Gladbeck. Deutsche U17-Meisterin, EYOF-Bronzemedaillengewinnerin, U18-EM-Teilnehmerin - diese Top-Nachwuchshürdensprinterin wechselt zum TV Gladbeck.

Anno 2017 war sie Deutsche U17-Meisterin über 100m Hürden und Bronzemedaillengewinnerin beim European Youth Olympic Festival (EYOF). Ein Jahr später nahm sie an der U18-EM teil. Nun ist Amelie Braun vom TV Wattenscheid 01 zum TV Gladbeck gewechselt.

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„Amelie kam in Wattenscheid nicht zurecht“, so Heiner Preute, Leiter und Trainer der Leichtathletikabteilung im TVG. Er und sein Trainerkollege Oliver Sell hoffen, Braun schneller machen zu können. Für die 20-Jährige stehen über 100 Meter Hürden Bestleistungen von 14,09 (über die 0,84 cm hohen Hürden) beziehungsweise 13,43 Sekunden (0,76 cm) zu Buche.

Amelie Braun verfolgt nicht den einen großen Traum

„Bei Neele haben wir eine 13,30 hingekriegt“, betont Preute im Gespräch mit der WAZ. Neele, das ist natürlich Neele Schuten, die bekanntlich bei der DM 2019 völlig überraschend die Silbermedaille gewonnen hat.

Heiner Preute ist Leiter und Trainer der Leichtathletikabteilung im TV Gladbeck.
Heiner Preute ist Leiter und Trainer der Leichtathletikabteilung im TV Gladbeck. © FUNKE Foto Services | Lutz von Staegmann

Welche sportlichen Ziele verfolgt Amelie Braun? „Für die Zukunft“, hat die Studentin einmal in einem Interview gesagt, „habe ich ehrlich gesagt nicht den einen ‘großen Traum’, wie beispielsweise Olympia für viele junge Sportler der große Traum ist. Das wirkt für mich noch zu weit weg. Mein großes Ziel als Sportlerin ist es jedoch, möglichst das Beste aus mir herauszuholen und am Ende zu wissen, dass ich alles gegeben habe und stolz auf meine Leistung sein kann.“

Die Hallensaison muss Amelie Braun sausen lassen

Es wird ein wenig dauern, bis sie beim TV Gladbeck alles geben kann. Erst einmal muss Amelie Braun an Krücken gehen. Aus Wattenscheid hat sie nämlich einen Ermüdungsbruch im Kahnbein mitgebracht. „Sie hatte“, so Preute, „schon seit längerer Zeit Beschwerden am Schwungbeinfuß.“ Die Gladbecker schickten sie zu einem Physio, zu dem Osteopathen Torsten Buch und schließlich ins Barbara-Hospital, zu dem der TVG seit kurzer Zeit eine „herausragende Connection hat“, wie Preute betont.

Ein MRT ergab Aufschluss. Konsequenz: Amelie Braun darf erst einmal sechs Wochen lang den lädierten Fuß nicht belasten. Die Hallensaison ist damit gelaufen. Dabei hatten Sell und Preute den Zugang schon bei der Deutschen Hallenmeisterschaft in Leipzig gesehen. „Sie hat sehr gut angefangen zu trainieren“, sagt Heiner Preute. Nun ist geplant, im Februar wieder halbwegs normal einzusteigen.

Amelie Braun stammt aus dem Siegerland

Amelie Braun stammt aus Wilnsdorf im Siegerland. Ihr Heimatverein ist der CVJM Wilnsdorf, später wechselte sie zum CLV Siegerland. Vor zwei Jahren schloss sich die Hürdensprinterin dem TV Wattenscheid an. Dort trainierte sie unter der Regie von Slawo Filipowski, der Pamela Dutkiewicz in die Weltspitze führte.

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Es ist gut möglich, dass Amelie Braun demnächst beim Training in Gladbeck immer mal Werbung für ihre Heimatregion macht. Sie unterstützt nämlich mit ihren Geschichten das Regionalmarketing Südwestfalen und die Standort-Kampagne „Alles echt“. Was gefällt ihr an Südwestfalen eigentlich besonders gut? „Die Mischung aus Natur, Landschaft und Ruhe, zum anderen aber die Nähe zur Stadt, in meinem Fall ist das Siegen.“