Gladbeck. Der VfL Gladbeck kann in Menden nur eine Halbzeit lang überzeugen. Danach zeigt sich bei den Regionalliga-Handballern vor allem ein Manko.

Auf der Rückfahrt aus Menden ging es wohl ziemlich ruhig zu. „Die Stimmung war schon gedrückt“, sagt Thorben Mollenhauer. Eine Stunde hatten Trainer und Spieler des VfL Gladbeck da Zeit, um sich die 60 Minuten bei der SG Menden Sauerland Wölfe noch einmal durch den Kopf gehen zu lassen. Von der ersten halben Stunde, die für die zweite Halbzeit so viel Mut hätte machen können. Aber auch von den zweiten 30 Minuten, in denen ihnen nur noch wenig gelingen sollte. So bleiben die Gladbecker nach dem 21:26 (16:15) auch im dritten Saisonspiel ohne Sieg.

Das Wort „Fehlstart“ geisterte am Sonntagvormittag schon über die Social-Media-Accounts des VfL. Dem wollte Mollenhauer nicht widersprechen. „Nach den nackten Ergebnissen ist es so. Wir haben gerade einen ganzen Punkt. Das haben wir uns nach drei Spielen natürlich anders vorgestellt. Wir hätten jetzt sicherlich schon vier, wenn nicht sogar sechs Punkte haben können“, erklärte er. „Aber jetzt stehst du bei 1:5. Das sieht nicht gut aus.“

Eigengewächs des VfL Gladbeck kann überzeugen

Auch wenn der VfL Gladbeck den Start in Menden etwas verschlief, arbeiteten sie sich beherzt in die Partie hinein. „Dass wir das Spiel gedreht haben, war gut“, sagt Mollenhauer. Aus einem 11:13 (24.) wurde noch eine 16:15-Halbzeitführung. Maßgeblichen Anteil daran hatte Robin Kirsten, der vor der Saison aus der zweiten Mannschaft hochgezogen worden war. Jeden seiner vier Treffer erzielte er in den ersten 30 Minuten, er gab zudem in der Abwehr eine solide Vorstellung ab. „Er war da der beste Mann auf dem Platz“, lobt Mollenhauer. „Das hat mich sehr für ihn gefreut. In den ersten Spielen hat er noch nicht so viele Anteile bekommen. Aber jetzt hat es super funktioniert. Er war hinten und vorne wichtig.“

Nach dem Seitenwechsel lief beim VfL Gladbeck allerdings nicht mehr allzu viel zusammen. In den ersten 15 Minuten fielen nur noch zwei weitere Tore. Bis zum Abpfiff sollten es insgesamt nur fünf werden. „Das ist wenig“, sagt Mollenhauer. „Das haben wir uns nach der ersten Halbzeit anders vorgestellt.“ Die Fehler vor dem Tor ziehen sich „wie ein roter Faden durch die Saison“. Exemplarisch dafür war eine Szene, als Gladbeck mit sieben Feldspielern agierte, frei zum Wurf kam und trotzdem kein Tor dabei heraussprang.

Trainer des VfL Gladbeck: „Nur eine Momentaufnahme“

„Da waren wir in einigen Situationen nicht entschlossen genug. Du kannst im Training Abschlüsse trainieren, aber Training und Spiel sind etwas anderes, weil es im Spiel um etwas geht“, sagt Mollenhauer. In Schwarzseherei will der VfL-Trainer aber nicht verfallen. „Es ist nur eine Momentaufnahme“, erklärt er. Die Saison ist noch jung und in den nächsten Wochen dürften Spieler wie Fynn Blißenbach, Christopher Winkelmann oder Resid Dervisevic langsam wieder fit werden und länger als zehn Minuten am Stück spielen können.

Allerdings, das ist auch Mollenhauer bewusst, sei als langsam Zeit für das erste Erfolgserlebnis der Saison. „Wir müssen aus der ersten Halbzeit in Menden 60 Minuten machen“, meint er. Die nächste Chance dafür bietet sich zuhause gegen den TSV GWD Minden II (21. September, 19.30 Uhr). „Die sind von mir aus der Favorit, aber wir haben gegen sie immer gut ausgesehen. Wir wollen das Thema ‚Fehlstart‘ nicht noch weiter aufkommen lassen.“

  • VfL Gladbeck: Spierau, Hovermann – Kirsten (4), Krönung (3), Blißenbach (3), Neher (3), Winkelmann (3), Bach (1), Luggenhölscher (1), Sankalla (1), Schlögl (1), Dervisevic

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