Hattingen. . Mit seiner Entscheidung will der langjährige Coach der Hattinger den Weg für einen neuen Trainer und frischen Wind frei machen
Die sportliche Krise des TuS Hattingen in der Fußball-Bezirksliga spitzte sich am Sonntag bei der 0:8-Heimpleite gegen den SV Wanne 11 zu. Trainer Seung-Man Hong hat für sich daraus die Konsequenzen gezogen und ist zurückgetreten. Mit diesem Schritt will er erreichen, dass die Mannschaft mit einem neuen Trainer schnell aus dem Abstiegskampf herauskommt. „Ich hatte das Gefühl, dass die Mannschaft einfach einen frischen Wind braucht“, so Hong. „Dieser Schritt ist aus meiner Sicht notwendig, auch wenn mir die Entscheidung unglaublich schwer gefallen ist.“
Wiederaufstieg im ersten Jahr
Dreieinhalb Jahre coachte Seung-Man Hong die Rot-Weißen und diese Zeit war von vielen Erfolgen gekrönt. Gleich im ersten Jahr schaffte er mit dem TuS den Wiederaufstieg aus der Kreisliga A in die Bezirksliga. In den zwei Folgejahren in der Bezirksliga etablierten sich die Hattinger in der oberen Tabellenhälfte, zweimal wurde das Team Achter.
Toller Saisonstart
In dieser Spielzeit lief es zu Beginn ebenfalls erfolgreich. Erst gewann der TuS furios das Derby gegen die SG Welper mit 8:2 und ließ dann zwei weitere überzeugende Siege gegen Adler Riemke und Schwarz-Weiß Wattenscheid folgen. Zwischenzeitlich führten die Rot-Weißen sogar die Liga als Tabellenführer an. Doch nach und nach funktionierte beim TuS immer weniger, es hagelte Niederlagen und die eigentlich so starke Offensivabteilung traf nicht mehr so wie gewohnt. Hinzu kamen langfristige Verletzungen von Tim Wasserloos und Moritz Zöllner, die der TuS Hattingen nicht so leicht kompensieren konnte.
Änderungen laufen ins Leere
Trainer Hong probierte viel, änderte die Taktik, ließ neue Formationen spielen, doch nichts davon fruchtete. Zuletzt verloren die Rot-Weißen fünf der vergangenen sechs Partien. Und die 0:8-Klatsche gegen Wanne tat noch einmal richtig weh. „Für mich war diese Niederlage die Bestätigung für meine Entscheidung zurückzutreten“, sagt Hong. „Für mich stand danach endgültig fest, dass ich ein Zeichen setzen muss und ich das Opfer bringen muss. Ich kann der Mannschaft keinen Vorwurf machen. Sie hat die Situation auch nicht gewollt. Das Team kennt aber jede Facette von mir und ich hätte ihr nichts Neues mehr sagen können. Mir fehlte da auch einfach der richtige Ansatz.“
Die Verbindung soll bleiben
Hong pflegte immer ein sehr freundschaftliches Verhältnis zu seiner Mannschaft, was seine Entscheidung, die sportliche Führung abzugeben, nur umso schwieriger machte. „Ein vergleichbares Verhältnis hatte ich noch zu keinen Verein und zu keiner Mannschaft. Es waren dreieinhalb wirklich sehr schöne Jahre und die Verbindung zum TuS Hattingen wird auch bleiben“, erklärt Seung-Man Hong.
Zwei Punkte Vorsprung auf Rang 14
Aktuell steht der TuS auf dem zwölften Tabellenplatz, hat aber nur noch zwei Punkte Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz, den zurzeit der TuS Kaltehardt belegt. „Wir wollten in den vergangenen Wochen immer wieder die Wende schaffe, haben viel miteinander geredet, aber es wurde nicht besser, sondern schlechter. Ich wollte nicht abwarten bis wir den absoluten Tiefpunkt erreichen. Die Mannschaft ist zu gut für den Abstiegskampf“, so Hong.
Drei Hinrundenspiele und das Derby stehen noch an
Für den TuS stehen vor der Winterpause noch vier schwierige Spiele bevor. Erst geht es gegen den TuS Stockum (A), dann kommt der TuS Heven (H), bevor es noch gegen Phönix Bochum (A) und gegen die SG Welper (A) geht.
Nachfolger soll in Kürze präsentiert werden
Noch gibt es keinenNachfolger für Seung-Man Hong als Trainer beim Fußball-Bezirksligisten TuS Hattingen, doch der Vorstand der Fußball-Abteilung befindet sich wohl in den finalen Gesprächen mit dem favorisierten Kandidaten. Der neue Coach soll noch vor dem anstehenden Spiel beim TuS Stockum die Zügel übernehmen.