Gladbeck. Die Deutschen Leichtathletik-Meisterschaften 2020 finden ohne Neele Schuten statt. Warum die Hürdensprinterin des TV Gladbeck nicht startet.

Die Deutschen Leichtathletik-Meisterschaften am 8. und 9. August in Braunschweig werden definitiv ohne Neele Schuten stattfinden. Die Überraschungs-Silbermedaillengewinnerin über 100 Meter Hürden des vergangenen Jahres hat sich bei einem Trainingsunfall im Kraftraum eine schmerzhafte Fingerverletzung zugezogen. „Damit ist die DM abgehakt“, sagt Heiner Preute, Leiter und Trainer der Leichtathletikabteilung im TV Gladbeck.

Anna Schlagenwerth will zu den Deutschen Jugendmeisterschaften

Neele Schuten ist die einzige TVerin, die Chancen hatte, an den nationalen Titelkämpfen teilzunehmen. In der am vergangenen Sonntag erstmals veröffentlichten Qualifikations-Rangliste für die Corona-DM liegt sie mit ihren in der vergangenen Freiluftsaison gelaufenen besten Zeiten über 100 Meter Hürden (13,32 Sek.) auf dem fünften und über 200 Meter (24,02 Sek.) auf dem 22. Platz. „Wir müssen einen Haken dranmachen“, so Preute achselzuckend.

Heiner Preute ist Leiter und Trainer der Leichtathletikabteilung im TV Gladbeck.
Heiner Preute ist Leiter und Trainer der Leichtathletikabteilung im TV Gladbeck. © FUNKE Foto Services | Joachim Kleine-Büning

Für Anna Schlagenwerth gilt das nicht. Die Deutsche U18-Meisterin über 400 Meter Hürden des Jahres 2019 möchte nämlich an den Deutschen Jugendmeisterschaften teilnehmen. „Das ist der Plan“, sagt Heiner Preute, der davon ausgeht, dass in Kürze veröffentlicht wird, wann und wo diese Titelkämpfe ausgetragen werden sollen. Im Gespräch ist offenbar das Wochenende 4./5. September, steigen soll die DM demnach in Heilbronn und nicht, wie ursprünglich geplant, in Ulm.

Schlagenwerth belegt in Hannover über 400 Meter Hürden den zweiten Platz

Anna Schlagenwerth absolvierte jetzt zur Formüberprüfung den ersten Wettkampf in dieser Freiluftsaison. Dazu fuhr sie mit ihrem Trainer zu dem DM-Qualimeeting nach Hannover. Der war mit der Leistung seines Schützlings - die Gladbeckerin erreichte in 62,50 Sekunden hinter Anne Gebauer (VfL Eintracht Hannover, 61,90 Sek.) als Zweitplatzierte das Ziel - durchaus einverstanden: „Ich bin mit Annas Leistung ganz zufrieden. Klar ist, dass es schneller immer sein darf.“ Zu passiv sei Schlagenwerth vorne gelaufen, daher habe sie bis zur fünften Hürde an Schwung verloren.

Das Sportfest in der niedersächsischen Landeshauptstadt war laut dem TVG-Trainer mit guten Feldern besetzt, Zuschauer waren nicht zugelassen. Wie war die Atmosphäre im weiten Rund? „Wie an einem gut besuchten Trainingstag im Stadion“, so Heiner Preute lachend.