Gladbeck. Henrico van der Velden spielt für Schwarz-Blau Gladbeck Fußball. Jetzt hat er womöglich ein Menschenleben gerettet - als Stammzellspender.
Henrico van der Velden spielt für Schwarz-Blau Gladbeck in der Kreisliga B Fußball. Eigentlich war der Abwehrmann froh, dass nach der Corona-Zwangspause der Trainings- und Testspielbetrieb in Brauck wieder läuft. Doch aktuell steht er Trainer Mike Theis nicht zur Verfügung - aus einem sehr guten Grund.
Henrico van der Velden fühlt sich noch schlapp
In der vergangenen Woche leistete Henrico van der Velden nämlich eine Stammzellenspende in einem Krankenhaus in Köln. Damit hat er womöglich ein Menschenleben gerettet. Aktuell geht es dem Gladbecker noch nicht wieder gut, er fühlt sich schlapp.
Es ist knapp zwei Jahre her, als sich van der Velden und seine Schwester auf der Homepage der deutschen Knochenmarkspenderdatei (DKMS) ein Registrierungsset bestellten. „Das war ganz einfach“, berichtet van der Velden. Er sagt: „Man gibt eine Speichelprobe ab, schickt das Set dann wieder zurück und schon ist man registriert. Mit etwas Glück meldet sich die DKMS und man kann helfen.“
Zur Vorbesprechung fährt Henrico van der Velden nach Köln
Der Grund, warum sich der Kicker von Schwarz-Blau Gladbeck registrieren ließ, ist ein trauriger. Seine Mutter verstarb nämlich kurz vorher. Van der Velden erklärt im Gespräch mit der WAZ: „Meine Mutter wollte sich dort immer registrieren lassen und als sie dann verstarb, haben meine Schwester und ich das gemacht.“ Und er hatte mit seiner Registrierung gehofft, irgendwann einmal tatsächlich helfen zu können.
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Vor zwei Monaten bekam der Schwarz-Blaue schließlich einen Brief nach Hause, dass er als potenzieller Spender in Frage komme. Daraufhin musste Henrico van der Velden zu seinem Hausarzt zur Blutabnahme. Diese Probe wurde noch einmal geprüft. Van der Velden: „Da hat alles gepasst, weshalb ich zwei Wochen vor der eigentlichen Spende zu einer weiteren Untersuchung nach Köln musste, um den weiteren Verlauf zu besprechen.“
Der Gladbecker betont: „Das war es wert“
In den fünf Tagen vor der eigentlichen Stammzellspende musste er sich täglich viermal täglich ein Medikament spritzen. Es steigert die Anzahl der Stammzellen im Blut, die dann über ein spezielles Verfahren direkt aus dem Blut gewonnen werden. „Das war schon hart. Ich bekam hohes Fieber und mir war ständig übel“, so der Gladbecker, der abermals betont: „Das war es aber wert.“
Am Mittwoch vor einer Woche reiste er schließlich erneut nach Köln, um seine Spende zu leisten. „Ich saß knapp fünf Stunden auf einem Stuhl und hatte Nadeln in den Armen, wodurch die Stammzellen dann fließen“, erklärt er. In fünf Stunden wurden ihm 4 Millionen Stammzellen entnommen: „Das war es dann auch schon.“
Henrico van der Velden hat jetzt nur noch einen Wunsch
Wem er geholfen hat, das kann er jedoch noch nicht sagen. Dazu bekommt er in drei Monaten Bescheid. Henrico van der Velden betont: „Natürlich will ich wissen, wem ich geholfen habe und werde, sobald es erlaubt ist, den Kontakt zu dieser Person suchen. Ich wünsche mir nichts sehnlicher, als dass diese Person wieder vollständig gesund wird.“