Gladbeck. Adrian Kadrijaj ist 19 Jahre jung - und war zuletzt plötzlich Abwehrchef des BV Rentfort. Wie er das empfunden hat und welche Ziele er verfolgt.

Es lief die 18. Minute beim Bezirksligaauftakt zwischen dem BV Rentfort und RWT Herne, da wurde der 19 Jahre junge Adrian Kadrijaj auf Seiten des BVR plötzlich der Abwehrchef. Sein Nebenmann, der viel erfahrenere Mirko Hülskemper, musste nämlich den Platz mit Schwindelgefühlen verlassen. Kadrijaj stand plötzlich in der Verantwortung - und machte seine Sache richtig gut.

Hat der Youngster in dieser Situation, Rentfort lag mit 0:1 zurück, besonderen Druck verspürt? „Nervös bin ich grundsätzlich eigentlich nie“, sagt Adrian Kadrijaj. „Ich freue mich vor jedem Fußballspiel, weil ich einfach Spaß dran habe.“

Der 19-Jährige weiß mit der Herausforderung Seniorenfußball offenbar cool umzugehen, der BVR drehte schließlich noch die Partie gegen RWT Herne (2:1), ein weiterer Gegentreffer fiel gegen die Defensive um Kadrijaj nicht. Seinen Platz im Team vorerst festigen kann er nun am Sonntag, 20. August, in der Partie bei Firtinaspor Herne.

Adrian Kadrijaj ist in Schermbeck einmal sogar in der Oberliga aufgelaufen

In Kadrijaj hat der BVR ein Talent in seinen Reihen, das mit seinen körperlichen Voraussetzungen und dem, was er auf dem Platz ausstrahlt, manchmal so wirkt, als spiele er schon seit Jahren im Herrenbereich. Dabei geht es für ihn bei der Erstvertretung gerade erst los: In der vergangenen Spielzeit half Kadrijaj zwar schon vier Mal „oben“ aus, ansonsten hat der zwei Meter lange Verteidiger aber für die A-Jugend gespielt. Und im Gegensatz zu seiner Rolle als Innenverteidiger dort fast immer als Sechser.

In Aktion: Adrian Kadrijaj (li.) vom BV Rentfort, hier im Bezirksliga-Heimspiel der vergangenen Saison gegen die Sportfreunde Stuckenbusch.
In Aktion: Adrian Kadrijaj (li.) vom BV Rentfort, hier im Bezirksliga-Heimspiel der vergangenen Saison gegen die Sportfreunde Stuckenbusch. © FUNKE Foto Services | Frank Oppitz

„Was mich auszeichnet, ist meine Ballkontrolle, ich kann das Spiel gut öffnen“, findet Kadrijaj, der auch außerhalb der Hegestraße schon Erfahrungen sammeln konnte. In der Jugend verbrachte er eine Saison beim TSV Marl-Hüls, 2021 zudem ein halbes Jahr in der U19 beim SV Schermbeck. Und während seiner Zeit dort gab Kadrijaj bereits sein Debüt bei den Senioren. Und das in der Oberliga, mit 17.

Er beschreibt: „Das war ein ganz anderes Tempo, alleine die Lautstärke auf dem Platz habe ich vorher so noch nie erlebt.“ Von Schermbeck ging es für Kadrijaj, auch wegen einiger Verletzungen, zu seinem Heimatverein BV Rentfort zurück.

Kadrijaj möchte Stammspieler werden und noch höher hinaus

Der Trainer der Ersten, Marc Schäfer, wurde sofort auf ihn aufmerksam und förderte ihn. „Dolly (Schäfer, d. Red.) hat mir extrem viel Unterstützung gegeben“, erklärt Kadrijaj. In der vergangenen Spielzeit steckte der 19-Jährige allerdings zwischen Verletzung und Abitur-Stress und legte in der Rückrunde seinen Fokus auf die Schule. Jetzt will der angehende Bauingenieur-Student aber voll angreifen.

Auf welche Spiele freut sich der Hüne am meisten? Da zeigt sich bei Kadrijaj das jahrelange Rentfort-Gen: „Natürlich wollen wir den SV Zweckel schlagen und die Nummer eins in Gladbeck werden, wie auch die letzten Jahre.“

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Bei seinen persönlichen Zielen gibt sich der Jungspund ähnlich angriffslustig. „Ich will jedes Spiel durchspielen, ich möchte absoluter Stammspieler werden.“ Und Ambitionen hegt Kadrijaj ebenfalls, daraus macht er keinen Hehl: „Sobald ich die Chance sehe, höher spielen zu können, versuche ich das. Da bin ich schon ambitioniert.“

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