Tim Dudda fällt lange aus, der TSG Sprockhövel fehlen personelle Optionen. Und mit der Hammer SV kommt am Sonntag ein Hammer-Gegner.
„Die TSG wächst unter Schmerzen“, stand am Montag an dieser Stelle, um zu beschreiben, wie mühselig für Spieler, verantwortliche und Anhänger, vor allem aber für Andrius Balaika der Prozess ist, den die TSG Sprockhövel nach dem Regionalliga-Abstieg und dem großen Umbruch durchmacht.
Und, dass es ganz normal ist, wenn auf einen Fortschritt immer ein Rückschlag folgt, oder sogar zwei oder drei Rückschläge – so wie aktuell. Denn der größte Rückschlag der vergangenen Woche war nicht das 0:1 in Lippstadt, auch nicht die Gelb-Rote Karte für Max Claus – sie kam erst Mitte der Woche: Kapitän Tim Dudda hat einen Bandscheibenvorfall. Für ihn ist die Hinrunde wohl gelaufen.
Die ganze Offensive wackelt
In Lippstadt hatte er das Warmmachen abgebrochen, einige Tage später dann die Schock-Diagnose. So bitter für den Mittelfeldspieler, der schon in der vergangenen Saison lange ausfiel und im Regionalliga-Abstiegskampf schmerzlich vermisst wurde.
Inzwischen ist Dudda Kapitän und sein Ausfall könnte noch schwerer wiegen – er ist das Herzstück der Mannschaft im zentralen Mittelfeld. Da wo die TSG die Zweikämpfe gewinnen muss, wo sie das Spiel lenkt, von wo aus auch die offensiven Impulse ausgehen.
Andrius Balaika hat dementsprechend vor dem Heimspiel gegen die Hammer Spielvereinigung (So. 15 Uhr) mehrere große Fragezeichen – denn Adrian Wasilewski, der in Lippstadt Duddas Platz einnahm, pausierte im Training ebenfalls mit Rückenproblemen. Und Max Claus sah in Lippstadt bei seinem Comeback direkt Gelb-Rot. Dabei sagte Balaika schon über das Lippstadt-Spiel: „Man hat klar gesehen, dass unsere gesamte Offensive ausgefallen ist.“ Rechtsaußen Patrick Dytko hat nämlich seit zwei Wochen Sprunggelenksprobleme, ist für Sonntag sehr fraglich.
Hamm ist ein anderes Kaliber als Lippstadt
Um 15 Uhr kommt dann mit Hamm eine Mannschaft in die GFT-Arena im Baumhof, die garantiert „ein anderes Kaliber als Lippstadt“ ist, wie Balaika meint: „Richtig gute Individualisten, sehr erfahrene Spieler – die werden bis zum Schluss um die Aufstiegsplätze mitspielen.“
In der vergangenen Saison wurde die HSV Dritter, durfte sogar auf den Aufstieg hoffen, weil Vizemeister und Lokalrivale Westfalia Rhynern nur mit Müh und Not die Regionalliga-Lizenz bekam. Jetzt soll es in dieser Saison klappen für die Truppe von Sven Hozjak, der mit Laurenz Wassinger und Alden Kljajic zwei ganz erfahrene Stürmer vorne drin hat, dazu steht der nachverpflichtete Pascal Schmidt (91 Regionalligaspiele, zuletzt KFC Uerdingen) vor seinem Debüt.
TSG ist eindeutiger Außenseiter
12 Punkte sind zu diesem Zeitpunkt eine ordentliche Ausbeute – zwei mehr als die TSG, die am Sonntag unter Anbetracht der Umstände als ganz klarer Außenseiter gelten muss.
Was Balaika gegen Hamm aufbieten will? Die Viererkette Oberdorf-Coemez-Budde-Gremme stand zuletzt gut, Balaika könnte aber auch wieder auf fünf Verteidiger umstellen – zuletzt in Brünninghausen ging das allerdings schief. „Beides ist möglich“, sagt der TSG-Trainer, „es ist auch gut möglich, dass wir während des Spiel variieren.“
Vorne sind Xhino Kadiu und John Buceto wohl gesetzt, Emre Demir könnte wieder in die Zentrale neben Aziz Budak rücken. Elsamed Ramaj und Timo Conde (falls Dytko ausfällt) könnten die (Not)-Elf komplettieren. So viele Optionen hat Balaika nicht.
Ganz andere Sorgen äußerte Sven Hozjak, nach dem 3:0-Sieg in Ennepetal: Er habe gefürchtet, den kontakt an die Spitzenplätze zu verlieren, sagte er dem Westfälischen Anzeiger: „Wenn du den Anschluss verlierst, verlierst du auch die Freude.“