Gladbeck. Bei der zweiten Gladbecker Sportkonferenz gab es sehr viel zu besprechen. Nicht nur das Haushaltsdefizit war Thema bei dem Treffen im Ratssaal.

Auf die Gladbecker Sportvereine kommen womöglich schwere Zeiten zu. Darauf stimmte Bürgermeisterin Bettina Weist (SPD) die Klubs bei der zweiten Sportkonferenz im Ratssaal schon einmal ein. Eine Hauptthema des Abends war nämlich das Haushaltsdefizit und dessen Folgen.

Dass die finanzielle Lage auch zur Unterstützung der Gladbecker Vereine dramatisch ist, machte die Bürgermeisterin mit ihrem Bericht zum Haushalt 2024 deutlich. Bei einem Defizit von 17,3 Millionen Euro müssten alle freiwilligen Leistungen auf den Prüfstand, dazu gehöre auch der Sport. Die Stadt hofft auf finanzielle Unterstützung durch das Land, „um dann zu sehen, welche Spielräume wir haben“, so Bettina Weist.

Ferner ging es bei dem Treffen, an dem mehr als 40 Vertreterinnen und Vertreter aus den Klubs teilnahmen, um die Sportverhaltensanalyse und die Inklusion im Gladbecker Sport. Der Aufschlag erfolgte mit der neu beauftragten Sportverhaltensanalyse, die zuletzt 2012 erhoben wurde. „Sie ist eine wichtige Grundlage für unsere Sportentwicklungsplanung, um den gegenwärtigen und künftigen Sportbedarf möglichst exakt zu bestimmen“, so Bettina Weist.

Inklusion im Sport soll in Gladbeck zur Selbstverständlichkeit werden

Julia Schmidt, Leiterin der Sportabteilung, führte weiter aus, dass die Bedarfsanalyse auch Handlungsempfehlungen und Maßnahmen nennen wird, „wie die vorhandenen Sportanlagen bedarfsgerecht und zukunftsorientiert angepasst und weiterentwickelt werden können“.

Michael Berger ist in Gladbeck der Leiter des Amtes für Rat, Bürgerschaft und Sport.
Michael Berger ist in Gladbeck der Leiter des Amtes für Rat, Bürgerschaft und Sport. © FUNKE Foto Services | Oliver Mengedoht

Die erste Sportverhaltensanalyse bildete allerdings auch, dies zur Erinnerung, die Grundlage für die Schließung der Fußballplätze am Kortenkamp in Brauck und auf dem Rosenhügel zur Saison 2013/2014.

Die Inklusion im Sport soll in Gladbeck mehr zur Selbstverständlichkeit werden. Bettina Weist berichtete von ihrer Fahrt zu den Special Olympic World Games in Berlin. Ziel in Gladbeck ist es, Menschen mit Handicap im Sport sichtbarer zu machen und für sie mehr Angebote zu schaffen.

Es gibt nun einen runden Tisch „Inklusion im Gladbecker Sport“

Michael Berger, Leiter des Amtes für Rat, Bürgerschaft und Sport, informierte, dass Mitte Oktober der runde Tisch „Inklusion im Gladbecker Sport“ gegründet wurde, der als wachsendes Netzwerk zum Beispiel ein öffentliches Sport- und Spielfest für Menschen mit Beeinträchtigungen in Gladbeck organisieren will.

Ein weiteres wichtiges Thema: Die Bewegungsentwicklung bei Gladbecker Kindern, die sich in den vergangenen Jahren verschlechtert hat. Dies stellte Sandra Steiger vom Stadtsportverband vor. Aktuell sind Tests zu den motorischen Fähigkeiten in ersten und vierten Gladbecker Grundschulklassen abgeschlossen worden, die jetzt auch im Landesvergleich ausgewertet werden.

Tim Tersluisen, neuer Sportentwicklungsplaner der Stadt Gladbeck, nannte aber bereits als Zwischenergebnis, dass sich deutliche Defizite bei den Kindern bestätigen. Handlungsempfehlungen und kompensatorische Maßnahmen für Lehrkräfte und Vereine werden aus den Testergebnissen entwickelt.

Auch interessant

Anfang 2024 erhalten Schulkinder aus den ersten Klassen Sportgutscheine

Michael Berger teilte mit, dass laut Beschluss des Sportausschusses Anfang 2024 Sportgutscheine an alle Kinder der ersten Klassen verteilt werden, die den Jahresbeitrag für einen Sportverein decken. „Damit wollen wir das große Ziel erreichen, Kinder in Bewegung zu bringen“, sagte Michael Berger.

Weitere Sportnachrichten aus Gladbeck finden Sie hier