Altenberg/Gladbeck. Neele Schuten ist von Bob-Bundestrainer René Spies für den Weltcupauftakt nominiert worden. Wie es dazu kam und mit wem sie wohl starten wird.
Vor drei Jahren gewann sie bei den Deutschen Leichtathletik-Meisterschaften in Berlin über 100 Meter Hürden sensationell die Silbermedaille. Ungeachtet dessen wechselte Neele Schuten vom TV Gladbeck Ende 2020 wie vor ihr Annika Drazek und Kira Lipperheide ins Lager der Bobsportlerinnen. Am Donnerstag sicherte sie sich nun wieder DM-Silber - als Anschieberin des Schlittens von Maureen Zimmer (BRC Thüringen) bei den nationalen Titelkämpfen im sächsischen Altenberg.
Damit nicht genug: Nach den beiden Rennen nominierte Bundestrainer René Spies die 22-jährige Gladbeckerin für die anstehenden Weltcuprennen in Übersee. Nächste Woche geht es bereits los für Neele Schuten. Zunächst macht der Bob-Zirkus im kanadischen Whistler (25. bis 27. November) Station und anschließend in den USA, wo Rennen in Park City (2. bis 4. Dezember) und auf der Olympiabahn von Lake Placid (16. bis 18. Dezember) auf dem Programm stehen.
„Damit haben wir nicht gerechnet“, sagte Heiner Preute, Leiter und Trainer der Kufensportabteilung des TV Gladbeck, „geplant war eigentlich, dass Neele im Europacup mit Maureen performt und an den Junioren-Weltmeisterschaften teilnimmt.“
TV Gladbeck: Neele Schuten möchte an Junioren-WM teilnehmen
Der Start bei der Junioren-WM ist natürlich nicht vom Tisch. Doch statt im Europacup wartet nun erstmals die ganz große Bob-Bühne auf Neele Schuten. Voraussichtlich wird sie sich in Kanada und den Vereinigten Staaten mit Pilotin Lisa Buckwitz (SC Potsdam) mit der Weltelite messen Deren etatmäßige Anschieberin, Neele Schutens Teamkameradin Kira Lipperheide, wird nämlich infolge von Rückenproblemen den Saisonauftakt verpassen.
Heiner Preute blickt möglichen Rennen von Buckwitz/Schuten schon jetzt gespannt entgegen. „Die beiden würden am Start auf jeden Fall richtig Dampf machen“, so der Medaillenschmied. Allerdings warnt er vor allzu großen Erwartungen: „Auch für Lisa sind die Bahnen in Übersee noch Neuland. Da gilt es erst einmal, kleine Brötchen zu backen.“
Das gilt insbesondere für den Eiskanal in Whistler. Heiner Preute: „Das ist eine Hochgeschwindigkeitsbahn, auf der man 140 km/h erreicht. Und keineswegs zufällig heißt Kurve 13 Fifty-Fifty-Corner.“ Das bedeutet, dass man in ihr eine 50-prozentige Chance hat, heil durchzukommen!
Bei der DM überzeugen Zimmer/Schuten mit Startbestzeiten
Bevor René Spies sich entschied, Neele Schuten zu nominieren, hielt der Bundestrainer Rücksprache mit dem Gladbecker Trainer. Die Frage, ob er seiner Athletin die Starts in Übersee zutraut, beantwortete Heiner Preute sehr kurz mit „Ja“! Und dann verwies er unter anderem darauf, dass Neele Schuten ihre Silbermedaille im Hürdensprint vor 30000 Zuschauern errungen habe.
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Dass die Gladbeckerin sich in Topform befindet, haben die Startzeiten bei der DM in Altenberg bewiesen. 5,67 beziehungsweise 5,68 Sekunden für Maureen Zimmer und Neele Schuten bedeuteten nämlich jeweils Bestzeit. „Das ist Weltklasse“, betonte Heiner Preute, „beim letzten Weltcup in Altenberg wären das Top-3-Startzeiten gewesen.“
Geschlagen geben mussten sich Zimmer/Schuten bei den nationalen Titelkämpfen übrigens nur Olympiasiegerin Laura Nolte (BSC Winterberg), die mit Anschieberin Lena Neunecker (SC Potsdam) erfolgreich war. Rang drei belegten Diana Filipszki/Tamara Angerer (WSV Königssee).
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