Gladbeck. In Amsterdam startet sie, Tokio hat sie im Kopf. Für Jessica Steiger, Schwimmerin des VfL Gladbeck, dreht sich ab sofort alles um Olympia 2020.
Für die meisten deutschen Spitzenschwimmer steht ein wichtiger Formtest an. Beim Swim Cup in Amsterdam (13. bis 15. Dezember) geht es erstmals wieder auf die Langbahn. Jessica Steiger wird in den Niederlanden auch an den Start gehen. Die Vorbereitung verlief für das 27-jährige Aushängeschild des VfL Gladbeck jedoch nicht optimal.
Vom 1. Januar bis zum 3. Mai können sich die Aktiven des Deutschen Schwimmverbands für die Olympischen Spiele qualifizieren. Jessica Steiger will in Tokio unbedingt dabei sein und nimmt dafür in Kauf, auch an den Weihnachtsfeiertagen und an Silvester zu trainieren. Dass sie in der vergangenen Woche drei Tage infolge einer Erkrankung pausieren musste, ist daher als kleiner Rückschlag zu werten. Steiger sieht das letztlich aber doch pragmatisch: „Besser jetzt als im Qualifikationszeitraum.“
Jessica Steiger hat ihr Programm für Amsterdam nicht reduziert
Ihr Programm für Amsterdam hat die Gladbeckerin - Erkrankung hin, fehlende Trainingseinheiten her - nicht reduziert. Sie wird sich am Freitag (13. Dezember) über 200m Freistil der starken Konkurrenz stellen, einen Tag später über 100m Brust und Freistil sowie am Schlusstag des Meetings noch über 50m Brust und Freistil. „Zuletzt“, verrät Jessica Steiger, „habe ich mich im Wasser schon wieder wohl gefühlt.“ 100-prozentig fit sei sie aber nicht.
In den nächsten Tagen, Wochen und Monaten wird sich bei der Topschwimmerin des VfL alles um Tokio 2020 drehen. Anfang Januar nimmt sie, auch um die Erkältungsgefahr zu reduzieren, an einem Trainingslager des hessischen Verbands auf Fuerteventura teil, Ende des Monats steht das traditionell top besetzte Euro-Meeting in Luxemburg auf dem Programm, die Deutschen Mannschaftsmeisterschaften, schließlich ein Höhentrainingslager in der spanischen Sierra Nevada und und und.
Jessica Steiger will sich Startplätze in den Olympiastaffeln sichern
Auf welche Strecken wird sich Jessica Steiger nun konzentrieren? Etwa auf ihre Paradedisziplin, den 200m Brust? „Da müsste ich Deutschen Rekord schwimmen“, gibt sie zu bedenken. Gefordert wird für das Olympiaticket nämlich eine Zeit von 2:24,90 Minuten. Die aktuelle nationale Bestzeit liegt bei 2:25,00 Minuten, aufgestellt hat sie vor zweieinhalb Jahren Jessica Steiger.
Die wird sich ungeachtet dessen darauf konzentrieren, sich Startplätze in den Olympiastaffeln des Deutschen Schwimmverbands zu sichern. Dazu muss sie in der jeweiligen Lage zu den nationalen Top vier gehören. Allerdings gehen anders als in der jüngeren Vergangenheit in die Berechnung der Zeiten nicht nur die Ergebnisse aus den Finals ein, sondern auch die aus den Vorläufen. Beide Zeiten werden jeweils addiert und dann der Mittelwert bestimmt.
Für die Olympia-Qualifikation muss Jessica Steiger das Training umstellen
Für Steiger bedeutet das: eine Umstellung des Trainings. „Morgens lasse ich es eigentlich etwas ruhiger angehen.“ Aber vor der WM im vergangenen Sommer habe sie das Training auch schon entsprechend verändert: „Das hat ja ganz gut geklappt.“