Gladbeck. Bei FSM Gladbeck stand das Erdbeben in der Türkei im Mittelpunkt. Aber der Bezirksligist tritt am Donnerstag mit Selbstvertrauen beim VfB Hüls an.
FSM Gladbeck tritt am Donnerstag zum Nachholspiel in der Bezirksliga beim VfB Hüls an (Anstoß: 20 Uhr am Hülser Badeweiher). Im Zentrum stand für die Braucker zuletzt immer noch das verheerende Erdbeben in der Türkei, an Fußball war kaum zu denken. FSM reist aber mit Selbstvertrauen Richtung Marl.
Vor der Partie war für FSM Gladbeck an Training immer noch nicht zu denken, es herrschte weiterhin der Ausnahmezustand. „Wir haben gar nicht trainiert“, erzählt Enes Aldirmaz, Kapitän von FSM. Erst am Mittwoch wollte das Team wieder mal eine Einheit absolvieren. Zuvor war anderes wichtiger: Gemeinsam mit der kompletten Mannschaft hat der Verein sowohl an der eigenen Platzanlage als auch zum Beispiel an der Landstraße Hilfe für die Opfer in der Türkei geleistet und mehrere LKWs mit Hilfsgütern beladen und in die betroffenen Regionen geschickt.
FSM-Trainer Engin Canikli hilft vor Ort in der Türkei
Der Trainer der Braucker, Engin Canikli, ist seit Samstag sogar selbst vor Ort in der Türkei, um die Menschen dort zu unterstützen. Canikli hatte sich mit den Verantwortlichen des VfB Hüls und des Westfälischen Fußball- und Leichtathletikverbandes (FLVW) auf eine Verlegung der Partie des 19. Spieltags vom vergangenen Sonntag auf Donnerstag geeinigt. Ob der Coach es zum Training am Mittwoch schafft, ist laut Spielführer Aldirmaz noch offen.
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So oder so, versichert er, „werden wir am Donnerstag alles geben, um einen Punkt oder wenn nicht sogar drei mit nach Gladbeck zu nehmen.“ Gute Erinnerung haben die Braucker sicherlich an das Hinspiel: Am heimischen Hartmannshof bezwang FSM die Marler damals mit 3:0 und holte den ersten Dreier der Saison. Weshalb Engin Canikli weiß, „Hüls ist machbar“. Seitdem entwickelten sich beide Teams allerdings in unterschiedliche Richtungen, der VfB steht mit 31 Punkten im gesicherten Mittelfeld der Liga und kann sich mit einem Sieg gegen FSM auf Rang sechs schieben.
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Die Gladbecker hingegen stecken knietief im Abstiegskampf, auf Platz 16 ist Caniklis Mannschaft derzeit acht Punkte vom rettenden Ufer entfernt. Beim Rückrundenauftakt gegen die DJK Wattenscheid sendeten die Braucker aber ein Lebenszeichen, bei dem 3:1-Erfolg zeigte sich vor allem Winterzugang Tolga Öztürk treffsicher, steuerte zwei Tore bei. Ein Stürmer, der weiß, wo das Tor steht und dazu in Gladbeck bestens bekannt ist, haben neuerdings auch die Marler in ihren Reihen. Der Ex-Rentforter Phillip Potratz (siehe Zweittext) traf zuletzt für den VfB Hüls beim Gastspiel beim VfB Kirchellen, das 1:1 endete. „Er ist richtig stark“, warnt Canikli seine Hintermannschaft vor dem Angreifer.
Enes Aldirmaz vermutet vor dem Nachholspiel, dass der VfB Hüls „fitter sein wird. Sie werden uns von Anfang an schön Druck machen“, sagt der Abwehrspieler. FSM muss am Hülser Badeweiher definitiv auf Kutsal Türkel und Fatmir Ferati verzichten. Der Einsatz von Mert Kara sei auch noch fraglich, so Kapitän Aldirmaz.
Mittelfeldstratege Ferati muss zum letzten Mal aussetzen. Nach einer Roten Karte kann der frühere Regionalligaspieler in der kommenden Woche beim Heimspiel gegen den SV Hessler 06 wieder auf dem Feld eingreifen.
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