten Platz.
Mit der Silbermedaille im Gepäck kehrte die Sprockhöveler Judo-Kämpferin Andrea Haarman von der Veteranen-Europameisterschaft in Glasgow zurück. Damit war die Sportlerin von der TSG am Ende auch zufrieden, wenngleich sie in der Vergangenheit bei Europa- und Weltmeisterschaften schon wiederholt Gold gewonnen hatte.
Familienhund Puma ist jetzt Franzose
Wenn es diesmal ganz schlecht gelaufen wäre, dann wäre für Andrea Haarmann die Reise nach Schottland schon in Calais zu Ende gewesen. Denn der Impfpass von Familienhund Puma wies beim Chip-Eintrag durch das Tierheim ein falsches Datum aus. So musste erst umständlich die Fahrt durch den Eurotunnel verschoben werden, um noch in Frankreich einen Tierarzt aufzusuchen. „Dort wurde ein neuer Impfpass für kleines Geld ausgestellt. Und Puma ist jetzt Franzose“, sagt Andrea Haarmann.
Übernachtung vor der Schranke am Campingplatz
Doch es blieb zunächst eine Reise mit Hindernissen. Wie nicht anders zu erwarten, war der gebuchte Campingplatz bei der verspäteten Ankunft bereits geschlossen, so dass Andrea Haarmann mit ihrem Mann Ralf und Hund Puma vor der Schranke übernachten musste.
Kein wirklich guter Start also, doch danach wurde es besser. Motiviert und gut trainiert – da sollte doch etwas drin sein. Mehr als 1 000 Teilnehmer aus 35 Nationen gingen an den Start. In den verschiedenen Alters- und Gewichtsklassen wurde bei der Veteranen-EM um die Medaillen gekämpft. Andrea Haarmann startete dann auch sehr gut in das Turnier.
Hervorragender Start in das Turnier
Gegen die Schweizerin Klara de Cillia, im letzten Jahr Dritte bei der WM, gab es ein schnelles Ende. Den ersten Angriff ihrer Gegnerin nutzte die Sprockhövelerin zu einer Kontertechnik und beendete diesen Kampf nach wenigen Sekunden mit einem Ippon (voller Punkt). Im zweiten Kampf stand ihr eine alte Bekannte gegenüber. Bei der Deutschen Meisterschaft hatte sich Andrea Haarmann gegen Anja Ühlein aus Franken noch schwer getan, doch diesmal nutzte sie gleich eine Unachtsamkeit ihrer Gegnerin zum Angriff und brachte sie mit einem schönen Talfallzug zu Boden. Auch dafür gab es einen Ippon.
Die Finalgegnerin war deutlich schwerer
Die nächste Gegnerin erwies sich als sehr unbequem. Der Kampf gegen die Französin Collomb wurde erst nach einer Strafe zu Gunsten der Sprockhövelerin entschieden - das Finale war gesichert. Dort wartete mit Sarah Hopkins eine Lokalmatadorin. Eigentlich war Sarah Hopkins in der Gewichtsklasse über 78 kg eingewogen worden – schließlich wurde sie aber der Klasse bis 70 kg zugeteilt. „Das war zumindest ungewöhnlich“, sagte Andrea Haarmann, die es also mit einer deutlich schwereren Gegnerin zu tun bekam. Kurz vor Schluss gelang der Schottin dann eine mittlere Wertung und Andrea Haarmann verabschiedete sich mit Silber in die Sommerpause.