Gladbeck. Der Umzug des SV Zweckel nach Scholven liegt auf Eis. Der Grund: Der SVZ und der BV Rentfort haben eigene Pläne entwickelt. Wie es dazu kam.

Das sieht man auch nicht alle Tage. Als der Gladbecker Sportausschuss nach zweistündiger Debatte eine kurze Pause einlegte, fielen sich Reinhard Schwarz und Ulrich Wloch, also der Vorsitzende des BV Rentfort und der des SV Zweckel, in die Arme. Wie nach einem wichtigen Erfolg in der Meisterschaft. Und zumindest ein kleines bisschen fühlte es sich für den SVZ- und BVR-Chef wohl auch so an an diesem späten Mittwochnachmittag im Ratssaal.

Was war geschehen? Die Gladbecker Sportpolitiker hatten kurz zuvor das sogenannte interkommunale Sportprojekt, sprich den geplanten Umzug des SVZ an die Baulandstraße nach Gelsenkirchen-Scholven, einstimmig auf Eis gelegt und zudem beschlossen zu prüfen, ob an der Dorstener Straße in Zweckel ein Kunstrasenplatz und später auch einer in Rentfort-Nord gebaut werden kann.

SV Zweckel feiert im nächsten Jahr 100-Jähriges

Sollte die Machbarkeitsstudie dafür Grünes Licht geben, bräuchte der SVZ nicht nach Scholven umziehen und könnte die Anlage an der Enfieldstraße gemeinsam vom BV Rentfort und SV Zweckel gemeinsam genutzt werden. Ausgebrütet haben diese Ideen Wloch und Schwarz. Kein Wunder also, dass sie sich freuten über den großen Anklang, den ihre Ideen bei den Mitgliedern des Sportausschusses gefunden hatten.

An der Enfieldstraße in Rentfort-Nord soll ein Kunstrasenplatz für die gemeinsame Nutzung von SV Zweckel und BV Rentfort gebaut werden.
An der Enfieldstraße in Rentfort-Nord soll ein Kunstrasenplatz für die gemeinsame Nutzung von SV Zweckel und BV Rentfort gebaut werden. © FUNKE Foto Services | Hans Blossey

„Für den SV Zweckel“, sagte Ulrich Wloch, „wäre das eine tolle Geschichte.“ Klar, der Verein, der im nächsten Jahr 100-jähriges Bestehen feiert, könnte im Stadtteil bleiben und die Anlage an der Enfieldstraße zu Trainingszwecken nutzen und auch bei besonders zuschauerträchtigen Heimspielen.

Für den BV Rentfort berichtete Reinhard Schwarz von einer „außergewöhnlichen Entwicklung in der Jugendabteilung“. Regelmäßig müssten, weil an der Hegestraße einfach kein Platz mehr sei, Kinder und Jugendliche abgewiesen werden. „Das ist immer jammer jammerschade“, betonte der Boss des BVR.

Ulrich Wloch möchte über Jugendspielgemeinschaften nachdenken

Reinhard Schwarz und Ulrich Wloch verrieten den Ausschussmitgliedern und den Vertretern der Verwaltung auch, wie ihre Ideen Gestalt angenommen haben. Dazu Wloch: „Reinhard und ich haben uns beim letzten Bezirksliga-Derby (26. August, 2:1 für den SV Zweckel, d. Red.) über die Entwicklung der beiden Vereine unterhalten. Und mir war bekannt, dass der BVR Platznot hat.“ Ein Wort gab das andere, der Rest ist bekannt.

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Reinhard Schwarz und Ulrich Wloch sprachen auch über Entwicklungsmöglichkeiten für den Gladbecker Fußball, der ja wahrlich schon deutlich bessere Zeiten erlebt hat. „Wir müssen“, betonte der Vorsitzende des SV Zweckel, vielleicht auch mit Blick auf die Handballer des VfL und TVG, „in Gladbeck über Jugendspielgemeinschaften nachdenken.“ Und Reinhard Schwarz sagte: „Wir wissen nicht, was aus der Zusammenarbeit an der Enfieldstraße entstehen kann.“

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