Gladbeck. In der Sporthalle der IDG in Gladbeck hat es gebrannt. Die betroffenen Vereine und Verbände sind schockiert – und haben eine klare Forderung.

„Es ist eine kleine Katastrophe“, sagt Walter Pietzka vom Stadtsportverband Gladbeck über den Brand der Sporthalle der Ingeborg-Drewitz-Gesamtschule. In der Nacht zu Dienstag brannte es in der Halle in Rentfort-Nord, Feuerwehrkräfte waren stundenlang mit den Löscharbeiten beschäftigt. Wie sich herausgestellt hat, dürfte die Halle nicht mehr saniert werden können. Der Abriss droht.

Bei den Vereinen und Verbänden, die auf die Halle angewiesen waren, ist die Ratlosigkeit am Tag danach groß. Denn in Gladbeck habe es schon vorher eine „ausgelastete Hallen-Belegung“ gegeben, meint Walter Pietzka: „Wir haben keine Überschuss-Situation. Die Herausforderung ist angesichts des Brandes groß.“ Nun werde es darum gehen, die verfügbaren Hallen-Kapazitäten gerecht für alle Klubs der Stadt zu verteilen. Der Sportfunktionär hofft dabei auf die „Solidarität der Gladbecker Sportfamilie“: Die Situation dürfe nicht allein auf den Schultern der Vereine liegen, die die Halle bislang genutzt hatten.

Hallenbrand in Gladbeck – VfL spricht von „großem Problem“

Gemeint ist damit der VfL Gladbeck, dessen Nachwuchshandballer und Badmintonabteilung in Rentfort-Nord gespielt hatten. Gerade für die Badmintonspielerinnen und -spieler sei der Hallenbrand „ein großes Problem“, sagt Vereinsvorsitzender Siegbert Busch. Die Meisterschaftsspiele hätten gerade begonnen. Jetzt bräuchten die Mannschaften schnell einen Ersatz.

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„Die Stadt ist mit im Boot“, fügt Busch an. Lösungen würden gesucht. Busch „nervt“ zusätzlich: In der Halle kann nicht nur augenscheinlich kein Sport mehr betrieben werden, sondern gleichzeitig ging auch die Heimat der Abteilungen verloren. Bälle, Netze, Zubehör – all das sei nach dem Feuer nicht mehr benutzbar.

Umplanen muss zudem die Fußballfachschaft. Eigentlich hätte im Januar des neuen Jahres die Hallenstadtmeisterschaft in der ausgebrannten Stätte stattfinden sollen. Die Fachschaft ist auf der Suche nach einer Alternative. Andreas Knittel, Fachschaftsvorsitzender, bedauert das: „Es war eine tolle Halle mit guten Parkmöglichkeiten.“

Auf die Stadt Gladbeck wartet viel Arbeit – nicht zuletzt deshalb, neben den Vereinen auch Schulen die Halle benutzt hatten.

Sporthallenbrand: Erst kürzlich wurde die Stätte für 660.000 Euro saniert

Dabei hatte die Kommune die Sporthalle erst kürzlich für viel Geld sanieren lassen. „Unter dem Strich kam eine ganz schöne Summe zusammen“, erklärt Stadtsprecher David Hennig. 2020 wurden die Fenster und Türen für rund 87.000 Euro modernisiert, danach folgten unter anderem die Dachterrasse und die äußere Fassade. Insgesamt wurden in den vergangenen Monaten knapp 660.000 Euro in die Hand genommen – und die sind in der Nacht zu Dienstag sprichwörtlich in Rauch aufgegangen.

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Die Stadt hatte zudem für die kommenden Jahre geplant, weitere 2.5 Millionen Euro in die Sportstätte zu investieren. Ein Teil dieser Investitionssumme wäre aus Förderprogrammen gekommen, so Hennig. Wie es jetzt weitergeht? Die Stadt könne noch nichts Genaueres sagen und müsse zunächst die polizeilichen Ermittlungen abwarten.

Brand in Halle: Sportler in Gladbeck hoffen auf eine pragmatische Übergangslösung

Vieles bleibt offen – auch die Frage, wo die betroffenen Sportlerinnen und Sportler unterkommen. Sicher sind sich Pietzka, Busch und Knittel allerdings, dass eine gute Lösung für alle Beteiligten gefunden werden kann. „Das wird machbar sein“, sagt beispielsweise Pietzka.

Eine Dauerlösung dürfe hingegen nicht sein, die Mannschaften in anderen Hallen zu parken. Falls die Sportstätte an der Ingeborg-Drewitz-Gesamtschule nicht wiederaufgebaut werden könne, hoffen die Betroffenen auf einen Neubau. Doch der würde eine jahrelange Bauzeit in Anspruch nehmen.