Gladbeck. Kuriose Szene in der A-Liga. Erst verwandelte FSM Gladbeck einen Elfmeter, dann gab es Freistoß für Rentfort. Nun klärt der Schiedsrichter auf.

Im Kreisliga A-Spiel zwischen F.S.M. Gladbeck und der Zweitvertretung des BV Rentfort blickten sowohl die Spieler, als auch die Zuschauer in der zehnten Minute verdutzt auf den Schiedsrichter Thomas Pidun.

Denn eigentlich hatte FSM-Akteur Naim Yavuzaslan gerade mit einem verwandelten Strafstoß das 1:0 erzielt. Doch statt mit Braucker Torjubel, ging es mit einem indirekten Freistoß für die Gäste aus Rentfort weiter. „So etwas habe ich noch nie gesehen. Ein Spieler von uns ist zu früh in den Sechszehner gelaufen und dann gab es indirekten Freistoß für Rentfort“, sagt FSM-Trainer Engin Canikli.

Auch der Gast aus Rentfort betitelt diese Entscheidung auf der eigenen Internetseite als kurios.

Schiedsrichter Thomas Pidun zeigt sich lobenswert selbstkritisch

Die Aufklärung folgte am Abend nach der Partie. Pidun selbst war es, der Kontakt zum FSM-Coach aufnahm und seine Fehlentscheidung eingestand. „Es war eine ungewöhnliche, weil falsche Entscheidung. Ich habe bei der Spielfortsetzung einen Fehler gemacht, der mir erst nach dem Spiel aufgefallen ist“, so der Unparteiische.

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Vor der Saison habe es eine Regeländerung gegeben, „dass es einen indirekten Freistoß gibt, wenn der Schütze eines Strafstoßes den Torwart unsportlich täuscht, sprich den Schuss abbricht und damit den Torwart verleitet, in eine Ecke zu springen. Diese Regeländerung habe ich mit der Situation auf dem Platz vermischt und somit die falsche Entscheidung getroffen“, sagt Pidun ehrlich.

In dem Moment sei er sich seiner Entscheidung absolut sicher gewesen: „Ich habe wahrgenommen, dass ein Mitspieler des Schützen zu früh in den Strafraum eingelaufen war und verhängte deshalb den indirekten Freistoß, da nur die angreifende Mannschaft sich ein Vergehen hatte zu Schulden kommen lassen.“ Dennoch sei ihm natürlich bewusst, dass Elfmeter, die wegen zu frühem Betreten des Strafraums zurückgepfiffen werden, wiederholt werden müssen. Diese Regel bestätigte auch Frank Kaczmarczik, der Vorsitzende des Kreisschiedsrichterausschusses Gelsenkirchen.

F.S.M. Gladbeck-Spieler zeichnet sich durch Fairplay aus

Schiedsrichter Thomas Pidun zeigte sich nach der Partie einsichtig und ehrlich. So wurden alle Wogen wieder geglättet.
Schiedsrichter Thomas Pidun zeigte sich nach der Partie einsichtig und ehrlich. So wurden alle Wogen wieder geglättet. © FUNKE Foto Services | Oliver Mengedoht

Daher war Pidun, der für den VfB Kirchhellen pfeift, nach der Partie auch erleichtert, dass seine Fehlentscheidung keinen gravierenden Einfluss auf den deutlichen FSM-Sieg hatte. „Wir sind alle Menschen und Fehler passieren. Wichtig ist, daraus zu lernen und sie nicht zu wiederholen“, so der Schiedsrichter.

Eine weitere außergewöhnliche Szene ereignete sich in Durchgang Nummer zwei. FSM bekam erneut einen Elfmeter zugesprochen. Doch auch dieser Strafstoß wurde zurückgenommen. Denn trotz des knappen Spielstandes von 2:1, gab ein FSM-Akteur zu, dass seine Hand den Ball berührt hatte und eben nicht die des Gegenspielers.

Am Ende eines einseitigen Derbys stehen also mehr als nur die drei Punkte des Aufstiegsfavoriten im Mittelpunkt: Gewinner dieser Partie war sicherlich der Fairplay-Gedanke.

Zum Spielbericht der Partie vom Wochenende geht es hier.

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