Waltrop/Gladbeck. Die 3:4-Niederlage des SV Zweckel beim VfB Waltrop hatte einen bitteren Beigeschmack. „Das war das Kurioseste, was ich im Fußball je erlebt habe“, sagte Trainer Marc Bahl.

Sieben Treffer waren noch nicht aufregend genug bei der 3:4-Niederlage des SV Zweckel beim VfB Waltrop. SVZ-Trainer Marc Bahl verstand die Welt nicht mehr. „Das war das Kuioseste, was ich im Fußball je erlebt habe“, sagte er.

Dabei ging es um einen Spieler der Gastgeber. Es sei ein Spieler des VfB Waltrop mit der Rückennummer 64 aufgelaufen und habe sogar ein Tor für den Aufsteiger erzielt, so Bahl. „Aber die 64 stand nicht im Spielbericht.“ Darauf habe er den Schiedsrichter in der Halbzeitpause aufmerksam gemacht.

Schiedsrichter lässt Spieler mit falscher Nummer weitermachen

Der habe sich mit der Erklärung der Waltroper, es handele sich beim Spieler um Jace Kunze und sie hätten sich bei den Trikots vertan, zufriedengegeben. „Aber der Spieler durfte mit der Nummer 64 weiterspielen, bis er in der 88. Minute ausgewechselt wurde“, sagte Marc Bahl. Erst im Nachhinein sei die Rückennumer auf 68 geändert worden, so taucht es jetzt auch im Ergebnisportal fussball.de auf. „Ich will den Waltropern nichts unterstellen, aber ich kenne den Spieler nicht“, so Bahl. „Wenn Kunze die Nummer 68 ist, wer war dann die Nummer 64? Das Tor hat auch nicht die Nummer 68 erzielt, sondern die Nummer 64. Die Nummer 64 taucht auch jetzt überhaupt nicht im Spielbericht auf.“

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„Meiner Meinung nach hat der Schiedsrichter einen Regelverstoß begangen“, sagt Marc Bahl. Er werde Kontakt mit Zweckels Vorsitzendem Uli Wloch aufnehmen und mit ihm abstimmen, wie sich der Bezirksligist in dieser Frage verhalten soll, sagte Marc Bahl am Sonntagabend.

Laut fussball.de ging das 1:0 des VfB Waltrop auf das Konto des fraglichen Spielers der Gastgeber. „Das war ein Heber, der dem Waltroper vor die Füße gefallen ist“, sagte Marc Bahl. „Das war zu leicht - wie bei allen anderen unserer Gegentore auch.“ Zweckels Torjäger Jan Schwers egalisierte den Rückstand nach einer guten halben Stunde (32.), aber nur eine Zeigerumdrehung darauf unterlief ausgerechnet SVZ-Verteidiger Tolga Koca ein Eigentor - dem Spieler, dem das gleiche Missgeschick bereits vor Wochenfrist im Derby gegen Rentfort unterlaufen war. „Das ist krass, aber er macht das ja nicht absichtlich“, sagt sein Trainer.

Nach dem Seitenwechsel glich Moritz Heidenreich zum zweiten Mal für die Zweckeler aus, nach genau einer Stunde war das. Aber wieder hielt das Unentschieden nicht lange, Routinier Jens Randermann brachte den VfB zum dritten Mal nach vorne (72.). Die Waltroper hätten einen von Marlon Boris verursachten Strafstoß zum 4:2 nutzen können, aber der Ball ging drüber.

Stattdessen gelang Serkan Köse - ebenfalls vom Elfmeterpunkt - der dritte Ausgleich des SV Zweckel an diesem Tag (76.). Aber auch das 3:3 hielt lediglich für 60 Sekunden, Randermann stellte mit seinem zweiten Treffer für den VfB Waltrop den Endstand her und besiegelte damit die dritte Saisonniederlage.

„Wir müssen es abstellen, dass wir die Tore so herschenken“, sagt Marc Bahl, der das schon beim 4:4-Derby bemängelt hatte. So wartet der SV Zweckel seit dem zweiten Spieltag auf einen Sieg. In der Tabelle fällt der SVZ durch die Niederlage in Waltrop auf Rang neun zurück - es sei denn, ein Einspruch gegen die Wertung hat Erfolg.

So haben sie gespielt:

  • Tore: 1:0 Jace Kunze (2.), 1:1 Jan Schwers (32.), 2:1 Tolga Koca (33., ET), 2:2 Moritz Heidenreich (60.), 3:2, 4:3 Jens Randermann (72., 77.), 4:3 Serkan Köse (76., FE)
  • SV Zweckel: Schierenberg; Koca, Oben-Stintenberg, Schwers, Mo. Heidenreich, Sahebzada (77. Sevim), Kahraman (59. Bergmann), Uzan (71. Guidone), Köse (88. Schwandt), Boris (82. Kapusuz)

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