Gladbeck. Der BV Rentfort II kämpft in dieser Saison nicht gegen den Abstieg, sondern mischt munter oben mit. Ein Grund ist die jugendliche Unbekümmertheit

Sieben Spiele, fünf Siege, zwei Niederlagen – und die nur gegen FSM Gladbeck und SSV Buer II, die beide noch ungeschlagen sind. Das ist die bislang herausragende Leistung des BV Rentfort II in dieser Saison.

Dabei wollte man in den vergangenen Jahren eher nicht der Trainer des BV Rentfort II gewesen sein. Die Rentforter Zweitvertretung spielte seit dem Aufstieg im Jahr 2011/2012 aus der Kreisliga B im Kreisoberhaus in jeder Saison um den Klassenerhalt.

Gelungen ist dieser, manchmal auf sehr wundersame Weise, allerdings immer. So brauchte der BVR in der Saison 2015/2016 für den Erhalt der Klasse einen Sieg beim feststehenden Meister Firtinaspor Gelsenkirchen am letzten Spieltag. Rentfort gewann 3:2, blieb in der Kreisliga A.

BV Rentfort II hat einen großen Teil der alten A-Jugend integriert

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Doch nun ist alles anders. Marc Schäfer übernahm zu Saisonbeginn das Ruder, gemeinsam mit Simon Kokoschka, der bereits vorher schon als Coach an der Seitenlinie stand. Der Kader wurde gefühlt runderneuert, viele Spieler aus der eigenen A-Jugend, die für den Aufstieg in die Bezirksliga der A-Junioren verantwortlich waren, sind nun alt genug für den Seniorenfußball.

„Wir haben ein sehr junges Team, das viel Talent mitbringt“, erklärt Simon Kokoschka und sagt: „Aber entscheidend wird sein, inwieweit man sich auch entwickeln will, denn nur dann können wir den nächsten Schritt gehen.“

Für das Trainerduo Schäfer/Kokoschka ist nämlich noch lange nicht das erreicht, was sie erreichen wollen. Kokoschka sagt: „Der Start ist sicherlich vielversprechend und vermutlich stehen wir besser da, als viele es erwartet hätten. Aber wir sind noch in der Anfangsphase und haben noch genug Ansatzpunkte, an denen wir arbeiten müssen.“

Da sind zum Beispiel die Gegentore. „Es ist kein Geheimnis, dass wir zwar 25 Tore geschossen, aber auch 18 Tore kassiert haben“, berichtet der Trainer. Das müsse reduziert werden, läge aber nicht nur an der Defensive, sondern am gesamten Abwehrverhalten der Mannschaft.

Starke Trainingsbeteiligung

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„Es ist aber auch in Ordnung, wenn wir Fehler machen und auch mal Lehrgeld bezahlen. Das ist alles Teil der Entwicklung“, erklärt er, wohlwissend, dass sich sein Team auch weiter entwickeln will: „Das sieht man alleine schon an der Trainingsbeteiligung.“

In den letzten Jahren war Kokoschka, der damals gemeinsam mit Michael Berger für die Geschicke verantwortlich war, froh, wenn er genügend Leute beisammen hatte, um zumindest zweimal pro Woche ein halbwegs qualifiziertes Training abzuhalten. Nun habe man teilweise bis zu 20 Feldspieler und in Stefan Kowalski und Luca Drzisga meistens sogar zwei Torhüter zur Verfügung. „Da gibt es nichts zu meckern, wir sind auf einem guten Weg“, erklärt Kokoschka.

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