Gladbeck. Die Trainersuche beim SV Zweckel läuft nach Appelts Rücktritt – Kapitän Hagemeister und Vorstand Wloch geben einen Einblick in die Entwicklungen.

Es kam dann doch überraschend, das Aus von Günter Appelt beim SV Zweckel. Vergangene Woche war der Trainer der Grün-Weißen im Urlaub, kam erst zum Abschlusstraining vor der Partie gegen den SC Hassel zurück. „Als er Freitag ankam“, erzählt Kapitän Sebastian Hagemeister, „haben wir vor dem Training ein Kreis gebildet. Er hat uns mitgeteilt, dass er als Trainer aufhören wird, sollten wir das Spiel am Sonntag nicht gewinnen.“

Hagemeister hielt die Ansprache für einen Weckruf ans Team, fortan alles rauszuholen. „Dass er am Sonntag nach einem eigentlich guten Spiel von uns, das glücklich von Hassler Seite gewonnen wurde, es wirklich dann durchzieht, haben wir ehrlicherweise nicht erwartet.“ Verständnis für die Entscheidung des Coachs hat der Innenverteidiger schon, „nur nicht zu dem jetzigen Zeitpunkt.“ Den „kurzen Prozess“, den Appelt nach fünf Partien machte, in denen laut Hagemeister mit mehr Spielglück mehr als zwei Unentschieden rumgesprungen wären, hält er für verfrüht.

Die Torausbeute beim SV Zweckel spricht Bände

Dass der Saisonstart aus Zweckeler Sicht missglückte und das Team an vorletzter Stelle in der Bezirksliga steht, läge an zwei bekannten Faktoren, die auch Günter Appelt in seinem letzten Interview als SVZ-Trainer erwähnte. Faktor eins: „Dass wir jedes Spiel anders aufstellen müssen, man kann sich nicht einspielen“, erklärt Hagemeister. Und Faktor zwei? „Wir schießen keine Tore. Und wenn wir keine Tore schießen, wird’s auch schwer zu gewinnen.“

Zweckel-Kapitän Sebastian Hagemeister.
Zweckel-Kapitän Sebastian Hagemeister. © FUNKE Foto Services | Michael Korte

„Ich bin der Toptorschütze mit zwei Toren von insgesamt vier“, sagt der Kapitän, „das spricht ja schon Bände.“ Zudem gebe es schon gewisse Charaktere, „die öfter fehlen als vermutet.“ Damit schlägt Hagemeister in dieselbe Kerbe wie Appelt, der nach seinem Rücktritt davon sprach, vom Verhalten einiger Akteure enttäuscht zu sein. Am Dienstag beim Training habe das Team aber das richtige Signal gesendet – bis auf die Verletzten waren alle Mann da, 17 an der Zahl.

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Zwei „heiße“ Kandidaten auf den Trainerjob – aber nichts spruchreif

Geleitet wurde die Einheit von Timon Reschke, der mit hoher Wahrscheinlichkeit auch gegen den BV Herne-Süd auf der Bank sitzen wird. „Wenn er denn frei hat, eigentlich muss er Sonntag arbeiten“, merkt Zweckels Vorstandvorsitzender Uli Wloch an. Die Suche nach einem neuen Übungsleiter laufe zwar, „es ist aber nichts spruchreif und wir lassen uns auch nicht unter Druck setzten.“ Fünf bis sechs Kandidaten seien im Rennen, ein bis zwei seien davon „heiß“, so Wloch. Eins macht der Vorsitzende klar: „Ich gucke nicht zurück, ich gucke nach vorne.“

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