Gladbeck. Blindenfußballer Daniel Hoß (PSV Köln) besucht das Heisenberg-Gymnasium in Gladbeck. Das können die Schülerinnen und Schüler von ihm lernen.

Eine neue Sporterfahrung sollen Schülerinnen und Schüler des Heisenberg-Gymnasiums machen. Die Deutsche Telekom ermöglicht den Gladbecker Jugendlichen am Freitag, 17. September, Trainingseinheiten im Blindenfußball. Daniel Hoß vom PSV Köln stellt seinen Sport vor.

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Welche Herausforderungen dieses Spiel birgt und welche Erfahrungen es bringt, können die Schülerinnen und Schüler des Heisenberg-Gymnasiums selbst machen, indem sie das Training mit blickdichter Brille aus der Perspektive eines blinden Sportlers erleben. Eine echte Umstellung. Denn lange Pässe, Flanken und Kopfbälle sind keine probaten Mittel. Stattdessen führt ein gutes Dribbling, den Ball eng am Fuß, zum Erfolg.

Sportlehrer Thorben Mollenhauer ist begeistert

Thorben Mollenhauer, Sportlehrer am Heisenberg-Gymnasium und Gladbecker Sportfans bekannt als VfL-Handballer und -Trainer, ist begeistert: „Mit dieser Einheit ermöglichen wir den Kindern und Jugendlichen, die sich in dem Sprint-Profil unserer Schule bereits intensiv mit dieser Thematik auseinandergesetzt haben, sich in Menschen mit Einschränkungen hineinzuversetzen und Berührungsängste abzubauen. Dadurch werden Werte wie Toleranz, Verständnis und Hilfsbereitschaft gestärkt.“

Das Training wird mit blickdichten Brillen absolviert. So wird den Schülerinnen und Schülern vermittelt, wie Blindenfußball funktioniert.
Das Training wird mit blickdichten Brillen absolviert. So wird den Schülerinnen und Schülern vermittelt, wie Blindenfußball funktioniert. © FUNKE Foto Services | Tanja Pickartz

Mit den Trainingseinheiten möchte die Deutsche Telekom Jugendlichen zeigen, welche Leistungen behinderte Sportler erbringen, indem sie selbst ausprobieren wie anspruchsvoll eine Orientierung ohne Sehvermögen ist. Angeleitet von Blindenfußballspielern wie Daniel Hoß machen Jugendliche erste Erfahrungen mit der Lebenswelt blinder und sehbehinderter Menschen, was den integrativen Charakter der Maßnahme unterstreicht.

Ein Tor-Guide („Caller“) gibt akustische Orientierung

„Wir nehmen mit dem Projekt unsere unternehmerische und soziale Verantwortung wahr, indem wir bei jungen Menschen soziale Kompetenzen wie Fairness und Respekt verstärken“, begründet Stephan Althoff, Leiter Konzernsponsoring der Deutschen Telekom, das Engagement. „Der Sport mit seinen verbindenden und integrierenden Kräften ist ein wichtiger Bestandteil unserer Gesellschaft.“

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Im Blindenfußball bewacht ein sehender Keeper das drei mal zwei Meter große Tor. Er darf seinen Torwartraum nicht verlassen und auch nur dort ins Spiel eingreifen. Der rasselnde Ball ist eine akustische Hilfe. Zusätzlich gibt der Tor-Guide („Caller“) seinen Mitspielern akustische Orientierung. Er steht hinter dem gegnerischen Kasten und kann seinen blinden Mitspielern im Angriffsdrittel Anweisungen geben und sorgt dafür, dass die Position des Tores durch Zurufe immer klar lokalisiert werden kann. Die Spieler der gegnerischen Mannschaft müssen sich dem Ballführenden mit dem Ruf „Voy, voy, voy“ bemerkbar machen. Voy ist spanisch und heißt „Ich komme“.

Telekom engagiert sich seit 2006 für den Behindertensport

Die Deutsche Telekom engagiert sich bereits seit 2006 für den Behindertensport. Die „Neue Sporterfahrung“ wurde 2009 ins Leben gerufen. Im Rahmen des angelegten Förderprojekts wurden an weiterführenden Schulen die Sportarten Rollstuhlbasketball und Blindenfußball unterrichtet. Seit 2013 bietet die Telekom auch Vereinen die Möglichkeit, eine Einheit „Blindenfußball“ ins Training zu integrieren.

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