Gladbeck. Stabhochspringerin Anne Berger (VfL Gladbeck) startet in die Freiluftsaison. Bei einem Meeting bekommt sie es mit der deutschen Elite zu tun.
Einen enormen Aufwand betreiben Stabhochspringerin Anne Berger und Trainer Christian Bludau (VfL Gladbeck), um den ersten Wettkampf der Freiluftsaison zu absolvieren. Am Samstag, 4. Juli, geht’s zum renommierten Jump & Fly nach Hechingen/Baden-Württemberg. „Das sind immerhin fünf Stunden Anfahrt“, so Bludau.
Deutsche Vizemeisterin führt das Feld in Hechingen an
Die nehmen Anne Berger und ihr Coach aber gerne in Kauf, schließlich gehen bei dem Meeting der LG Steinlach Zollern einige Stabhochspringerinnen aus der nationalen Elite an den Start. Angeführt wird das Feld der Teilnehmerinnen von Stefanie Dauber (SSV Ulm), der deutschen Vizemeisterin des vergangenen Jahres. Des Weiteren ist Laura Weyrowitz (LT DSHS Köln) dabei, die Drittplatzierte der Deutschen Hallenmeisterschaften des vergangenen Jahres, oder auch Luzia Herzig (TV Engen), ihres Zeichens Deutsche Juniorenvizemeisterin 2019.
„Das sehr gute Feld ist ein Grund, warum wir die weite Reise auf uns nehmen“, sagt Christian Bludau. Anne Berger sei ein Wettkampftyp, sie könne sich über starke Konkurrenz zusätzlich motivieren. Ein weiterer Grund, um nach Ba-Wü zu düsen ist laut dem VfL-Trainer Bergers aktuell gute Form: „Anne hat kürzlich im Training locker 3,90 Meter übersprungen.“ Zur Erinnerung: Die Bestleistung der Medizinstudentin liegt bei 4,11 Meter.
Trainer des VfL Gladbeck hofft, dass eine Vier vorne steht
Was darf man von Anne Berger in Hechingen erwarten? Bludau: „Ich würde schon gerne mit einer Vier vorne nach Hause fahren.“ Ob’s auf Anhieb klappt - Berger hat wegen der Corona-Krise ja lange Zeit keinen Wettkampf mehr bestritten - oder nicht, werde sich zeigen. Klar ist: Bereits eine Woche später, am 11. Juli, geht die Gladbeckerin erneut an den Start - in Dortmund. „Dort“, so ihr Trainer, „wird Anne als Leistungstest auch an den 100 Metern teilnehmen.“
Insgeheim hoffen Berger und Bludau darauf, ein Ticket für die Deutschen Meisterschaften in Braunschweig zu ergattern. Bludau: „Sollte Anne bis dahin die Quali-Höhe von 4,20 Meter springen, hat sie bestimmt Chancen, obwohl ja im Gespräch ist, dass die Bundestrainer die Athleten für die DM nominieren sollen.“
Christian Bludau wollte ein kleines Meeting in Gladbeck organisieren
Weil inzwischen kleinere Meetings wie das in Hechingen oder auch das in Dortmund wieder erlaubt sind, ist auch Christian Bludaus Ärger über den Landesverband inzwischen verraucht. Er hatte nämlich am 21. Juni in Gladbeck ein Stabhochsprung-Meeting organisieren wollen und sich dazu sogar mit der Staatskanzlei in Düsseldorf in Kontakt gesetzt. „Die hat meine Fragen tatsächlich beantwortet“, so der VfLer. Dass die von ihm geplante Veranstaltung nicht über die Bühne gehen konnte, habe am Fußball- und Leichtathletikverband Westfalen gelegen. „Der hat das Meeting nicht genehmigt“, so Bludau.