Gladbeck. Der Gladbecker Box-Europameister Salahadin Simmou will bald in den Ring zurückkehren. Die WAZ verrät die Pläne des 23-jährigen Profisportlers.

Am 16. Februar sicherte sich der Gladbecker Profiboxer Salahadin Simmou in Rentfort-Nord vor mehr als 500 Fans den Europameisterschaftstitel nach Version der WBU. Dann kam das Coronavirus nach Deutschland und in dessen Folge der Lockdown. Inzwischen hat der 23-Jährige das Training aber wieder aufgenommen. Die WAZ verrät, welche Pläne das Aushängeschild der Boxfreunde Gladbeck verfolgt und wann der nächste Kampf steigen soll.

Die Boxfreunde Gladbeck haben als Kampftermin den September im Blick

Er hoffe, schreibt Salahadin Simmou auf seiner Facebookseite, dass man das Thema Covid19 sehr bald verabschieden und wieder in einen normalen Alltag zurückkehren könne. „Trotz der Einschränkungen gehe ich so langsam auf meine Vorbereitung zu“, so der Faustfechter.

Der Gladbecker Box-Champion Salahadin Simmou (Mitte) mit seinen Trainern Marcel Lowitsch (links) und Azedin Simmou.
Der Gladbecker Box-Champion Salahadin Simmou (Mitte) mit seinen Trainern Marcel Lowitsch (links) und Azedin Simmou. © FUNKE Foto Services | Oliver Mengedoht

Was bedeutet, dass er sich bald wieder einem Gegner stellen will. Einen genauen Termin für seinen nächsten Kampf gibt es derzeit aber noch nicht. Allzu lange dürfte es jedoch nicht mehr dauern, bis Salahadin Simmou, der in seiner bisherigen Karriere neun Profikämpfe bestritten hat und alle neun zu seinen Gunsten entscheiden konnte, wieder in den Ring zurückkehren wird. „Wir haben den September im Blick“, sagt Azedin Simmou, Vorsitzender der Boxfreunde Gladbeck, Trainer und Onkel des Champions.

Fest steht: Salahadin Simmous nächster Kampf steigt nicht in Gladbeck

Dabei geht es aber nicht um die Verteidigung des gegen den Georgier Zaza Amiridze errungenen Europameisterschaftstitels. „Damit wird es in diesem Jahr wohl nichts mehr werden“, mutmaßt der Coach im Gespräch mit der WAZ.

Fest steht dagegen bereits, dass der für September anvisierte nächste Profi-Kampf von Salahadin Simmou nicht in Gladbeck stattfinden wird. Für die vielen Anhänger, die der amtierende Europameister in seiner Heimatstadt hat, ist das sicherlich eine schlechte Nachricht. Für die Boxfreunde sei es schlicht und ergreifend ein zu großer Aufwand, vor Ort unter Corona-Bedingungen einen Profikampf zu organisieren, betont Azedin Simmou. Und weiter: „Das lohnt sich für uns nicht.“ Man werde daher außerhalb Gladbecks boxen.

„Zu kurzfristig“: Boxfreunde Gladbeck schlagen lukratives Kampfangebot aus

Ein durchaus lukratives Angebot für einen Fight lag Salahadinn Simmou laut dem Vereinschef übrigens bereits vor: „Sala hätte einen Kampf bestreiten können, der live übers Internet übertragen werden sollte.“ Diese Offerte sei ihnen aber zu kurzfristig unterbreitet worden. Dazu Azedin Simmou: „Klar, wir hätten uns mal wieder beweisen können. Aber wir treten nur an, wenn wir 100-prozentig vorbereitet sind. Deshalb haben wir das Angebot nicht angenommen.“

Zum Schuss noch zu einem anderen, nicht minder wichtigen Thema: Wie sind eigentlich die Boxfreunde Gladbeck bis jetzt durch die Coronakrise gekommen? Auch sie mussten schließlich den Trainingsbetrieb in ihren Räumlichkeiten an der Haldenstraße in Rentfort wochenlang einstellen.„Zuletzt durften wir mit Einschränkungen wieder trainieren“, berichtet Azedin Simmou. Und er berichtet von einer großen Unterstützung, die der Verein durch seine Mitglieder erfahren habe in den vergangenen zwei, drei schweren Monaten.

Boxfreunde Gladbeck erhalten in der Coronakrise Unterstützung von den Mitgliedern

„Unsere Mitglieder“, so der Chef der Boxfreunde, „hätten ja sagen können, dass sie keine Beiträge mehr zahlen, weil sie bei uns nicht trainieren konnten. Das ist aber nicht geschehen. Und deshalb konnten wir uns durchkämpfen. Anderenfalls hätte unserem Gym und unserem Verein möglicherweise das Aus gedroht. Ungeachtet dessen betont auch er: „Ich hoffe, dass nach den Ferien noch mehr Normalität einkehrt.“

Auf das irgendwann auch wieder Profiboxkämpfe ausgetragen werden können, vielleicht sogar in einer pickepackevollen Halle wie noch am 16. Februar in Rentfort-Nord.