Gladbeck. Schwarz-Blau Gladbeck sammelte am Rande des Tests gegen Grafenwald Geld für die Beirut-Opfer. Ein Spieler aus der Ersten ergriff die Initiative.
„Da ist schon ordentlich ‘was zusammenkommen.“ Wolfgang „Tuddy“ Ruhrländer, der am Sonntag am Eingang zum Platz an der Roßheidestraße darüber wachte, dass sich die Zuschauer in die „Coronaliste“ eintragen, schüttelte einmal kurz die von seinem Verein Schwarz-Blau Gladbeck aufgestellte Box und ließ das Kleingeld klimpern. Aber auch Scheine fanden den Weg in die Kiste. Das Geld wird den Opfern der Explosionskatastrophe von Beirut gespendet.
Im Klub Schwarz-Blau Gladbeck ziehen alle mit
Die Idee zu dieser Aktion kam aus der ersten Mannschaft - oder genauer: von Spieler Marcel Ofiera: „Sollen wir da nicht etwas machen?“ Sein Teamkollege Azedin Simmou, der zudem Vorsitzender und Trainer der Boxfreunde Gladbeck ist, griff sie gerne auf. Schließlich ist er libanesischer Abstammung und hat Verwandte, die in Beirut leben und deren Haus wie viele in der 2,3-Millionen-Metropole völlig demoliert worden ist.
„Dieser Zuspruch tut gut“, sagt Simmou, „und es tut gut, weil alle hier mitmachen.“ Und im Klub haben alle mitgezogen. Die Mannschaften plünderten ihre Teamkassen und die Vorstandsmitglieder ließen sich auch nicht lumpen.
Klubchef Pappert gibt sofort Grünes Licht für die Spendenaktion
„Das passiert alles auf freiwilliger Basis“, betont im Gespräch mit der WAZ Andreas Pappert, der Vorsitzende von Schwarz-Blau. Als die Erste ihm von ihrer Idee in Kenntnis setzte, gab der Klubchef sofort Grünes Licht. „Ist doch toll, wenn so etwas aus der Mannschaft kommt“, so Pappert.
Er wird so schnell wie möglich Kassensturz machen und dann mit Azedin Simmou beraten, welcher Hilfsorganisation das Geld gespendet wird. „Wir wollen unbedingt sicher stellen“, betont Andreas Pappert, „dass es auch wirklich da ankommt, wo es gebraucht wird.“
Auch die Boxfreunde Gladbeck werden Geld spenden
An der Aktion wird sich übrigens auch Simmous anderer Verein, also die Boxfreunde Gladbeck, beteiligen. „Wir werden auch etwas spenden“, so der fußballspielende Boxtrainer, der genau weiß, wie nötig die Menschen in Beirut jetzt Unterstützung gebrauchen können. Er steht mit seinen in der libanesischen Hauptstadt lebenden Verwandten in Kontakt - wenn er sie denn mal erreicht. „Die“, sagt Azedin Simmou, „packen jetzt alle mit an.“
Fußball gespielt wurde am gestrigen Sonntag an der Roßheidestraße auch. Schwarz-Blau Gladbeck und der VfL Grafenwald trennten sich 3:3 (0:1). Die Gastgeber hatten zwischenzeitlich schon wie der Sieger ausgesehen. Schwarz-Blau lag nämlich bis zur 86. Minute mit 3:1 in Führung (Tore: Marcel Ofiera, Ramadan Khodr, Christopher Jungnickel), ehe der Gast aus Grafenwald per Doppelschlag in der 86. und 88. Minute noch zwei Treffer erzielte und zum 3:3 ausglich.
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