Hattingen. Im Finale der Fußball-Stadtmeisterschaft hat sich Favorit Niederwenigern gegen den TuS Hattingen durchgesetzt. Doch dem Spiel fehlte etwas.
Die Sportfreunde Niederwenigern hüpften in einem Kreis, sangen und jubelten. Sie sind seit langer Zeit wieder Stadtmeister in Hattingen geworden. Im Finale hat der Favorit den TuS Hattingen am Ende deutlich mit 5:0 besiegt. Anfangs war das Spiel noch offen.
Als höchstspielende Mannschaft in Hattingen haben sich die Wennischen den Titel geholt. Und damit das erste Mal seit dem Sommer 2012. „Es war unser Ziel, da es in den vergangenen Jahren nicht geklappt hat“, sagte Trainer Jürgen Margref nach dem Abpfiff. Die Spieler waren froh, dass es geklappt hat. Denn der Finalgegner TuS Hattingen hatte ihnen in der Hauptrunde noch arge Schwierigkeiten bereitet und einen Punkt abgeluchst. Das Endspiel verlief etwas anders. Es dauerte aber, bis sich die Sportfreunde absetzen konnten.
Lange Bälle kommen bei den Sportfreunden nicht an
Der Oberligist, der mit seiner ersten Mannschaft antrat, spielte sich immer mal wieder Chancen heraus. Die Tore blieben aber zunächst aus. Sergej Stahl köpfte nach einer Ecke von Steffen Köfler knapp über das Tor (11.), Max Golz ebenfalls vorbei (20.). Die langen Bälle auf die Flügel zu Paul Beyer und Fabian Lümmer kamen in der Anfangsviertelstunde auch nicht immer gut an, die Gefahr verpuffte.
Dann scheiterte Niederwenigern vom Punkt. Ismail Anil Kisin wurde von TuS-Spieler Cedric Petz im Strafrau zu Fall gebracht, Niklas Lümmer schoss den Elfmeter allerdings mit wenig Druck und Niklas Walter flog in die richtige Ecke. Max Golz vergab den Nachschuss. Nach einigen Anläufen traf er dann doch zur Führung (37.). Fabian Lümmer war der TuS-Abwehr entwischt und legte den Ball von der Grundlinie zurück, Golz schoss ein.
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Alexander Golz spielt vor seinem Tor mit
Der TuS Hattingen hatte einige Vorstöße, zwei Flanken fing Alexander Golz im Tor der Sportfreunde allerdings ab. Oft spielte er auch vor dem Tor mit. Der schnelle Anthony Uwadia und Sertac Dogan wurden im TuS-Angriff zwar ein paar Mal in Szene gesetzt, wurde aber nie wirklich gefährlich. „Wir haben es heute trotzdem ordentlich gemacht und insgesamt ein gutes Turnier gespielt“, sprach TuS-Trainer Marius Kundrotas seiner Elf ein Kompliment aus.
Die Rot-Weißen setzten ein paar Jugendspieler ein, auf die sie demnächst setzen möchten. Jan Baatz hinterließ auf der linken Seite einen starken Eindruck und leitete ein paar Angriffe ein. „Er und die anderen jungen Spieler haben es gegen einen Oberligisten gut gemacht. Sie sehen, dass sie eine Rolle bei uns spielen“, kommentierte TuS-Geschäftsführer Frank Möller.
TuS Hattingen vergibt seine Chancen
Nachdem Amin Ouahaalou für die Sportfreunde per direktem Freistoß ins rechte obere Toreck das 2:0 nachlegte, war die Luft raus – auf beiden Seiten. Das Tempo, was noch in der Hauptrunde in der Partie war, fehlte. Die Sportfreunde spielten ihr Spiel runter, vom TuS Hattingen kam nicht mehr viel. Eine dicke Chance vergab Sefa Düsünceli zum Anschluss, als er nach einer Ecke aus kurzer Distanz weit über das Tor schoss. Ein Schuss von Uwadia wurde im letzten Moment von Malte Eckert abgegrätscht. Und auch Petz vergab eine Möglichkeit.
Für die restlichen Tore sorgten also auch die Sportfreunde. Walter kratzte erst noch einen Schuss von Kisin aus der rechten Torecke. Nach einer Flanke von Max Golz auf den zweiten Pfosten war er dann aber geschlagen, Fabian Lümmer hielt nur noch seinen Fuß hin. Auch das 4:0 machte er, dribbelte einen Gegenspieler aus und lies ihn ins Leere laufen, ehe er mit Hilfe des Innenpfostens traf. Das fünfte Tor gehörte Stahl, der sich aus 25 Metern ein Herz nahm, nachdem der TuS zuvor eine Ecke geklärt hatte.
Titel gibt Selbstvertrauen für die Oberliga-Saison
Danach war Schluss. Die Spieler klatschten sich ab, der Jubel der Sportfreunde fiel erst verhalten aus, nach der Pokalübergabe war die Freude dann aber doch groß. „Siege tun immer gut, sie geben Selbstvertrauen und Stimmung. Die Stimmung hat uns durch die gesamte vergangene Saison getragen und in der Oberliga brauchen wir sie wieder“, sagte Jürgen Magref. Sein Kapitän Niklas Lümmer ergänzte: „Die Erwartungshaltung war hoch. Gerade nach dem Oberliga-Aufstieg wollten wir uns auch keine Blöße geben.“
SF Niederwenigern - TuS Hattingen 5:0
Tore: 1:0 Max Golz (37.), 2:0 Amin Ouahaalou (51.), 3:0, 4:0 Fabian Lümmer (79., 81.), 5:0 Sergej Stahl (87.).
SFN: A. Golz, Stahl, Beyer (64. Löhrmann), N. Lümmer (46. Moreno), M. Golz, F. Lümmer, Köfler, Kisin, Ouahaalou (67. Schütte), Herzog (46. Eckert), Kuhlmann (76. Schnell).
TuS: Walter, Düsünceli, Protzel, Petz (71. Unterberg), Kouatche (83. Korbel), Geik, Uwadia (83. Höhmann), Baatz, Zöllner, Dogan, Y. Aydin.