Sprockhövel. . Was für ein Drama. Ein Schuss entschied das Relegationsspiel zwischen Obersprockhövel und Bielefeld. Der SCO hat es nicht geschafft.

Der SC Obersprockhövel hat den Aufstieg in die Fußball-Westfalenliga verpasst. Der SCO vergab auch seinen zweiten Matchball und verlor das Relegationsspiel gegen Fichte Bielefeld mit 5:6 nach Elfmeterschießen.

In Kemminghausen fängt das Drama an

Im Leben bekommt man oft noch eine zweite Chance. Im Fußball ist das zwar eher seltener der Fall, doch für den SC Obersprockhövel gab es nach dem vergeigten Meisterschaftsfinale gegen Kemminghausen doch noch eine.

Der SCO hatte am letzten Spieltag der regulären Saison den eigentlich schon sicher geglaubten ersten Platz an den SV Sodingen abgegeben, es blieb aber die Möglichkeit, noch über Platz zwei den Sprung in die Westfalenliga zu schaffen. Halt im Relegationsspiel gegen den VfB Fichte Bielefeld, der auch auf den direkten Aufstieg gehofft hatte, dann aber in der Staffel 1 dem TuS Tengern den Vortritt überlassen musste.

Bielefelder Eigentor bringt den SCO in Führung

Wenn man es denn so formulieren mag, dann kam es am Donnerstag im Willi-Hafer-Stadion zu Werl zum Duell der Enttäuschten. Der SC Oberspockhövel kam aber besser in dieses Duell, das auf beiden Seiten von großer Nervosität geprägt war. Schon nach sechs Minuten führte Obersprockhövel mit 1:0. Nach einem Vorstoß von Niklas Niedergethmann über die linke Seite kam der Ball vors Bielefelder Tor – und dann wurd’s unübersichtlich. Viele Beine zuckten Richtung Ball, doch letztlich führte ein Bielefelder Eigentor zur SCO-Führung.

Fichte gleicht nach 14 Minuten durch Kaya aus

Viel besser kann man eigentlich nicht aus den Startlöchern kommen, doch es dauerte nicht lange, da hatten die Obersprockhöveler ihren Vorteil schon wieder verspielt. Da verlor die Mannschaft von Trainer Robert Wasilewski in der Defensive die Ordnung, und so konnte Kayhan Kaya zu einem Schuss von der Strafraumgrenze aus ansetzen - kurz darauf zappelte der Ball im Tor von SCO-Schlussmann Maurice Horn.

Nico Jahnke schießt knapp am Tor vorbei

Nico Jahnke schoss in der ersten Halbzeit knapp am Bielefelder Tor vorbei.
Nico Jahnke schoss in der ersten Halbzeit knapp am Bielefelder Tor vorbei. © FUNKE Foto Services | Foto: Fischer

Es stand also alles wieder auf Null. Bis zur Pause gab es dann noch weitere Möglichkeiten auf beiden Seiten. Bei den Bielefeldern verpasste nach einem Freistoß von Kayhan Kaya der völlig frei stehende Max Helf, und auf der anderen Seite strich ein Distanzschuss von Nico Jahnke knapp am Bielefelder Tor vorbei.

Felix Gremme rettet auf der Linie

Es war also spannend, wenngleich beide Mannschaften noch das ganz große Risiko scheuten. Sieben Minuten vor der Pause dann aber großes Glück für die Obersprockhöveler: Zunächst klatschte der Ball nach einem Kopfball von Fichte-Spieler Dennis Lobitz an die Latte, und als es dann Sekundenbruchteile später Kayhan Kaya ebenfalls per Kopf versuchte, kratzte Felix Gremme die Kugel gerade noch von der Torlinie. Und so ging es dann mit einem 1:1 in die Kabinen.

Moritz Schrepping sorgt für neuen Schwung

Auch nach dem Wechsel blieb die Partie umkämpft. Weil aber das ersehnte Tor für die Obersprockhöveler nicht fallen wollte, wechselte Trainer Robert Wasilewski zweimal. Für Ismael Diaby brachte er Raffaele Federico und für Fabian Kulpmann dann noch Moritz Schrepping. Vor allem Moritz Schrepping setzte in der Offensive neue Akzente, und nach einer Aktion über Schrepping und Adrian Wasilewski waren die Obersprockhöveler auch ganz dicht dran, doch der Ball traf nur den Pfosten.

Bielefeld geht in der 78. Minute in Führung

Die Obersprockhöveler waren also gut im Spiel, doch in der 78. Minute sah es gar nicht mehr so toll für den SCO aus, denn Max Helf brachte Bielefeld in Führung.

Ganz klar, das war ein riesiger Schock für die Obersprockhöveler, die sich aber nicht geschlagen gaben. Und sie kamen auch noch einmal zurück.

Raffaele Federico erzwingt den Ausgleich

Raffaele Federico erzwang für Obersprockhövel in der 88. Minute die Verlängerung.
Raffaele Federico erzwang für Obersprockhövel in der 88. Minute die Verlängerung. © Funke Foto Services GmbH | Foto: Fischer

In der 88. Minute erzielte Raffaele Federico aus ganz kurzer Distanz mit einem Schuss aus der Drehung den Ausgleich. Und es war sogar noch mehr möglich, denn in der Schlussminute bot sich noch eine Großchance für Arber Berbatovci - doch der verpasste.

Verlängerung also.

Maurice Horn pariert stark nach Kaya-Freistoß

Die erste Halbzeit der Verlängerung war vergleichsweise arm an Chancen. Die beste hatten noch die Bielefelder bei einem Freistoß. Kayhan Kaya brachte den Ball auch gut auf das Tor, doch Obersprockhövels Schlussmann Maurice Horn parierte hervorragend.

Mert Özkan trifft in der 114. Minute den Pfosten

In der 114. Minute hätte es der SCO dann machen müssen. Raffaele Federico passte auf Mert Özkan, doch der traf nur den Pfosten. Nach dem Nachschuss von Arber Berbatovci zappelte der Ball zwar im Netz, doch Berbatovci stand bei dieser Aktion im Abseits. Kein Tor also, sondern Elfmeterschießen. Spannender ging es nun wirklich nicht.

Schrepping und Niedergethmann verschießen

Doch das Elfmeterschießen begann für den SCO denkbar schlecht. Moritz Schrepping setzte seinen Schuss zu zentral an, so dass Bielefelds Torwart Christopher Rump parieren konnte. Anschließend verwandelten zwar Adrian Wasilewski, Nico Jahnke und Felix Gremme, doch weil sich die Bielefelder überhaupt keinen Fehlschuss leisteten, konnte beim Elfmeter von Niklas Niedergethmann schon die Entscheidung fallen. Und so kam es auch. Der feine Techniker versuchte es dann mit Wucht - und schoss über das Tor.

Obersprockhövel - Fichte Bielefeld 5:6 n. E.
Tore: 0:1 (ET, 6.), 1:1 Kayhan Kaya (14.), 1:2 Max Helf (78.), 2:2 Raffaele Federico (88.). Elfmeterschießen: Für den SCO verwandeln Adrian Wasilewski, Nico Jahnke und Felix Gremme; Moritz Schrepping und Niklas Niedergethmann verschießen.
Obersprockhövel: Horn, Kulpmann (74. Schrepping), Jahnke, Berbatovci, Diaby (57. Federico), Niedergethmann, Fabritz, T. Voshage (87. Özkan), Monse, Gremme, Wasilewski..