Gladbeck/Gelsenkirchen. Wer sind in der neuen Handballsaison die Gegner des VfL Gladbeck? Gut möglich, dass die Topteams Loxten und Bielefeld nicht mehr dazugehören.

Der VfL Gladbeck und der FC Schalke 04 blicken mit Spannung auf die Konkurrenz der neuen Handballsaison. Aktuell werden zur Oberliga Westfalen 16 Mannschaften gehören, weil nach den Corona-Beschlüssen des Deutschen Handballbundes und des Handballverbandes Westfalen keine Teams aus der 3. Liga beziehungsweise Oberliga absteigen werden.

Zur neuen Saison gibt es insgesamt 72 Drittligisten

Das bedeutet, dass bis auf Aufsteiger ASV Hamm-Westfalen II, dessen Sportwart Curry Reichenberger jetzt bestätigt hat, dass die Mannschaft 2020/21 in der 3. Liga antreten wird, alle anderen 13 Mannschaften in der Oberliga bleiben dürfen. Und dazu kommen aus den Verbandsligen die Meister TSG Harsewinkel und TuS Bommern sowie mit einer Wildcard aus der Staffel 2 der VfL Eintracht Hagen II. „Wir werden dies im Verein noch einmal besprechen, allerdings sehe ich nur positive Aspekte“, sagt dessen Trainer Pavel Prokopec.

Sven Deffte, Trainer des VfL Gladbeck, kann ganz entspannt abwarten, wer am Ende in der neuen Saison in der Oberliga Westfalen antreten wird.
Sven Deffte, Trainer des VfL Gladbeck, kann ganz entspannt abwarten, wer am Ende in der neuen Saison in der Oberliga Westfalen antreten wird. © FUNKE Foto Services | Oliver Mengedoht

Nun gibt es allerdings ein Aber. Nach DHB-Beschluss ist nämlich klar, dass aus 64 zur neuen Saison 72 Drittligisten in vier Staffeln werden. Eigentlich befänden sich abzüglich der vier Zweitliga-Aufsteiger und der zurückgezogenen Mannschaften der HC Rhein Vikings und der SG Nußloch sowie zuzüglich der elf Oberliga-Meister sowie des Tabellenzweiten aus Baden-Württemberg 70 Teams im Topf. So gäbe es zwei freie Plätze, von denen einen jedoch mit großer Wahrscheinlichkeit noch die HSG Krefeld erhalten wird, nachdem sie ihren Lizenzantrag für die 2. Bundesliga zu spät gestellt hat.

Sportfreunde Loxten und die TSG A-H Bielefeld dürfen sich Chancen ausrechnen

Ein Platz bliebe also für einen weiteren Oberligisten frei, sofern alle anderen Berechtigten nach der Corona-Krise antreten können und auch werden. „Ich denke, dass alle zunächst melden werden“, sagt Heiko Holtmann, der Trainer des Drittligisten TuS Spenge. „Für einige wäre es vielleicht klug, in die Oberliga zu gehen. Die 3. Liga mit dem vermehrten Abstieg wird in der nächsten Saison ein Haifischbecken.“

Je mehr Drittligisten sich gegen ei­ne Teilnahme entschieden, desto größer würden wohl die Chancen für die Sportfreunde Loxten und die TSG A-H Bielefeld, die die Oberliga Westfalen auf den Plätzen zwei und drei abgeschlossen haben und nach der Quotientenregel (172,2 beziehungsweise 166,7) im bundesweiten Vergleich ausgezeichnet dastehen. Nur der HSV Insel Usedom aus der Oberliga Ostsee-Spree ist besser (181,8). Zum Vergleich: Der VfL Gladbeck auf Rang vier der Oberliga Westfalen hat einen Quotienten von 131,6.

Vereine müssen sich bis zum 15. Mai erklären

„Wie die freien Plätze aufgefüllt werden, muss der DHB-Vorstand auf Vorschlag der Spielkommission entscheiden“, sagt Andreas Tiemann, der Vizepräsident des HV Westfalen. Die Quotientenregel nicht zu nutzen, fände er inkonsequent. Bis zum 15. Mai müssen sich die Vereine erklären.