Gladbeck. Die Gladbecker Hallenfußball-Stadtmeisterschaften stehen an. Wir sprachen mit Fachschaftsleiter Knittel u. a. über ein Alkoholverbot gesprochen.
Gladbecks Fußballer ermitteln einmal mehr ihren Hallenstadtmeister. Vor den prestigeträchtigen Titelkämpfen, die am Samstag und Sonntag, 11./12. Januar, in Rentfort-Nord über die Bühne gehen, sprach die WAZ mit Fußball-Fachschaftsleiter Andreas Knittel über ein Alkoholverbot bei der Stadtmeisterschaft, das neue Format und die Favoriten.
In Hattingen gab’s in diesem Jahr bei der Hallenstadtmeisterschaft kein Bier. Ist das auch in Gladbeck vorstellbar? Eine Diskussion zu diesem Thema gab es ja mal bei einer Sitzung der Fachschaft Fußball.
Knittel: Ein generelles Alkoholverbot ist in Zukunft denkbar. Hierzu müsste aber die Mehrheit der Vereine zustimmen. Es gibt weiterhin das bekannte Motto: Eine Bratwurst und ein Bier gehören zum Fußball dazu. So lange der Alkoholkonsum in Grenzen gehalten werden kann, sehe ich ein generelles Alkoholverbot für nicht erforderlich an. Es ist auch nicht wirklich sinnvoll, da auch außerhalb der Halle und vorher zu Hause getrunken werden kann. Das können wir gar nicht unterbinden und eine Alkoholkontrolle vor dem Eintritt in der Halle ist schwierig umzusetzen. Ich sehe auch die Vereine, die Fachschaft und unseren Sicherheitsdienst in der Pflicht, Zuschauer aus der Halle zu verweisen, die einfach eine Flasche Bier zu viel getrunken haben. Wer auffällt und sich nicht ordentlich benimmt, hat bei uns in der Halle nichts zu suchen.
Gemeinsame Titelkämpfe sind in Gladbeck laut Knittel gut angekommen
Zum Turnier am Wochenende: Die Stadtmeisterschaft geht in einem neuen Format über die Bühne. Gespielt wird nur an zwei Tagen, alle Seniorenmannschaften tragen ein Turnier aus. Was verspricht sich die Fachschaft Fußball davon?
Da wir bereits im letzten Jahr die Hallenstadtmeisterschaften mit allen Seniorenmannschaften ausgetragen und wir eine sehr positive Resonanz von den Vereinen und auch Zuschauern erhalten haben, wollten wir das auch in 2020 wieder gemeinsam angehen. Es gibt einige Reservemannschaften, die höherklassig spielen oder vielleicht auch spielstärker sind als Erstmannschaften. Obwohl die Vereine in Gladbeck weniger werden, sieben haben wir noch, verzeichnen wir doch eine Zunahme an Mannschaften. Wann gab es früher schon mal dritte oder vierte Mannschaften in den Vereinen?
Warum wird nur an zwei Tagen gekickt?
Wir hatten uns hinsichtlich der Terminsituation vorab mit dem Ausrichter der Vorrunde, Schwarz Blau Gladbeck, abgestimmt. Es ist immer schwierig, genügend helfendes Personal für ein solches Event zu bekommen, aus diesem Grund haben wir uns gemeinsam für den Samstag als einzigen Vorrundentag entschieden. Da einige Mannschaften in 2020 nicht dabei sind, gab es der Spielplan auch her. Dadurch haben wir ein volles Programm am Samstag und alle Teams sind gleichzeitig in der Halle. Es wird genügend Zeit geben, sich untereinander näher kennenzulernen. Gerade das soll so ein Event wie die Hallenstadtmeisterschaft ja auch mitbringen.
Knittel spricht sich für Fortführung der Gladbecker Titelkämpfe aus
Klar dürfte sein, dass an zwei Tagen weniger Zuschauer kommen als an drei, oder?
Ja, das ist natürlich eine logische Konsequenz, da uns der komplette Abend am Freitag fehlen wird. Da die Zuschauerzahlen in der Halle auch begrenzt sind, könnte es eventuell am Samstag sogar eng werden. Aber warten wir mal ab, meistens ist es ein Kommen und ein Gehen, so dass am Samstag insgesamt mehr Fans kommen dürften als die Halle eigentlich Zuschauer fasst. Das sind in Rentfort-Nord ca. 500 Zuschauer.
In Gelsenkirchen fanden erstmalsKreismeisterschaften in der Hallestatt. Die Preußen und Schwarz-Blau waren dabei. Ist es denkbar, dass die Gladbecker Titelkämpfe in diese Kreismeisterschaften aufgehen?
Generell sehe ich in der Zukunft eine enge Zusammenarbeit mit dem Kreis 12. Aber so lange wir in Gladbeck genügend Mannschaften haben, sehe ich unsere Stadtmeisterschaften weiterhin als sehr wichtige Zusammenkunft der Vereine und Teams. Das sollten wir auch so beibehalten. Mit der Zusammenlegung aller Seniorenmannschaften haben wir ein gutes Mittel gefunden, dass ganze Turnier für alle, Fußballer und Fans, spannender und auch interessanter zu machen. Der Hallenstadtmeister sollte also weiterhin ein wichtiger Titel in Gladbeck sein. Ich kann mir aber sehr gut vorstellen, dass z. B. die besten vier Mannschaften in Gladbeck an einer finalen Kreismeisterschaft teilnehmen könnten. Dazu müsste man sicher mit dem Kreis die Termine frühzeitig abstimmen. Da wir kurze Wege zum Kreis haben, sollte das aber kein Problem darstellen.
Leiter der Fachschaft Fußball tippt auf SG Preußen Gladbeck als Stadtmeister 2020
Zuletzt sind die Titelkämpfe in der Halle und auch auf dem Feld sportlich fair verlaufen. Was stimmt die Fachschaft Fußball zuversichtlich, dass es auch am Wochenende friedlich auf dem Parkett wie auf den Rängen bleibt?
Wir werden am Mittwoch (7. Januar, d. Red.) beim Trainer- und Betreuertreffen wieder eindringlich darauf hinweisen, dass Ausschreitungen zum Fußball nicht dazu gehören. In 2019 sind beide Stadtmeisterschaften sehr fair verlaufen, auch wenn es in 2019 in der Halle ab und zu heiß herging. Das wird in 2020 auch wieder kommen und für uns ist es wichtig, dass alles im Rahmen bleibt. Eine gesunde Rivalität gehört zum Fußball dazu. Aber Ausschreitungen und Gewalt haben hier einfach nichts zu suchen. Das werden wir den Trainern und Betreuern nochmals klar herüberbringen, damit sie auf die Spieler bereits im Vorfeld einwirken können. Wir spielen nicht um die Weltmeisterschaft!
Die Klassikerfrage zum Schluss: Wer wird Hallenstadtmeister? Wieder der SV Zweckel?
Ja, das ist wie in jedem Jahr eine sehr schwere Frage. Die Erstmannschaften des BV Rentfort, SV Zweckel und SG Preußen Gladbeck sind sicher wieder hoher Favorit. Aber man sagt ja immer, in der Halle ist alles möglich. Warum nicht mal eine Reservemannschaft in 2020? Aber um die Frage zu beantworten, tippe ich als Stadtmeister 2020 auf SG Preußen Gladbeck. Eine tolle Hallenmannschaft und, wer das Endspiel noch von 2019 vor Augen hat, wäre es auch verdient.