Gladbeck. Can Ucar hat dem SV Zweckel überraschend den Rücken gekehrt. Der spielende Co-Trainer folgt dem Ruf eines in Schieflage geratenen Ex-Vereins.

Am Sonntag steigt der SV Zweckel mit einem Auswärtsspiel beim Tabellenzweiten FC Marl in die Rückrunde der Bezirksliga ein. Trainer Günter Appelt kann dann nicht mehr auf Can Ucar zählen. Der spielende Co-Trainer kehrt zum VfB Bottrop zurück und übernimmt dort das Traineramt des zurückgetretenen Michael Schrank.

Die Zeit von Can Ucar beim SV Zweckel ist nach fünf Monaten schon wieder vorbei. Der 31-Jährige suchte am Samstag das Gespräch mit seinem Trainer Günter Appelt und bat um grünes Licht: „Ich kenne Günter jetzt schon so viele Jahre. Mir war es wichtig, dass er meine Argumente kennt. Er hat mir gesagt, dass ihn das ärgert, dass er mich aber auch verstehen kann. Ich werde mich am Sonntag noch persönlich von der Mannschaft verabschieden.“

Ucar: Muss mir eingestehen, dass meine Zeit als aktiver Fußballer endet

Ihm sei die Entscheidung, den SV Zweckel zu verlassen, nicht leicht gefallen. Ucar spielte schon zwischen 2011 und 2015 für den Klub, stieg mit der Mannschaft unter Günter Appelt damals in die Oberliga auf. Aber: „Ich habe im Oktober mein letztes richtiges Spiel für den SV Zweckel gemacht. Von einer Fuß- und Schultervereltzung habe ich mich seitdem nicht erholt. Ich hätte der Mannschaft nur helfen können, wenn ich auf dem Platz 100 Prozent geben kann. Ich muss mir aber eingestehen, dass sich meine Zeit als aktiver Fußballer zu Ende geht.“

Can Ucar will sich zukünftig verstärkt dem Traineramt widmen und bekommt gleich eine interessante Aufgabe. Beim VfB Bottrop wird er nämlich den Feuerwehrmann spielen müssen. Ausgerechnet bei dem Verein, mit dem er in der vergangenen Saison in die Landesliga aufstieg.

Der VfB ist nach erheblichen Personalproblemen in sportliche Schieflage geraten. Der Aufsteiger schloss die Hinrunde auf dem vorletzten Tabellenplatz ab, hält mittlerweile sogar die Rote Laterne in der Hand. Angst vor der Herausforderung hat der 31-Jährige aber nicht.

Ucar: „Als ich in der vergangenen Saison als Co-Trainer zum VfB Bottrop ging, war die Situation viel schwieriger. Das Team stand ganz oben in der Tabelle, musste aber bis zuletzt um den Aufstieg zittern.“ Meister zu werden, sei viel schwerer, als die Klasse zu halten: „Ich kenne einen Großteil der Spieler bereits gut, weiß genau, worauf ich mich einlasse.“

Weitere Berichte aus dem Gladbecker Sport