Gelsenkirchen. YEG Hassel hat die Hallenfußball-Kreismeisterschaften gewonnen. Gladbecker Teams waren nicht mehr dabei. Ein A-Ligist überraschte in Schalke.

Ohne Gladbecker Mannschaften ging die Endrunde der Hallenfußball-Kreismeisterschaft in Schalke über die Bühne. Den Titel sicherte sich Favorit YEG Hassel. Bemerkenswert: der zweite Endspielteilnehmer kickt in der Kreisliga A2 um Punkte.

Grund zum Jubeln hatten die Fußballer von YEG Hassel in dieser Saison bislang selten, genauer gesagt erst zweimal: So viele Siege hat das Schlusslicht in der Westfalenliga bislang zustande gebracht. Umso mehr genossen es die Hasseler, als am Sonntagabend im Finale der Hallenkreismeisterschaft die Schlusssirene ertönte. Der 3:0-Sieg über den A-Ligisten SV Hessler 06 und die damit verbundene Titelverteidigung sorgte für eine kollektive Erleichterung, die in unzählige „Jaaaa“-Rufe der YEG-Spieler mündete.

YEG Hassel sichert sich souverän den Gruppensieg

Als bester Spieler der Hallenkreismeisterschaft wurde Mesut Özkaya (Mitte) ausgezeichnet. Der Akteur von YEG Hassel war einst für die DJK Germania Gladbeck am Ball.
Als bester Spieler der Hallenkreismeisterschaft wurde Mesut Özkaya (Mitte) ausgezeichnet. Der Akteur von YEG Hassel war einst für die DJK Germania Gladbeck am Ball. © FUNKE Foto Services | Frank Oppitz

Mit einem neuerlichen Hallen-Triumph hatten die Hasseler, die im Sportzentrum Schürenkamp von ihrem sportlichen Leiter Sener Bükrü gecoacht wurden, da der neue Trainer Ahmet Inal erst am Dienstag dazustößt, allerdings nicht gerechnet. „Wir hatten nicht geplant, dass wir den Pokal holen. Wir wollten einfach zeigen, was wir können. Ich habe den Jungs daher auch keinen Druck gemacht“, sagte Sener Bükrü.

Eine Herangehensweise, die sich auszahlte: Von Verunsicherung war bei den Hasselern nämlich nichts zu spüren. Zwar galten sie als klassenhöchster Klub schon vorher als großer Favorit, diese Rolle nahmen sie aber auch an und sicherten sich in der Gruppe B durch Siege über den späteren Endspielgegner Hessler (5:3), Vorjahresfinalist Westfalia 04 (5:4), die später zurückgezogene Spvgg Erle 19 (4:3, gewertet 2:0) und die DJK Blau-Weiß (5:2) mit der Maximalausbeute von zwölf Punkten souverän den Gruppensieg.

SV Horst 08 und SSV Buer scheiden früh aus

Dass der Favorit aber nicht immer auch wie ein solcher spielt, zeigte sich derweil in Gruppe A. Hier schieden die Landesligisten SV Horst 08 und SSV Buer schon in der Vorrunde aus, wobei Letztere wegen Personalsorgen von Spielern der zweiten und dritten Mannschaft unterstützt wurde und vor Schlusslicht BV Horst-Süd landete. Stattdessen kamen deren Ligakonkurrent Viktoria Resse als Spitzenreiter und Bezirksliga-Primus Erler SV 08 weiter.

Das schaffte auch A-Ligist SV Hessler 06, und zwar auf kuriose Weise: Die Truppe von Trainer Holger Siska brauchte im letzten Spiel gegen Ligakonkurrent Blau-Weiß einen Sieg mit sechs Toren Unterschied, um den punktgleichen Vorjahreszweiten Westfalia 04 noch abzufangen. Und die Null-Sechser lieferten, waren nach dem 8:2-Sieg aber punkt- und torgleich mit der Westfalia. Ein Neunmeterschießen musste über das Weiterkommen entscheiden. Hier wurde Hesslers Keeper Tim Franke mit drei gehaltenen Neunmetern zum Held.

SV Hessler 06 bezwingt im Halbfinale Viktoria Resse

Doch jener hatte noch nicht genug. Als es auch im Halbfinale gegen Viktoria Resse beim Stande von 2:2 ins Neunmeterduell ging, brachte er seine Farben mit einer weiteren Parade ins Finale. In dem sollte YEG, das zuvor dem Erler SV 08 beim 4:1-Halbfinalsieg keine Chance gelassen hatte, der Erfolgsgeschichte des Außenseiters aber ein jähes Ende bereiten. Alper Özgen, Enes Demircan und Faruk Gülgün trafen in einem einseitigen Finale.

„Jeder konnte sehen, dass die Jungs diesen Pokal unbedingt mit nach Hause holen wollten. Die älteren Spieler haben die jungen super unterstützt“, lobte Sener Bükrü, der natürlich auch betonte, wie viel Mut dieser Erfolg nach der schwierigen Westfalenliga-Hinrunde mache. „Wir haben noch eine große Hürde vor uns. Das soll der Anfang für eine hoffentlich gute Rückrunde sein.“

An den erstmals ausgetragenen Hallenkreismeisterschaften nahmen in SG Preußen und SuS Schwarz-Blau Gladbeck auch zwei Gladbecker Mannschaften teil. Sie schieden aber bereits in der Vorrunde aus.