Gelsenkirchen/Gladbeck. Der VfL Gladbeck II hat im Handball-Kreispokal die vierte Runde erreicht. Dabei hütete in Beckhausen 44 Minuten lang ein Kreisläufer das VfL-Tor.

Es war nicht so, dass er sich hätte aufregen müssen. Aber wer ins Gesicht von Martin Blißenbach schaute, der sah, dass sich der Trainer der Landesliga-Handballer des VfL Gladbeck II an seiner einstigen Wirkungsstätte etwas mehr gewünscht hätte. „Es gibt immer zwei Sichtweisen“, sagte er nach dem 34:24 (17:12)-Sieg im Kreispokal-Achtelfinale beim drei Klassen tiefer spielenden TB Beckhausen. „Wir haben das Spiel gewonnen, das ist okay. Aber die Art und Weise, wie wir uns präsentiert haben, war nicht zufriedenstellend.“

Das Problem der VfL-Zweiten, die in dieser Besetzung voraussichtlich nie wieder zusammenspielen wird, war vor allem der Schlendrian. „Wir haben nicht die richtige Einstellung gefunden“, meinte Martin Blißenbach, dessen Spieler teilweise so schlecht warfen, dass der Ball nicht einmal die Nähe des Beckhausener Tores spüren durfte und in der Sporthalle der Gesamtschule Berger Feld auf sehr interessante Sightseeing-Touren geschickt wurde. „Zwischendurch haben wir gezeigt, es geht doch“, sagte der Coach. „Aber direkt danach war es schon wieder das Gegenteil, dass wir im Kopf nicht da sind.“

Philipp Korona, Torwart des VfL Gladbeck, bekommt einen Ball ins Gesicht

Martin Blißenbach, Trainer des VfL Gladbeck II, war mit der Vorstellung seiner Mannschaft im Kreispokalspiel beim TB Beckhausen nicht zufrieden.
Martin Blißenbach, Trainer des VfL Gladbeck II, war mit der Vorstellung seiner Mannschaft im Kreispokalspiel beim TB Beckhausen nicht zufrieden. © FUNKE Foto Services | Oliver Mengedoht

Ziemlich genau nach einer Viertelstunde nahm Blißenbach eine Auszeit und tauschte alle sechs Feldspieler aus. Seinen Torwart wollte er eigentlich nicht wechseln, aber nur kurze Zeit später musste Philipp Korona passen. Der Grund: Der Gladbecker Schlussmann hatte den Ball nach einem Wurf von Beckhausens Linksaußen Mirko Gdanietz ins Gesicht bekommen. Volle Pulle. Der 28-Jährige klagte anschließend über Kopfschmerzen, so dass Kreisläufer Maurice Klever von der 16. bis zur letzten Minute zwischen den VfL-Pfosten stand und sogar den einen oder anderen Ball entschärfte.

Ihr Fünf-Tore-Polster, das sie nach 15 Minuten hatte, brachte die VfL-Zweite auch in die Halbzeit. Als der Turnerbund, der Tabellenelfte der 1. Kreisklasse, dann aber auf drei Treffer herangekommen war (18:21, 20:23), hätte es glatt noch einmal spannend werden können. Doch mit vielen leichten Toren und einem 7:0-Lauf machten die Gladbecker, die in der Schlussviertelstunde 5:1 statt 6:0 deckten, schließlich alles klar – 30:20. „Haken dran“, sagte Trainer Martin Blißenbach. „Wir sind eine Runde weiter.“ Im Viertelfinale.

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In der Liga wartet nun das Heimspiel gegen SuS Oberaden II (So., 12. Januar, 16 Uhr, Riesener-Halle). Da werden die Rot-Weißen sich fraglos deutlich steigern müssen, um zu punkten.

Die Aufstellung und Torschützen des VfL Gladbeck II

VfL Gladbeck II: Korona (1.-16.), Klever (16.-60.) – Rauschel (5/1), Möllensiep (1), Diergardt (3), Dommann (10/5), Schmiemann (4/1), L. Kalhöfer (2), Röttinger (1), Tosson (1), El Aidi, N. Kalhöfer (5), Scheffczyk, Scherz (2).