TuS Hattingen verschläft die Anfangsphase und verpasst den Anschluss. Nach dem 0:3 gibt der TuS sich völlig auf. Kaum Grund zum Optimismus.
Rabenschwarzer Sonntag für die Bezirksliga-Fußballer des TuS Hattingen. Gegen den SV Wanne 11 kassierten die Hattinger ein blamables 0:8. Und was vielleicht das bitterste war für das Team vom Wildhagen war der Kommentar von Trainer Seung-Man Hong: „Das kam gar nicht einmal so überraschend.“
Mit dem Team aus Wanne war zugegebenermaßen eine der besten Mannschaften der Liga zu Gast in Hattingen und beim TuS lief zuletzt so ziemlich alles in die falsche Richtung. Eine Niederlage an sich war also zu erwarten gewesen – wie dann das 0:8 zustande kam, war aber symptomatisch für die aktuelle Situation des TuS.
Denn bereits nach wenigen Sekunden stand es 0:1. Ein langer Ball vom Anstoßpunkt brachte die Hattinger Abwehr in Bedrängnis, zwei nicht wirklich erfolgreiche Klärungsversuche später stand Niclas Maiwald ganz frei und traf zur Gästeführung. Der TuS wurde früh unter Druck gesetzt, fand überhaupt nicht ins Spiel. „Dieses frühe Anlaufen, was Wanne gezeigt hat, wollten wir eigentlich machen“, ärgerte sich Hong.
Das 0:3 ist die Entscheidung
In der neunten Minute folgte das 0:2, worauf der TuS endlich wach wurde und am Spiel teilnahm. „So verrückt es klingt“, meinte Hong nachher, „ich fand unsere erste Halbzeit gar nicht so schlecht. Aber so ist das: Bei uns klappt fast nichts, bei Wanne alles.“
Die Hattinger hatten sogar Chancen auf den Anschlusstreffer, Ramon Sauret-Kranz und Andre Herschbach vergaben diese aber. Stattdessen traf Wanne 11 in der Nachspielzeit der ersten Hälfte zum dritten Mal – damit war der TuS endgültig gebrochen.
„Wir haben uns dann vollständig aufgegeben, sind komplett eingebrochen“, kommentierte der Trainer die zweite Halbzeit, in der die Wanner weitere fünf Tore schossen, bis der Schlusspfiff die Hattinger erlöste. Die Ursachen waren für den Trainer offensichtlich.
„Es kommen mehrere Dinge zusammen: Die Einstellung ist einerseits nicht so, wie sie in dieser Situation sein müsste. Und es mangelt an Qualität. Ich will nicht alles auf die Verletzten schieben, aber da fehlt es uns auch an personellen Optionen“, versuchte sich Hong nachher an einer Erklärung für das Debakel. Schnelle Besserung ist damit auch nicht in Sicht.
Denn an der personellen Situation werde sich bis zur Winterpause kaum mehr etwas ändern, meinte der Trainer nachher. „Die, die jetzt darinstecken, müssen uns selber aus dieser Lage herausholen“, so Hong. Die Abstiegsplätze sind nur noch zwei Punkte entfernt und mit Stockum, Heven, Phönix Bochum und Welper warten bis zur Winterpause nur noch Gegner, die vor den Hattingern in der Tabelle stehen.
„Das werden schwierige Spiele“, sagt Hong. „Es ist eine unziemlich gemütliche Situation und für viele auch eine, die sie noch nicht kennen. Es ist schwierig, da wieder herauszukommen.“