Gladbeck. Große Ehre für die Mädchenabteilung der Gladbecker Handballer: Torhüterin Aurora Kryeziu (15) darf zu einem DHB-Lehrgang. Ihr Trainer ist stolz.

Die Mädchenhandball-Abteilung des VfL Gladbeck ist seit einigen Jahren groß im Aufwind. Nach vielen sportlichen Erfolgen der Teams steht der VfL kurz vor seinem nächsten Meilenstein in diesem Bereich: Die Chancen stehen nicht schlecht, dass bald eine VfLerin das Nationaltrikot trägt.

B-Jugendtorhüterin Aurora Kryeziu wurde vom Deutschen Handballbund für den viertägigen Jugend-Lehrgang im Olympischen Trainingszentrum Kienbaum (östlich von Berlin) kommende Woche eingeladen. Verdient, findet ihr Trainer Christoph Günther, der schwärmt: „Egal, gegen wen wir spielen: Jeder gegnerische Trainer ist neidisch auf uns, weil wir sie im Tor haben“, berichtet Günther. „Sie ist sehr ehrgeizig und lernt immer weiter dazu.“

Bei der Westfalenauswahl auf sich aufmerksam gemacht

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Die 15-Jährige spielt seit Kindertagen Handball, vor rund 14 Monaten wurde sie erstmals ins Aufgebot der Westfalenauswahl berufen. Mit dieser spielte sie beim Sichtungsturnier Anfang November und machte offenbar positiv auf sich aufmerksam.

Kryeziu wird in Kienbaum die Möglichkeit bekommen, das Bundestrainerteam von sich zu überzeugen. „Ob sie dann tatsächlich auch für die Nationalmannschaft spielen darf, ist ja noch nicht klar“, meint Günther, „aber sie hat jetzt natürlich die Chance.“ 16 Spielerinnen wurden insgesamt berufen – das ist schon ein erlesener Kreis.

Viele der übrigen Spielerinnen kommen aus Bundesliga-Nachwuchsteams – HSG Blomberg/Lippe, Buxtehuder SV oder Bayer Leverkusen, in dieser Reihe steht jetzt auch der VfL Gladbeck.

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„Auch bei einem kleinen Verein kann man sich gut entwickeln“

Ein Zeichen, dass die Ausbildung beim VfL gut läuft. Christoph Günther meint: „Für uns ist das toll, aber ich will auch keine falschen Lorbeeren dafür. Sie ist einfach ein unglaubliches Talent und richtig begabt. Es zeigt aber, dass Spielerinnen sich auch bei einem kleinen Verein gut entwickeln können und nicht unbedingt direkt zum BVB oder zu einem anderen großen Verein wechseln müssen.“

Irgendwann, ist er sicher, könnte Kryeziu aber diesen Sprung auch wagen.

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„Vielleicht sind wir doch irgendwann zu klein für sie und sie wechselt in ein Internat, um sich noch besser entwickeln zu können. Die Möglichkeit ist auf jeden Fall da“, so Günther, über die talentierte Torhüterin.

In dieser Saison kann der VfL Gladbeck aber noch auf sie zählen. Mit 109 Gegentoren in sechs Spielen (8:4 Punkte) stehen die Gladbeckerinnen dank des klaren Erfolgs über Hohenlimburg auf Platz zwei ihrer Vorrundengruppe.

Die Gladbeckerinnen haben gute Chancen, den Sprung in die Oberliga-Endrunde zu schaffen, Sonntag geht es zum ungeschlagenen Spitzenreiter HTV Hemer – und einen Tag später macht sich Torhüterin Aurora Kryeziu auf den Weg zur Nationalmannschaft.

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