Sprockhövel. . Obersprockhövel verliert das Entscheidungsspiel. Nach dem Elfmeterschießen fließen Tränen, doch der Blick richtet sich wieder nach vorne.

Was für ein Spiel, was für ein Drama. Der SC Obersprockhövel hat den Aufstieg in die Westfalenliga nicht geschafft, das Relegationsspiel gegen den VfB Fichte Bielefeld wurde mit 5:6 verloren. Die Entscheidung fiel im Elfmeterschießen, unglücklicher kann man nun wirklich nicht scheitern.

„Wir haben es in Kemminghausen verspielt“

Robert Wasilewski, für den es das letzte Spiel mit dem SCO war, war auch noch am Tag danach tief enttäuscht: „Wir haben auch in diesem Spiel wieder einige Matchbälle vergeben. Doch den Aufstieg haben wir nicht am Donnerstag gegen Bielefeld, sondern schon am Sonntag im letzten Saisonspiel durch die Niederlage in Kemminghausen verspielt. Wenn man ein Relegationsspiel im Elfmeterschießen verliert, dann ist das einfach Pech.“

Letztes Spiel für Robert Wasilewski

Zur neuen Saison kommt Markus Dönninghaus

Maurice Horn war für die Obersprockhöveler in der kompletten Saison ein starker Rückhalt. Das gilt auch für das Relegationsspiel.
Maurice Horn war für die Obersprockhöveler in der kompletten Saison ein starker Rückhalt. Das gilt auch für das Relegationsspiel. © Funke Foto Services GmbH | Foto: Fischer

Drei Monate hat Robert Wasilewski den SCO trainiert. Sein Vorgänger war Patrick Knieps, sein Nachfolger zur neuen Saison wird Markus Dönninghaus. „Es waren drei tolle Monate. Ich bin richtig stolz auf die Jungs, und ich bin mir ganz sicher, dass sie den Aufstieg in der nächsten Saison schaffen“, sagt Wasilewski.

Die Landesliga wird richtig stark

Darauf hofft auch der Sportliche Leiter des SC Obersprockhövel. „Wir werden es auf jeden Fall wieder versuchen, aber unsere Landesliga wird in der neuen Saison ein richtiges Brett. Wie man hört, wird sich vor allem Obercastrop sehr verstärken“, sagt Jörg Niedergethmann, der die vergangenen Wochen ganz ähnlich bewertet wie Robert Wasilewski. „Wir haben es am Sonntag in Kemminghausen verspielt, gegen Fichte Bielefeld hatten wir Pech, aber das war auch eine ganz abgezockte Mannschaft. Ich denke aber, dass wir unseren Anhang zuletzt richtig begeistert haben, auch wenn das Ende jetzt sehr traurig war.“

Obersprockhövel geht in Führung

Im entscheidenden Spiel merkte man beiden Mannschaften an, dass es um viel ging. Den besseren Start hatten aber die Obersprockhöveler, die schnell in Führung gingen. Nach einem Vorstoß von Niklas Niedergethmann über die linke Seite kam der Ball vors Bielefelder Tor – und dann wurd’s unübersichtlich. Viele Beine zuckten Richtung Ball, doch letztlich führte ein Bielefelder Eigentor zur SCO-Führung.

SCO verliert kurzfristig die Ordnung

Viel besser kann man eigentlich nicht aus den Startlöchern kommen, doch es dauerte nicht lange, da hatten die Obersprockhöveler ihren Vorteil schon wieder verspielt. Da verlor die Mannschaft von Trainer Robert Wasilewski in der Defensive die Ordnung, und so konnte Kayhan Kaya zu einem Schuss von der Strafraumgrenze aus ansetzen - kurz darauf zappelte der Ball im Tor von SCO-Schlussmann Maurice Horn.

Felix Gremme rettet auf der Linie

Raffaele Federico (links) schoss den SCO mit seinem Tor in die  Verlängerung. Doch das Ende war trotzdem traurig.
Raffaele Federico (links) schoss den SCO mit seinem Tor in die Verlängerung. Doch das Ende war trotzdem traurig. © Funke Foto Services GmbH | Foto: Walter Fischer

Es stand also alles wieder auf Null, und es blieb spannend, wenngleich beide Mannschaften das ganz große Risiko scheuten. Sieben Minuten vor der Pause dann aber großes Glück für die Obersprockhöveler: Zunächst klatschte der Ball nach einem Kopfball von Fichte-Spieler Dennis Lobitz an die Latte, und als es dann Sekundenbruchteile später Kayhan Kaya ebenfalls per Kopf versuchte, kratzte Felix Gremme die Kugel gerade noch von der Torlinie. Und so ging es dann mit einem 1:1 in die Kabinen.

Federico gleicht in der 88. Minute aus

Auch nach dem Wechsel blieb die Partie umkämpft, allerdings geriet Obersprockhövel durch den Treffer von Max Helf in der 78. Minute in Rückstand. „Da waren wir schon mausetot, doch die Mannschaft hat eine tolle Moral bewiesen“, so Jörg Niedergethmann mit dem Blick auf die dramatische Schlussphase.

In der 88. Minute erzielte Raffaele Federico aus ganz kurzer Distanz mit einem Schuss aus der Drehung den Ausgleich. Und es war sogar noch mehr möglich, denn in der Schlussminute bot sich noch eine Großchance für Arber Berbatovci - doch der verpasste.

Mert Özkan trifft den Pfosten

Verlängerung also: In der 114. Minute hätte es der SCO dann machen müssen. Raffaelo Federico passte auf Mert Özkan, doch der traf nur den Pfosten. Nach dem Nachschuss von Arber Berbatovci zappelte der Ball zwar im Netz, doch Berbatovci stand bei dieser Aktion im Abseits. Kein Tor also, sondern Elfmeterschießen. Spannender ging es wirklich nicht. Und trauriger auch nicht.

Obersprockhövel - Fichte Bielefeld 5:6 n. E. Tore: 0:1 (ET, 6.), 1:1 Kayhan Kaya (14.), 1:2 Max Helf (78.), 2:2 Raffaele Federico (88.). Elfmeterschießen: Für den SCO verwandeln Adrian Wasilewski, Nico Jahnke und Felix Gremme; Moritz Schrepping und Niklas Niedergethmann verschießen.
Obersprockhövel: Horn, Kulpmann (74. Schrepping), Jahnke, Berbatovci, Diaby (57. Federico), Niedergethmann, Fabritz, T. Voshage (87. Özkan), Monse, Gremme, Wasilewski.