Hattingen. Aus der Traum. Die DJK Welper wird nicht in die Landesliga aufsteigen. Das Derby gegen den TuS Hattingen II ging klar verloren.
Vor einer prächtigen Kulisse von rund 300 Zuschauern vermieste der TuS Hattingen II beim Saisonfinale im Derby der Handball-Bezirksliga der DJK Westfalia Welper ihre Aufstiegsambitionen. Die äußerst motiviert auftretenden Hattinger gewannen das lange ausgeglichene und spannungsgeladene Ortsduell am Ende noch klar mit 28.22. Und das völlig verdient.
Auch ein Sieg hätte nichts gebracht
Um noch auf den Relegationsrang klettern zu können, hätten die Welperaner im Fernduell mit dem zeitgleich bei der HSG Wetter/Grundschöttel spielenden Wittener TV einen Punkt mehr holen müssen als der Konkurrent. Da Witten aber, wie schon kurz nach Spielschluss bekannt wurde, knapp mit 26:25 gewann, hätte den Jugendkraftlern selbst ein Sieg nicht weitergeholfen. Das war allerdings nur ein schwacher Trost für die Niederlage gegen den Nachbarn.
Der TuS kann mehr zulegen
Diese feierten ihren Erfolg mit einem lautstarken „Derby-Sieg – Derby-Sieg“-Tänzchen. Die Gewissheit, dass der Ortsrivale nicht aufsteigt und es auch in der nächsten Saison zum Derby kommt, löste bei Mannschaft und Anhängern der TuSler auf der gut besuchten Tribüne große Freude aus.
Auch Trainer Leo Schiller strahlte über das ganze Gesicht. „Der Sieg geht in Ordnung. Wir waren in der Breite besser besetzt, konnten öfter wechseln und hatten am Ende mehr zuzulegen. Und das haben wir in der Schlussphase konsequent umgesetzt. Die Mannschaft hat sich als starke Einheit präsentiert. Dennoch möchte ich Torwart Janis Jedhoff und unserem Trecker Sven Schmitz noch ein Sonderlob aussprechen“, sagte der junge Coach.
Wolf: „Der TuS hat verdient gewonnen“
Schiller hatte sich mit seinen Jungs erst vor einer Woche durch das 27:27 gegen den SV Teutonia Riemke den Ligaerhalt gesichert und war jetzt durch die beiden Punkte gegen die DJK in der Abschlusstabelle sogar noch auf den fünften Rang geklettert.
Welpers Trainer Michael Wolf erkannte den verdienten Sieg der Hattinger neidlos an. „Der TuS war besser. Da besteht kein Zweifel. Wir haben es, wie auch schon in der Vorwoche in Haltern, erneut nicht hinbekommen, das umzusetzen, was wir uns vorgenommen hatten. Das zeigt mir, dass ein Aufstieg in die Landesliga zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht sinnvoll wäre. Wir wollen uns erst einmal konsolidieren und um unsere jungen Spieler herum eine schlagkräftige Truppe formen“, blickte der erfahrene Coach kurz nach der Partie schon wieder in die nahe Zukunft.
Derbys haben eigene Gesetze
Beim Blick zurück auf das Spiel war schon auffällig, mit welcher Entschlossenheit und Leidenschaft die Hattinger die Partie bestritten. TuS-Coach Leo Schiller, der im Saisonverlauf immer wieder mal die Einstellung seiner Schützlinge kritisch hinterfragte, hatte im Vorfeld offensichtlich die richtigen Worte gefunden.
Vielleicht trifft hier aber auch nur der eine Satz „Derbys haben ihre eigenen Gesetze“ ganz perfekt. Trotz aller Rivalität kann man den Spielern beider Teams bescheinigen, trotz allen Engagements fair und vernünftig miteinander umgegangen zu sein. Einzig die Rot-Blaue Karte gegen Emanuel Jess von der DJK fiel ein wenig aus dem Rahmen.
Am Ende wird Welper überrollt
Beide Teams lieferten sich ein zunächst sehr torarmes, später aber durchaus temporeiches und spannendes Spiel. Erst als die DJK, die mit Marvin Muckenhaupt, Jonas Decker und Daniel Propp gleich drei Spieler aus der eigenen A-Jugend auf der Platte hatte, nach den verletzungsbedingten Ausfällen von Tobias Lask und Robin Soliga weiter in Rückstand geriet, alles auf eine Karte setzte und die Deckung öffnete, überrannte der TuS die in der Endphase überforderten Welperaner.
DJK Welper - TuS Hattingen II 22:28
„Spielfilm“: 0:1, 2:4, 5:4, 6:8, 9:8 (Hz.), 10:10, 11:14, 14:14, 16:17, 16:20, 19:20, 19:24, 22:28.
DJK Westfalia Welper: Bauer, Jülicher; Lask (3), Muckenhaupt (5), Jess, Schotte (3/1), Trompeter (3), Decker (2), Funke, Pradkte (1), Andreas (1/1), Propp, Soliga (1), Schulz (3).
TuS Hattingen II: Jedhoff; Lük; Pemöller, Gornik (2), Schuster, Johannes, Zaghow (4), Schäffer (2), Schönenborn (4), Bayer (7/3), Schäfer, Alda (1), Schuster (7), Serndt (1).